Terroranschläge auf die Botschaften der Vereinigten Staaten in Daressalam und Nairobi

Terroranschläge auf die Botschaften der Vereinigten Staaten in Daressalam und Nairobi
Schauplatz in Dar es Salaam
Schauplatz in Nairobi
Trümmer der Amerikanischen Botschaft in Nairobi

Die Terroranschläge auf die Botschaften der Vereinigten Staaten in Daressalam und Nairobi waren eine Serie gleichzeitig gezündeter Autobomben, die am 7. August 1998 in Daressalam, dem tansanischen Regierungssitz, und in der kenianischen Hauptstadt Nairobi zündeten.

Die Urheberschaft für die Anschläge, in deren Folge insgesamt 224 Menschen starben und mehrere Tausend verletzt wurden,[1] wird regionalen Aktivisten des islamistisch-terroristischen Netzwerks al-Qaida unter der Leitung von Osama bin Laden zur Last gelegt.

Da die Anschläge gegen die Vereinigten Staaten gerichtet waren, wurden dort vier Personen angeklagt. Die afghanische Taliban-Regierung weigerte sich im Mai 2001, den ebenfalls tatverdächtigen Osama bin Laden auszuliefern. Die vier Angeklagten wurden 2001 zu jeweils lebenslanger Freiheitsstrafe ohne die Möglichkeit der Bewährung verurteilt.

Im November 2010 wurde der Tansanier Ahmad Chalfan al-Ghailani von einem US-Zivilgericht verurteilt. Er wurde der „Verschwörung zur Zerstörung von US-Eigentum“ von den Geschworenen für schuldig befunden. In weiteren 285 Anklagepunkten, darunter Verschwörung zur Ermordung von US-Bürgern, Verschwörung zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen und Mord, wurde er freigesprochen.[2]

Die Staatsanwaltschaft bezeichnete ihn als einen der Drahtzieher und warfen ihm enge Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida vor. Demnach kaufte er den bei dem Attentat in Tansania eingesetzten Lastwagen und Sprengstoff. Die Verteidigung argumentierte, er habe nicht gewusst, was er kaufte. Er sei von al-Qaida getäuscht worden. Er hätte keine direkten Kenntnisse über die Anschläge gehabt. Zudem sei er nach seiner Festnahme von CIA-Agenten gefoltert worden.[3]

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft droht al-Ghailani eine Strafe zwischen 20 Jahren und lebenslanger Haft.[1] Er wurde am 25. Januar 2011 zu lebenslanger Haft ohne Chance auf Begnadigung verurteilt.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b US-Jury spricht früheren Guantanamo-Häftling schuldig in: Spiegel Online vom 18. November 2010
  2. Erster Guantánamo-Zivilprozess: Freispruch in den meisten Punkten in: Tages-Anzeiger vom 18. November 2010
  3. Guantánamo-Häftling muss lebenslang ins Gefängnis in: NZZ Online vom 25. Januar 2011
  4. Lebenslange Haft für Ex-Guantanamo-Häftling in: Spiegel Online vom 25. Januar 2011

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