The Big Hole

The Big Hole
The Big Hole

The Big Hole (deutsch: Das große Loch) von Kimberley in Südafrika ist das Tagebaurestloch der ehemaligen Kimberley-Mine, aus der bis 1914 Diamanten gefördert wurden.

Das Loch wird oft als das „größte je von Menschenhand gegrabene Loch“ bezeichnet. The Big Hole konkurriert um diesen Rekordstatus mit Jagersfontein, einem Tagebau 110 Kilometer südwestlich von Bloemfontein. The Big Hole ist etwas tiefer, Jagersfontein hat dafür aber ein größeres Volumen. Die Bezeichnung ist jedoch irreführend, da beide Tagebaue im Vergleich zum größten Tagebau der Welt bei Chuquicamata sehr klein sind; sie gilt nur bei Beschränkung auf eher einfache Werkzeuge, Dynamit und senkrecht in die Tiefe gegrabene konvexe Aushöhlungen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geologie

Das diamantführende Gestein ist ein brekzienartiges subvulkanisches Material, das Bruchstücke von Peridotiten, Granatperidodite, Granatpyroxenite und Eklogite aus der unteren Erdkruste sowie dem oberen Erdmantel mitführt. Nach dem zu großer Bekanntheit gelangten südafrikanischen Ort wird diese Art von Gestein Kimberlit genannt. Es handelt sich dabei um serpentinisierte und karbonatisierte Glimmerperidotite. Zu den Hauptmineralien zählen Olivine, Phlogopit, Diopsid, Serpentine und Calcit. Die Diamanten sind als Einsprenglinge enthalten.

Daten

  • Fläche: 17 ha
  • Umfang: 1,6 km (an der Erdoberfläche)
  • Durchmesser: 460 m (an der Erdoberfläche)
  • Ausgehobene Erdmasse (1871 bis 1914): 22,5 Millionen Tonnen
  • Zutage gebrachte Menge an Diamanten (1871 bis 1914): 2.722 kg oder 14,5 Millionen Karat
  • Tiefe: Bei Einstellung des Bergbaubetriebs im Jahr 1914 war das Tagebauloch 240 m tief. Heute ist es zum Teil mit Grundwasser gefüllt, der Wasserspiegel liegt nun 175 m unter der Erdoberfläche. Der untertägige Abbau erreichte eine Teufe von 1097 m.

The Big Hole liegt mitten in der Stadt und ist einerseits wegen der riesigen Dimensionen und andererseits wegen des Bergbau- und Freiluftmuseums am Rande des Big Hole sehenswert. Außerdem verkehrt zwischen der Stadthalle und dem Museum eine historische Straßenbahn. Heute ist die ursprüngliche Form des vulkanischen Schlotes als Aushöhlung der Diamantgewinnung deutlich sichtbar.

Geschichte

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  • 1866: Erster Diamantenfund („Eureka“ 21,25 Karat), nahe dem Oranje; Diamantfunde in Alluvialsedimenten auf dem freien Feld. Der Händler John O'Reilly übergab Dr. Anthestone in der Rhodes-Universität von Grahamstown Proben, der sie als Diamanten identifizierte.
  • 1870: Auf den Diamantfeldern um Kimberley arbeiten ca. 50.000 Menschen.
  • 1871: Die Brüder Johannes Nicolaas und Diederik Arnoldus de Beer kaufen Ackerland in Südafrika. Die Gebrüder konnten dem Druck des steigenden Diamantenmarktes nicht standhalten und verkauften die Bergwerke. Trotzdem nahm eine Mine ihren Namen an.
  • Juli 1871: Fleetwood Rawstorne entdeckte eine Handvoll Diamanten in Colesberg Kopje, dem späteren Big Hole.
  • 1888: Die Organisation „De Beers Consolidated Diamond Mines“ wurde von Cecil John Rhodes und Charles Rudd ins Leben gerufen.
  • 14. August 1914: The Big Hole wurde wegen mangelnder Rentabilität geschlossen.

Die Firma De Beers kontrolliert heute praktisch den gesamten Diamantenmarkt.

Tourismus

Von einem Stahlgerüst aus kann man in den Abgrund schauen. Es gibt Führungen rund um das Big Hole und ein großes Museum, in dem die Geschichte des Big Hole dargestellt wird.

Literatur

  • Ernst Klimm, Karl-Günther Schneider, Bernd Wiese: Das südliche Afrika. Bd I. Republik Südafrika-Swasiland-Lesotho. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1980, ISBN 3-534-04132-1
  • Wolfhard Wimmenauer: Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine. Enke, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-94671-6

Weblinks

 Commons: The Big Hole – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jagersfontein Mine. Abgerufen am 5. August 2010.
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