De Beers

De Beers
De Beers
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Rechtsform Familienbesitz
Gründung 1888
Sitz Luxemburg
Leitung Nicky Oppenheimer, Vorsitzender
Gareth Penny, Managing Director
Mitarbeiter 20.000 Mitarbeiter
Umsatz 6,5 Mrd. USD (2005)
Produkte Diamanten
Website www.debeersgroup.com

De Beers ist der größte Diamantenproduzent und -händler der Welt mit Sitz in Luxemburg. Das Unternehmen liefert etwa ein Drittel der Weltproduktion von Rohdiamanten. Seinen Namen trägt das Unternehmen nach seiner ersten Mine in Kimberley auf der Farm der Brüder Johannes Nicolaas und Diederik Arnoldus de Beer. Über 100 Jahre lang war das südafrikanische Unternehmen, das von Luxemburg aus gelenkt wird, ein Syndikat mit einem Monopol auf den Diamantenhandel. Dieses Monopol wird mittlerweile durch Händler aus dem asiatischen Raum stark bedrängt.

Heute verkauft De Beers nur Diamanten aus eigenen Minen, von denen die meisten in Südafrika, Botsuana und Namibia liegen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Diamantenrausch

Die Anfänge von De Beers liegen in Kimberley 100 km westlich von Bloemfontein im südlichen Oranje Freistaat in der Republik Südafrika. Als 1866 auf dem Gelände der Farm der Brüder de Beer Diamanten gefunden wurden, verbreitete sich das sofort, so dass Diamantensucher aus allen Winkeln Südafrikas kamen und unkontrolliert zu graben begannen. Die de Beers verkauften notgedrungen die Farm und verließen die Gegend. Die Farm wurde umgehend in Schürffelder aufgeteilt, die an Diamantsucher versteigert wurden. Die kamen nach anfänglichen Sensationsfunden bald an ihre technischen Grenzen, denn aus geologischen Gründen muss mit zunehmender Tiefe immer mehr schweres Geröll in zunehmender Breite geräumt werden, um an die Lagerstätten der Diamanten zu gelangen. Der deshalb erforderliche Kapitalaufwand war von einzelnen Diamantschürfern nicht aufzubringen. „The Big Hole“ in Kimberley zeugt noch heute von den enormen Erdbewegungen, die für die endgültige Ausbeutung der Vorkommen bis zur Schließung der Mine 1914 nötig waren.

Konsolidierung zum Unternehmen

Das wurde die Stunde des Cecil Rhodes, aber auch die von Barney Barnato und einigen anderen. Sie kauften die Schürfrechte der Diamantensucher auf, die für diese nahezu wertlos geworden waren. Im Jahr 1880 begann deren Kampf um die Diamantenfelder. Rhodes versuchte es mit Koalitionen. Im April desselben Jahres vereinten er und Charles Rudd ihre Anteile, um den neuen Konzern zu gründen. Barnato zog noch im selben Jahr gleich und gründete mit seiner Familie die Barnato Diamond Mining Company, um ihren Anspruch in der ertragreichen Kimberley-Mine zu stärken. Nach einer Reihe von Fusionen gelang es Barnato 1887, eine dominante Position in der Kimberley-Mine zu erlangen. Das aber half ihm nicht zur endgültigen Dominanz. Er war ein einfacher Mann aus dem Volke, der durch eigene Diamantenfunde ein Vermögen gemacht hatte. Ihm fehlte die gesellschaftliche Anerkennung, die Mitgliedschaften in den englischen Clubs, der Rückhalt am Hof und in den Banken des britischen Empires. Das alles hatte jedoch Rhodes, so dass beide ihre Anteile an der Mine in Kimberley aus wirtschaftlicher Opportunität zu De Beers fusionierten. Aus dem Rothschild-Archiv geht hervor, dass Cecil Rhodes zwischen 1890 und 1914 Aktien bei Rothschild besaß.[1].

De Beers Consolidated Mines Limited

De Beers Consolidated Mines Limited wurde am 12. März 1888 mit Cecil Rhodes als Vorsitzendem gegründet. De Beers beinhaltete die gesamte De-Beers-Mine, drei Viertel der Kimberley-Mine und kontrollierte Interessen in den Bultfontein- und Dutoitspan-Minen. Cecil Rhodes, Barney Barnato, F.S. Philipson-Stow und Alfred Beit waren nun die Hauptanteilseigner und Leiter von De Beers. Im Jahr 1890, wurde das London Diamond Syndicate gegründet, welches die gesamte Produktion von De Beers aufkaufte. Dieses Syndikat war der Grundstein, auf dem Ernest Oppenheimer die Diamond Corporation erschuf, die später die „Central Selling Organisation“ wurde. Ab August 1893 war De Beers an der Johannesburger Börse gelistet.

1889 erwarb Rhodes die Barnato Diamond Mining Company für 5.338.650 Pfund – zu diesem Zeitpunkt der höchste Scheck der Geschichte. Damit befanden sich alle Diamantenminen Südafrikas unter seiner Kontrolle. Seine angeblichen Letzten Worte „So much to do, so little done“ sollen Queen Victoria persönlich eingefallen sein. Im selben Jahr kam Ernest Oppenheimer als Agent der A. Dinkelsbuhler & Co. (Diamantenkauf) nach Kimberley. Durch den Besitz Oppenheimers Consolidated Diamond Mines (CDM) in Südwestafrika (jetzt Namibia) konnte 1924 die Anglo American Corporation Mitglied des London Diamond Syndicate werden. Damit war die britische Kontrolle und somit der jährliche Gewinn für das Empire gesichert.

Politik

Der Burenkrieg wurde aus den oben genannten Gründen und wegen der Goldfunde am Witwatersrand geführt.

Unternehmen

Produktion und Marketing

Der Diamantenriese De Beers produzierte im Jahr 2004 Edelsteine mit einem Gesamtgewicht von 13,7 Mio. Karat (etwa 2700 kg). 2003 hat das Unternehmen den Umsatz um sieben Prozent auf den Rekordwert von 5,5 Mrd. US-Dollar gesteigert. Dabei erwirtschaftete De Beers einen Gewinn von 676 Mio. US-Dollar.

In den 1940er Jahren verwendete das Unternehmen erstmals den Slogan: „A Diamond is forever“ (dt.: „Ein Diamant ist unvergänglich“) in seiner Öffentlichkeitsarbeit. Zwischen 1980 und 1993 vervierfachte das Unternehmen sein Jahresbudget für Werbung, PR und Imagekampagnen auf 234 Millionen Schweizer Franken.[2] 2007 gab das Unternehmen für Marketingmaßnahmen ca. 220 Mio. Dollar aus.[3] Dabei wurde in der Vergangenheit geschicktes Product Placement betrieben, ohne die Marke De Beers tatsächlich zu zeigen. Am eindeutigsten in Erscheinung tritt dies im Titel des James Bond Films "Diamonds are forever" (dt. "Diamantenfieber").

Weltweite Leadagentur des Konzerns ist seit mehreren Jahrzehnten J Walter Thompson (JWT).

Aufgrund der monopolartigen Stellung von De Beers zur damaligen Zeit war Werbung für Diamanten zu jener Zeit quasi gleichbedeutend mit Werbung für De Beers. Anglo American hält 45 % an De Beers, weitere 45 % die Familie Oppenheimer. Nicky Oppenheimer ist Vorsitzender des Aufsichtsrates. Des Weiteren gehören der De Beers Centenary (Schweiz) 50 % der Debswana-(Botswana), 50 % der Nambdeb-(Namibia) und 75 % der Williamson-Mine (Tansania) in Afrika. Seit 2001 ist De Beers keine Aktiengesellschaft mehr und aus den Börsen von Johannesburg und London ausgelistet. De Beers besitzt 40 % der Anteile von Anglo-American-Corporation (15 Mrd. US-$ Jahresumsatz, hervorgegangen aus der British South Africa Company), und diese ihrerseits einen großen Anteil an de Beers. Beide Firmen befinden sich unter der Kontrolle der Familie Oppenheimer in Südafrika, die ihrerseits Anteile an beiden Firmen hält.

Unternehmensbeteiligungen

Unternehmen an denen De Beers Anteile hält sind unter anderem:

  • De Beers Canada
  • Diamond Trading Company
  • De Beers Marine Namibia
  • NAMDEB
  • Namibia Diamond Trading Company
  • DEBSWANA
  • Diamond Trading Company Botswana

Oppenheimer verkauft Anglo American de Beers-Anteil

Am 4. November 2011 wurde bekannt, daß der Konzern Anglo American den Anteil der Familie Oppenheimer bei De Beers von bisher 45 % auf 85 % erhöht hat, was 5,1 Milliarden US-Dollar entsprechen.[4][5]

Kritik

De Beers stand und steht noch immer bei Menschenrechtsgruppen in der Kritik. Angeprangert wird zum einen, dass sich immer noch Blutdiamanten im Angebot finden. De Beers gibt an, dass der Anteil an Blutdiamanten maximal 4 % betragen würde, was nicht belegt wurde und von Menschenrechtlern angezweifelt wird. Zum anderen werden auch die harten Arbeitsbedingungen für die Menschen in den Minen kritisiert. Außerdem gilt de Beers als ein harter Geschäftspartner: Wer als Käufer zugelassen wird, muss grundsätzlich Bar zahlen und darf maximal 5% der angebotenen Rohdiamanten zurückweisen. [6][7][8][9][10]

Filme (Dokumentationen)

  • Der Weg der Diamanten - Dreiteilige Dokumentationsreihe von Nisha Pahuja (ZDF/ARTE 2008)

Quellen

  1. Rothschildarchive.org /Foreign Accounts No. 6, 1890-1914 I/11/1-25, 25 volumes
  2. Vgl. Neil Behrmann: De Beers - das diamantharte Kartell - Wie der südafrikanische Konzern die Fäden zieht., NZZ Folio 12/93 - Thema: Diamanten, 1993
  3. vgl. z.B. Rob Bates: De Beers to Promote Less Generic Advertising., Jewelers Circular Keystone, 1. Juli 2007
  4. Rohdiamanten - Familie Oppenheimer verkauft Artikel in der FAZ Online vom 4. November 2011, aufgerufen am 5. November 2011
  5. Anglo American agrees acquisition of Oppenheimer family interest in De Beers Ankündigung auf de Beers Webseite vom 4. November 2011, aufgerufen 5. November 2011 (en)
  6. Wie viel Blut klebt an Diamanten?
  7. Im Griff des Syndikats
  8. Blutige Diamanten
  9. Blutdiamanten aus Regierungshand
  10. Blutdiamanten - ein offenes Geheimnis

Weblinks


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