The Electric Light Orchestra

The Electric Light Orchestra
Electric Light Orchestra
Electric Light Orchestra
Gründung 1968
Auflösung 1987
Wiedervereinigung 2001
Genre Progressive Rock, Popmusik, Symphonic Rock
Website http://www.elomusic.com
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre Roy Wood (bis 1971)
Gesang, Gitarre, Piano Jeff Lynne (bis 1986)
Schlagzeug Bev Bevan (bis 1986)
Ehemalige Mitglieder
Cello Colin Walker (1972-1973)
Cello Michael Edwards (1972-1975)
Bass Mike de Albuquerque (1972-1974)
Keyboard, Synthesizer Richard Tandy (1972-1986)
Violine, Keyboard Mik Kaminski (1973-1986)
Keyboard, Piano Louis Clark (1974-1986)
Bass Kelly Groucutt (1974-1983, † 2009)
Cello, Bass Hugh McDowell (1975-1979)
Cello Melvyn Gale (1975-1979)


Das Electric Light Orchestra (kurz: ELO) war eine erfolgreiche britische Rockband der 1970er und 1980er, die ihre Musik mit klassischen Streicher-Arrangements verband.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Die Anfänge/Experimentierphase (1968 - 1973)

Das Electric Light Orchestra wurde 1968 in Birmingham von Roy Wood, Jeff Lynne und Bev Bevan gegründet (alle vormals Mitglieder der Band The Move). Das selbstgesteckte Ziel war, dort weiterzumachen, wo die Beatles mit I’m The Walrus aufgehört hatten. Man verband also Rockmusik mit avantgardistisch-klassischer Musik. Zum Einsatz kamen auch für das Genre eher untypische Instrumente (Cello, Geige, Oboe).

Roy Wood verließ die Band 1972, kurz nach Erscheinen des ersten Albums. Daraufhin übernahm Jeff Lynne die Leitung, Richard Tandy (der vorher auf Tour bereits am Bass aushalf) wurde der neue Keyboarder.

1973 wurde ELO II veröffentlicht, aus dem auch ihr erster Top-40-Hit in den USA Roll over Beethoven (eine Chuck-Berry-Coverversion) stammt. Im gleichem Jahr folgte On The Third Day.

In diesen und den nachfolgenden Jahren war die Struktur der Band so aufgebaut, dass Jeff Lynne und Bev Bevan je zur Hälfte die Band, deren Namen sowie alle Einkünfte gehörten. Alle anderen Musiker waren bezahlte Angestellte, die nach Belieben gehen konnten oder auch gefeuert wurden. Sämtliche Lieder wurden von Jeff Lynne komponiert und produziert. Die Streicherarrangements wurden meist von Louis Clark durchgeführt.

Künstlerischer Zenit mit orchestraler Rockmusik (1974 - 1978)

1974 wurde das nächste Studioalbum Eldorado veröffentlicht, das mit „Can’t Get It Out Of My Head“ einen weiteren Top-40-Hit in Nordamerika enthielt. Das Album grenzte sich von seinen Vorgängern deutlich ab, indem es deutlich weniger experimentelle Musik beinhaltete und viel stärker auf eingängige Melodien setzte. Dem Album kamen außerdem die in dieser Zeit gemachten Fortschritte der Aufnahmetechnik zugute. Vom doch teilweise "rumpelnden" Sound der Vorgänger war fast nichts mehr zu hören.

Bassist und Sänger Kelly Groucutt stieß noch 1974 zur Band und 1975 wurde Face The Music veröffentlicht. Mit diesem und den nachfolgenden Alben und den veröffentlichten Singles ging ELO den im Vorjahr eingeschlagenen Weg konsequent weiter, indem man verstärkt auf „radiotaugliche“ Rockmusik mit orchestralem Hintergrund setzte. 1976 kam das Album A New World Record in die Läden, das mehrfach Platin-Status erreichte. Wieder ein Jahr später wurde das Doppelalbum Out of the Blue veröffentlicht. Die Band ging danach auf Welttournee.

Weltweite Erfolge mit Popmusik, die mit der Zeit ging (1979 - 1982)

Im Jahre 1979 konzentrierte sich Lynne mit dem Album Discovery verstärkt auf den stärker werdenden Disco-Sound (er selber sprach es einst „disco very“ aus). Dieses Album brachte ihren größten Hit „Don’t Bring Me Down“ hervor. Kurz nach dem Erscheinen des Albums wurden die beiden Cellospieler Hugh McDowell und Melvyn Gale als „nicht länger benötigt“ entlassen.

Kurz darauf wurde ELO beauftragt, eine Hälfte des Soundtracks für das Musical Xanadu zu schreiben. Die andere Hälfte kam von Olivia Newton-John, die mit Gene Kelly die Hauptrolle spielte. Obwohl der Film selbst ein Flop war, wurde der Soundtrack ein großer kommerzieller Erfolg.

1981 änderte sich der Sound von ELO erneut, weg vom Disco-Stil hin zum elektronisch geprägten Sound der 1980er Jahre mit dem Album Time, das mit "Hold on Tight" einen weiteren weltweiten Hit enthielt.

Abflauender Erfolg und Ende (1983 - 1986)

Das nächste Studioalbum wurde 1983 veröffentlicht und hieß Secret Messages. Es war ursprünglich als Doppelalbum konzipiert, doch die Plattenfirma strich das Album aus finanziellen Gründen zusammen. Kurz nach diesem Album wurde Kelly Groucutt gefeuert, der daraufhin die Band auf Erfolgsbeteiligung verklagte. Im Gegensatz zu den Vorgängeralben war Secret Messages deutlich weniger erfolgreich. Das lag auch daran, dass es Jeff Lynne nicht mehr gelang, dem Album neue künstlerische Impulse zu geben. Besonders deutlich wurde das bei den veröffentlichen Singles: "Rock’n’Roll is King" war "Hold on Tight" sehr ähnlich, "Secret Messages" erinnerte an "Twilight" und "Four Little Diamonds" hatte eindeutig "Don’t Bring Me Down" als Vorbild.

Erst drei Jahre später (1986) veröffentlichte die Band ihr Album Balance Of Power. Dessen Verkaufszahlen waren trotz eines passablen Hits "Calling America" nicht mehr ansatzweise mit denen der erfolgreichsten Alben vergleichbar. Nicht zuletzt deswegen löste Jeff Lynne ELO im Folgejahr auf.

Jeff Lynnes Produzententätigkeit

Jeff Lynne war - neben seiner Tätigkeit bei den Traveling Wilburys - auch noch als Produzent für viele andere Künstler aktiv. So produzierte er etwa Mitte der Neunziger Jahre die "neuen" Beatles-Stücke Free as a bird und Real Love und arbeitete u. a. für George Harrison (Cloud nine und Brainwashed), Tom Petty (Full moon fever, Into the great wide open und Highway Companion), Roy Orbison (Mystery girl und King of hearts), Paul McCartney (Flaming Pie) und Joe Cocker (Night Calls).

Electric Light Orchestra Part II/ELO Part II

Nach einem längeren Rechtsstreit formierte ELO-Schlagzeuger Bev Bevan 1990/1991 ohne Jeff Lynne "ELO Part II". An diesem Projekt sollten zunächst der spätere Asia-Sänger John Payne und der Komponist Jim Steinman mitwirken. Doch nach den ersten gerichtlichen Problemen durch die Interventionen Jeff Lynnes verließen die beiden die Band um Bevan.

ELO-Comeback im Jahr 2001

Das Comeback von Jeff Lynne mit ELO begann 2001 mit dem Album Zoom. Zoom hatte im Gegensatz zu den ELO-Alben der achtziger Jahre wieder einen natürlicheren Sound. Viele Fans kritisierten aber, dass Zoom eher ein Jeff-Lynne-Soloprojekt sei (Lynne spielte das Album fast komplett selbst ein). Zoom wurde, gemessen an den Verkaufszahlen, kein großer Erfolg.

Ex-Mitglied Richard Tandy kehrte in dieser Zeit in die Band zurück, um mit weiteren, komplett neuen Band-Mitgliedern auf Tour zu gehen. Letztendlich kam es nur zu zwei Promotion-Konzerten, weil der Kartenverkauf zu schlecht lief.

ELO-Verwertung

Im Intro der erfolgreichen japanischen TV-Serie Densha Otoko wurde der ELO-Titel "Twilight" verwendet.

Diskografie

Studioalben/Singles

mit allen Chart-Höchstplatzierungen in Deutschland (D)[1], Schweiz (CH)[2], Österreich (A)[3], Großbritannien (GB) und den USA. "#0" bedeutet, dass die LP/Single im entsprechenden Land zwar veröffentlicht wurde, aber sich nicht in den Charts platzieren konnte (unvollständig aufgeführt!).

  • 1971 - Electric Light Orchestra (GB #32, USA #196)
    • veröffentl. Single: 10538 Overture (GB #9, USA #0)
  • 1973 - ELO II (GB #35, USA #62)
    • Roll over Beethoven (D #22, GB #6, USA #42)
  • 1973 - On The Third Day (GB #?, USA #52)
    • Showdown (GB #12, USA #53)
    • Ma-Ma-Ma-Belle (GB #22, USA #0)
  • 1974 - Eldorado (GB #?, USA #16)
    • Can’t Get It Out of My Head (GB #0, USA #9)
    • Boy Blue (USA #0)
  • 1975 - Face The Music (USA #8)
    • Evil Woman (GB #10, USA #10)
    • Strange Magic (GB #38, USA #14)
    • Nightrider (GB #0)
  • 1976 - A New World Record (D #7, A #9, GB #6, USA #5)
    • Livin’ Thing (D #5, A #3, GB #4, USA #13)
    • Do Ya (D #42, USA #24) bzw. Rockaria! ( A #7, GB #9)
    • Telephone Line (D #32, GB #8, USA #7)
  • 1977 - Out of the Blue (D #6, GB #4, USA #4)
    • Turn to Stone (D #32, GB #18, USA #13)
    • Mr. Blue Sky (D #27, GB #6, USA #35)
    • Wild West Hero (GB #6)
    • Sweet Talkin’ Woman (GB #6, USA #17)
    • It’s Over (USA #75)
  • 1979 - Discovery (D #7, A #3, GB #1, USA #5)
    • Shine a Little Love (D #30, A #23, GB #6, USA #8)
    • The Diary of Horace Wimp (D #52, GB #8)
    • Don’t Bring Me Down (D #5, CH#2, A #2, GB #3, USA #4)
    • Confusion/Last Train to London (D #6, A #5, GB #8)
  • 1980 - Xanadu (Soundtrack, sozusagen ein "halbes" Studioalbum) (D #1, A #1, GB #2, USA #4)
    • I’m Alive (GB #20, USA #16)
    • Xanadu (mit Olivia Newton-John) (D #1 [4], CH #2, A #1, GB #1, USA #8)
    • All Over the World (D #27, GB #11, USA #13)
    • Don’t Walk Away (D #52, GB #21)
  • 1981 - Time (D #1, A #2, GB #1, USA #16)
    • Hold on Tight (D #2, CH #1, A #2, GB #4, USA #10)
    • Twilight (D #?, A #15, GB #30, USA #38)
    • Here’s the News (D #61, GB #24)
    • The Way Life’s Meant to Be (D #30, GB #0, A #9)
  • 1983 - Secret Messages (D #6, A #11, GB #4, USA #36)
    • Rock’n’Roll Is King (D #17, CH #8, A #16, GB #13, USA #19)
    • Secret Messages (GB #48)
    • Four Little Diamonds (GB #84, USA #86)
  • 1986 - Balance Of Power (D #18, A #29, CH #10, GB #9, USA #49)
    • Calling America (D #30, GB #28, USA #18, A #22)
    • So Serious (D #0, GB #77, USA #0, A 20)
    • Getting to the Point (GB #97)
  • 2001 - Zoom (D #16, A #51, CH #26, GB #34, USA #94)
    • Alright (D #0)

Sonstige Alben

  • 1971 - No Answer (USA)
  • 1974 - The Night the Light Went On In Long Beach (Live -Album)
  • 1976 - OLÉ ELO (Best-Of-Compilation)
  • 1979 - Greatest Hits (Best-of-Compilation 1973-77)
  • 1980 - All Over The World
  • 1990 - Afterglow (3 CD-Box mit unveröffentlichtem Material)
  • 1991 - Part Two
  • 1992 - Greatest Hits II (Best-of-Compilation 1978-86)
  • 1994 - Part II - Moment of Truth
  • 1999 - Light Years: The Very Best of
  • 2000 - Flashback (3 CD-Box mit unveröffentlichtem Material inkl. neue Version von "Xanadu")
  • 2001 - Remastered Series #1 (Eldorado, Discovery, Time, Secret Messages - alle mit unveröffentlichten Titeln)
  • 2002 - The Ultimate Collection (2 CD unter dem Motto "The best of the best")
  • 2003 - The Lost Planet (Unveröffentlichte Titel von 1971 bis 1973)
  • 2006 - Remastered Series #2 (On the third day, Face the music, A new world record - alle mit unveröffentlichten Titeln inkl. Download single "Surrender" auf A new world record)
  • 2007 - Remastered Series #3 (Out of the blue, Balance of power - alle mit unveröffentlichten Titeln inkl. Download single "Latitude 88 north" auf Out of the blue)
  • Von Sony Music erschienen innerhalb der Serie "Mastersound - Collector’s Edition" auch die beiden ELO-Alben "Face The Music" und "Discovery". Die Aufnahmen wurden mittels des Super-Bit-Mapping-Verfahrens (SBM) digital überarbeitet. Weitere Extras der Serie: 24 Karat Gold-Verspiegelung anstatt der Aluminiumschicht und ein Pappschuber, der die CD-Hülle aufnahm. Die Vorderseite des Schubers weist eine halbrunde Ausstanzung in CD-Größe auf, durch die die Goldschicht des Tonträgers sichtbar ist.

Die mittlerweile etwas unübersichtliche Anzahl an sonstigen Best-of-Compilations sei hier nicht aufgeführt.

DVD

  • 2001 - Zoom Tour Live (Konzertaufnahme von 2001)
  • 2006 - The "Out of the Blue" Tour - Live at Wembley (klanglich überarbeitete Konzertaufnahme von 1978, vormals bereits erschienen als VHS-Video und DVD)

Bibliografie

  • 1996 - Unexpected Messages von Guttenbacher/Haines/Von Petersdorff (Englisch, E.L.O. Fanclub, ISBN 3-00-000642-7)
  • 1980 - The Electric Light Orchestra Story von Bev Bevan (Englisch, ISBN 0-907394-00-0)

Trivia

  • Das erste Album von ELO (1971) erschien aufgrund einer Verwechslung am Telefon in den USA unter dem Namen No Answer.

Quellen

  1. [1] Musicline.de: Chartverfolgung Electric Light Orchestra
  2. [2] Hitparade.ch: Chartverfolgung Electric Light Orchestra
  3. [3] Austriancharts.at: Chartvervolgung Electric Light Orchestra
  4. [4] Musicline.de: Chartvervolgung Olivia Newton John

Weblinks


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