Theater Regensburg

Theater Regensburg
Theater am Bismarckplatz
Zuschauerraum
Spielstätte Velodrom

Das Theater Regensburg (Stadttheater) am Bismarckplatz 7 ist das städtische Theater in Regensburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es wurde 1804 auf Anregung von Kurfürst, Erzbischof und Reichserzkanzler Carl Theodor von Dalberg zum Bau eines neuen öffentlichen Theater- und Gesellschaftshauses nach Plänen von Emanuel Herigoyen errichtet. Schon früher gab es Vorgänger wie das Theater im Ballhaus (1760–1804). Der Bau wurde als Aktiengesellschaft finanziert. Gefördert wurde das Theater auch durch das Haus Thurn und Taxis. Erster Direktor war für 20 Jahre Ignaz Walter (1755–1822). 1812 ging das Theater als Königliches Nationaltheater in bayerischen Staatsbesitz über. Das erste Gebäude wurde allerdings bei einem Brand 1849 zerstört.

Das heutige Gebäude von 1852 wurde erneut nach Plänen von Emanuel Herigoyen gebaut. Am 12. Oktober 1852 wurde das Haus mit der Aufführung von Giacomo Meyerbeers Die Hugenotten unter dem Namen Stadttheater wiedereröffnet. In städtisches Eigentum ging das Theater aber erst 1859 über. 1898 erfolgte eine erste Modernisierung des Theaters, sie wurde unterstützt durch Albert I. von Thurn und Taxis, er stellte kostenlos seinen Oberbaurat Max Schultze zur Verfügung. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde ein Abriss und Neubau des Gebäudes diskutiert, aber aus Geldmangel nicht realisiert. Ende der 1990er-Jahre erfolgte eine umfassende Sanierung. Seit 1999 wird das Theater als selbständiges Kommunalunternehmen geführt. Heute gibt es außerdem noch die Bühnenstandorte im Velodrom, am Haidplatz sowie im Turmtheater. Intendant ist seit 2002 Ernö Weil, die kaufmännische Leitung hat Henrik Huyskens inne.

Uraufführungen

  • Georg Britting / Erwin Weill (1885–1943[?]): An der Schwelle. (Einakter-Zyklus; verschollen). UA 27. März 1913 (Theater am Bismarckplatz)
  • Madame (Weill / Britting)
  • Potiphar (Britting)
  • Der törichte Jüngling (Britting)
  • Richard Billinger: Die Hexe von Passau. UA 1935 (Theater am Bismarckplatz)
  • Ernst Wiechert: Der armen Kinder Weihnachten. UA 1946 (zugleich UA in Stuttgart)
  • Michael Ende (Libretto) / Wilfried Hiller (Musik): Der Lindwurm und der Schmetterling. UA 11. Januar 1981 (Theater am Bismarckplatz)
  • Jürg Amann: Nachgerufen. UA 1984 (Theater am Haidplatz?)
  • Harald Grill: Dem Hans sei Ganshaut oder wo die Liebe hinfällt. UA 5. Oktober 1985 (Theater am Haidplatz)
  • Benno Hurt: Freies Geleit. UA 1986/87
  • Harald Grill: Jorinde und Joringel im Wackersdorfer Wald. Szenen einer Himmelsbeerdigung. UA 6. November 1987 (Theater am Haidplatz)
  • Benno Hurt: Wer möchte nicht den Wald der Deutschen lieben. UA 1991
  • Harald Grill: Vater unser. UA 1997(?)
  • Paula Köhler (Libretto) / Thomas Bartel (Musik): Der Patient. UA 15. April 2005 (Theater am Haidplatz)
  • Luisella Sala: La porta aperta. UA 5. Dezember 2007 (Turmtheater)
  • Franz Csiky (Libretto) / József Sári (Musik): Der Hutmacher. UA 29. März 2008 (Velodrom)
  • Eva Demski: Die blaue Donau. UA 11. April 2008 (Theater am Bismarckplatz)
  • Sandra Hummel (Libretto) / Franz Hummel (Musik): Zarathustra. Oper in 12 Szenen. UA 24. April 2010 (Theater am Bismarckplatz)

Theaterleitung

  • 1804–1822 Ignaz Walter (~1755–1822)
  • 1822–1824 August Müller
  • 1824–1825 Maximilian Fackler
  • ?–1838 August und Josephine Müller
  • 1838–1842 Karl Blankenstein (1798–?)
  • 1842–1843 Alexander Pfeiffer
  • 1843–? Ferdinand Röder (1808–?)
  • ?–? Heinrich Zacharda
  • ?–? Johann Dardenne
  • 1849–1852 August Rothhammer
  • 1852–1853 Eduard Gerlach (?–1853)
  • 1853–1854 J. W. Bensberg und Carl Schultes (kommissarisch)
  • 1854–1855 Friedrich Engelken
  • 1855–1857 Ludwig Cramer
  • 1857–1866 Martin Wihrler
  • 1866–1868 ?
  • 1868–1873 Martin Wihrler
  • 1873–1875 August Amann
  • 1875–1881 Benno Timanski (1820–?)
  • 1881–1889 Carl Berghof
  • 1889–1891 Wilhelm Freudenberg (1838–1928)
  • 1891–1895 Paul Blasel
  • 1895–1900 Franz Gottscheid
  • 1900–1905 Berti Eilers
  • 1905–1909 Julius Laska
  • 1909–1912 Johannes Maurach (1883–1951)
  • 1912–1914 Emil Vanderstetten
  • 1914–1917 (Gastspielbetrieb)
  • 1917–1918 Max Linnbrunner und Toni Thoms
  • 1918–1919 Emil Reiter
  • 1919–1920 Richard L’Arronge
  • 1920–1924 Max Linnbrunner
  • 1924–1928 Hubert Rausse (?–1947) und Ignatz Brandtner
  • 1928–1933 Hubert Rausse
  • 1933–1935 Max Linnbrunner
  • 1935–1939 Rudolf Meyer (1904–?)
  • 1939–1942 Egon Schmid (?–1955)
  • 1942–1944 Fritz Herterich (1906–?)
  • 1945–1953 Herbert Decker (?–1986)
  • 1953–1955 Wolfgang Nufer
  • 1956 Alexander Paulmüller (kommissarisch)
  • 1956–1965 Walter Storz
  • 1965–1969 Volker von Collande (1913–1990)
  • 1969–1974 Walter Ruppel
  • 1974–1988 Horst Alexander Stelter (1925[?]–?)
  • 1988–2002 Marietheres List
  • 2002-2011 Ernö Weil (*1947)

Literatur

  • Helmut Pigge: Theater in Regensburg. MZ-Buchverlag, Regensburg 1998, ISBN 3-931904-40-7.
  • Magnus Gaul: Musiktheater in Regensburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Studien zum Repertoire und zur Bearbeitungspraxis (= Regensburger Beiträge zur Musikgeschichte 3). Schneider, Tutzing 2004, ISBN 3-7952-1118-2.
  • Christoph Meixner: Musiktheater in Regensburg im Zeitalter des Immerwährenden Reichstages (= Musik und Theater 3). Studio-Verlag, Sinzig 2008, ISBN 978-3-89564-114-5.

Weblinks

49.01916666666712.089722222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Regensburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Regensburg [2] — Regensburg, Hauptstadt des sonstigen baierischen Regenkreises, jetzt des Kreises Oberpfalz u. Regensburg, ehemals Freistadt des Reichs u. Sitz des Reichstages mit Sitz u. Stimme auf der Schwäbischen Bank u. beim Baierischen Kreise; am rechten… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Stadttheater Regensburg — Theater am Bismarckplatz Zuschauerraum Das Theater Regensburg (Stadttheater) am Bismarckplatz 7 ist das städtische Th …   Deutsch Wikipedia

  • Theater an der Rott — Das Theater an der Rott befindet sich in der niederbayerischen Stadt Eggenfelden und ist das einzige landkreiseigene Theater in Deutschland. Träger ist der Landkreis Rottal Inn. Trotz seines mit 1,4 Mio. Euro sehr geringen Jahresetats bietet das… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Theater — Die Liste deutschsprachiger Theaterbühnen dient der möglichst vollständigen Erfassung großer und kleiner Aufführungshäuser für das Sprechtheater und das Kabarett. Die Liste soll alphabetisch nach Ländern, dann Städten und innerhalb der Städte… …   Deutsch Wikipedia

  • Akademie für Darstellende Kunst Regensburg — Die Akademie für Darstellende Kunst Regensburg (auch Theaterakademie oder ADK Regensburg), früher bekannt als Schauspielschule Regensburg, ist seit 2010 eine staatlich genehmigte, private Fachakademie für Schauspiel, Regie und Theaterpädagogik.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bismarckplatz (Regensburg) — Theater am Bismarckplatz Der Bismarckplatz im Westen der Altstadt von Regensburg wurde 1885 nach dem Reichskanzler Otto von Bismarck so benannt. Im Mittelalter standen hier ein Zeughaus und ein Kornhaus. Bei Ausgrabungen wurden auch zahlreiche… …   Deutsch Wikipedia

  • Uni Regensburg — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Universität Regensburg Gründung 1962 Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenmusikschule Regensburg — Vorlage:Infobox Hochschule/Logo fehltVorlage:Infobox Hochschule/Studenten fehltVorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Hochschule für Musik und Theater München — 48.14611111111111.567777777778 Koordinaten: 48° 8′ 46″ N, 11° 34′ 4″ O …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”