- Theodor Griesinger
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Carl Theodor Griesinger (* 11. Dezember 1809 in Kirnbach bei Wolfach; † 2. März 1884 in Stuttgart) war ein deutscher Schriftsteller und Geistlicher.
Er studierte in Tübingen Theologie und war anschließend eine Zeit lang im geistlichen Amte tätig, widmete sich aber schließlich der Schriftstellerei.
Er debütierte mit den beifällig aufgenommenen „Silhouetten aus Schwaben“ (Heilbr. 1838; 4. Aufl., Stuttg. 1868), redigierte 1839-41 die Zeitschrift „Der schwäbische Humorist“ und trat dann in eine Buchhandlung ein, bis ihn die Wogen des Jahrs 1848 wieder an die Öffentlichkeit rissen. Er gründete das demokratische Blatt „Die Volkswehr“, verfiel einem Hochverratsprozess und musste zwei Jahre in Untersuchungshaft auf dem Hohenasperg verbringen. Schließlich von den Geschworenen freigesprochen, wanderte er nach Nordamerika aus, kehrte aber 1857 nach Stuttgart zurück, wo er 2. März 1884 starb.
Inhaltsverzeichnis
Kritische Stimmen zu Griesinger im 19. Jahrhundert
Nach der Rückkehr aus Nordamerika setzte Griesinger seine Schriftstellerei in Stuttgart fort, kam jedoch regelmäßig in Konflikte, wie 1860, als er in dem von ihm herausgegebenen Blatt „Die schwäbische Hauschronik“ einen Roman über „Jud Süß“ veröffentlichte, der auf Grund einer extrem antijüdischen Darstellungsweise und groben historischen Entstellungen heftigen Widerspruch in jüdischen Blättern hervorrief (vgl. „Allgemeine Zeitung des Judentums“ vom 16. Oktober 1860 S. 623).
Werke (Auszug)
- Lebende Bilder aus Amerika, Stuttgart, 1858
- Emigrantengeschichten, 2 Bände, Stuttgart, 1858
- Die alte Brauerei, oder Kriminalmysterien aus New York, Tuttlingen, 1859
- Mysterien des Vatikans, Stuttgart, 1865
- Die Jesuiten, 2 Bände, Stuttgart, 1866
- Das Damenregiment an den verschiedenen Höfen Europas, 4 Bände, Stuttgart, 1866-1870
- Württemberg, nach seiner Vergangenheit und Gegenwart in Land und Leuten geschildert, Stuttgart, 1866
- Zwölf Schicksalswege, 3 Bände, Stuttgart, 1870
Literatur
- Rudolf Krauß: Karl Theodor Griesinger. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 545–547.
- Annemarie Leibbrand-Wettley: Griesinger (Familienartikel). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 63–65.
Weblinks
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Wikisource: Theodor Griesinger – Quellen und Volltexte
- Literatur von und über Theodor Griesinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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