- Asperg
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Wappen Deutschlandkarte 48.9063888888899.1413888888889270Koordinaten: 48° 54′ N, 9° 8′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Ludwigsburg Höhe: 270 m ü. NN Fläche: 5,8 km² Einwohner: 13.126 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 2263 Einwohner je km² Postleitzahl: 71679 Vorwahl: 07141 Kfz-Kennzeichen: LB Gemeindeschlüssel: 08 1 18 003 Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 1
71679 AspergWebpräsenz: Bürgermeister: Ulrich Storer Lage der Stadt Asperg im Landkreis Ludwigsburg Asperg ist eine Stadt im Strohgäu am Fuße des Berges Hohenasperg, im Einzugsbereich der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Stadt gehört zum Landkreis Ludwigsburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Durch seine Lage und seine charakteristische Form als isolierter, 90 m hoher Keuperberg mit steilen Abhängen und einem breiten Oberflächenplateau, in einer ansonsten mäßig hügeligen Umgebung, ist der Hohenasperg weithin sichtbar, beispielsweise von der A 81 aus rechts der Fahrtrichtung, wenn man sich von Norden her Ludwigsburg nähert. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von 241 bis 356 Meter Höhe.
Stadtgliederung
Zu Asperg gehören die Stadt Asperg und die Häuser Altach, Hohenasperg, Lehenfeld, Osterholz, Schöckinger und Silberhälden sowie die in Unterasperg (heute Asperg) aufgegangene Ortschaft Weihenberg.[2]
Geschichte
In vorchristlicher Zeit, um 500 v. Chr., war der Hohenasperg keltischer Fürstensitz mit einer Fluchtburg. Zahlreiche keltische Grabstätten in der näheren Umgebung sind so ausgerichtet, dass sie freie Sicht auf den Hohenasperg bieten, beispielsweise das große Hügelgrab bei Hochdorf oder die Grabstätte an der Katharinenlinde bei Schwieberdingen. Einen ganz besonders guten Blick auf den Hohenasperg bietet das am südlichen Rand von Asperg liegende Kleinaspergle, von dem seit einer Grabung im Jahre 1879 bekannt ist, dass es sich um ein keltisches Hügelgrab handelt.
Um 500, nach dem Sieg der Franken über die Alemannen, wurde der Hohenasperg fränkischer Herrensitz und Thingstätte. Der damalige Name war „Ascisberg“.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Asperg bereits 819, als der Gaugraf Gozberg seinen dortigen Besitz dem Kloster Weißenburg im Elsass schenkte. Größere Bedeutung erlangte der Ort aber erst im 13. Jahrhundert mit der Gründung der bis 1909 selbstständigen Stadt Hohenasperg mit eigener Stadtgerechtigkeit. 1510 erhielt Asperg erneut ein Stadtrecht vergleichbar dem der zweiten Reichsstadt Tübingen verliehen. Mit der Gründung von Ludwigsburg verlor Asperg im Jahr 1714 sein Stadtrecht, welches der Ort erst im Jahr 1875 wieder erhielt.[3] 1718 wurde Asperg in das Oberamt Ludwigsburg eingegliedert, wurde aber bereits 17 Jahre später wieder Sitz eines eigenen Amtes. 1781 erfolgte dann die endgültige Eingliederung in das Oberamt Ludwigsburg.
Seit 1894 befindet sich auf dem Hohenasperg ein Gefängnis für den zivilen Strafvollzug. Inzwischen ist dort das Zentralkrankenhaus für den baden-württembergischen Strafvollzug untergebracht. Seit Juli 2010 gibt es im Arsenalbau ein Museum "Hohenasperg-Ein deutsches Gefängnis".
Der Hohenasperg wurde vom Nazi-Regime im Zeitraum 1940–1945 als Sammellager für Sinti und Roma genutzt. Die Menschen wurden dort in Namenslisten erfasst und „rassehygienisch“ untersucht. Vom Bahnhof Asperg aus wurden die Gefangenen mit Zügen in die Ghettos und Konzentrationslager im besetzten Polen deportiert.
In der Endphase des Krieges wurde Asperg Kriegsschauplatz und Standort von Artilleriestellungen. Asperg wurde erstmalig am 10. April von alliierten Fliegern angegriffen, wobei zwei Wohnhäuser und fünf Scheunen in Brand gesetzt wurden und sechs Einwohner umkamen. Während der Kampfhandlungen kamen insgesamt 12 Einwohner ums Leben.[4]
Religionen
Seit der Einführung der Reformation ist Asperg vorwiegend evangelisch geprägt. Mit der Michaelskirche und der Johanniskirche gibt es heute zwei Gemeinden der Evangelischen Landeskirche in Asperg. Dazu kommt noch eine Gemeinde der Landeskirchlichen Gemeinschaft.
Die römisch-katholische Kirchengemeinde gibt es in Asperg seit 1950; seit 1999 ist diese Teil einer Seelsorgeeinheit, zusammen mit den katholischen Gemeinden in Markgröningen und Tamm. Die Römisch-Katholische Kirche in Asperg ist die St. Bonifatius Kirche. Weiterhin gibt es in Asperg die Neuapostolische Kirche, die Evangelisch-methodistische Kirche und die Arche, die zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört.
Einwohnerentwicklung
- 1608: 83
- 1856: 1.927
- 1871: 2.039
- 1880: 2.571
- 1900: 2.609
- 1925: 3.882
- 1933: 4.138
- 1950: 6.155
- 1961: 8.851
- 1963: 10.026
- 1970: 12.086
- 2006: 12.991
- 2008: 13.058 (Stand: 6/2008)
- 2010: 13.096 (Stand: 6/2010)
- 2011: 13.185 (Stand: 6/2011)
Eingemeindungen
- 1909: Hohenasperg
Politik
Bürgermeister
- 1919–1945: Hermann Käser
- 1948–1954: Hermann Käser
- 1954–1980: Walter Trefz
- 1980–1993: Otto Sinz
- 1993-heute: Ulrich Storer
Gemeinderat
Kommunalwahl in Asperg 2009%40302010031,1%28,0%27,4%13,5%n. k.Gewinne und VerlusteSeit der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 18 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,31 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
B'90/Grüne 6 Sitze (31,08 %) FW/VWG1 5 Sitze (28,01 %) CDU 5 Sitze (27,44 %) SPD 2 Sitze (13,47 %) Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
1Freie Wähler Asperg e. V.
Wappen und Flagge
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Gold auf grünem Dreiberg eine grüne Aspe, beseitet von zwei aufrechten, mit den Enden auswärts gekehrten schwarzen Hirschstangen.“
Die Asperger Stadtfarben sind seit 1933 Grün-Gelb.
Städtepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Asperg ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Schalkstein im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg gehören.
Verkehr
Durch die Frankenbahn (Stuttgart–Würzburg), auf der die Linie S5 (Bietigheim–Stuttgart) verkehrt, hat Asperg Anschluss an das Stuttgarter S-Bahnnetz; die Fahrzeit vom Stuttgarter Hauptbahnhof beträgt rund 20 Minuten. Über die Anschlussstellen Ludwigsburg-Nord und Ludwigsburg-Süd ist Asperg von der Bundesautobahn 81 (Heilbronn–Stuttgart–Singen) aus in wenigen Minuten erreichbar.
Öffentliche Einrichtungen
Es gibt eine Stadtbücherei, ein Jugendhaus, ein Haus der Senioren, Alten-, zwei Pflegeheime der kreiseigenen Kleeblatt Pflegeheime gGmbH, eine Vielzahl von Kindertageseinrichtungen (Krippe, Kindergarten, Kinderhaus), ein Freibad, mehrere Sporthallen, ein Sport- und Freizeitzentrum mit Stadion, Tennisanlage etc., eine Stadthalle, den Veranstaltungsraum Keltensaal und ein Lehrschwimmbad.
Bildungseinrichtungen
Mit dem Friedrich-List-Gymnasium, der Friedrich-Hölderlin-Schule (einer Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule) sowie der Goetheschule (einer Grundschule) verfügt Asperg über drei Schulen. Lediglich die zuständige Realschule befindet sich in Tamm. Es gibt insgesamt elf Kindergärten (sechs städtische, zwei römisch-katholische, einen evangelischen, einen nach Waldorfpädagogik und einen Naturkindergarten). Weiterhin gibt es seit November 2007 eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren mit 30 Plätzen. Bis zum Frühsommer 2010 soll ein weiteres Kinderhaus an der Hölderlinstraße mit 40 Ganztages-Kindergartenplätzen und 30 Plätzen für Kleinkinder entstehen.
Freizeit- und Sportanlagen
Sport- und Freizeitzentrum Osterholz
Seit 1985 gibt es das Sport- und Freizeitzentrum im Gebiet Osterholz, welches den Asperger Sportvereinen und Schulen zwei Rasenplätze, einen Hartplatz, eine 400 m Rundlaufbahn, eine komplette Leichtathletikanlage und zwei Kleinspielfelder bietet. Die Sportgaststätte bietet gut bürgerliche Küche. Nicht zu dem Zentrum gehörend, aber in direkter Nachbarschaft befinden sich die Tennisplätze des TC Asperg und das Naturfreundehaus.
Freibad
Das in den Sommermonaten von Mai bis September geöffnete Freibad befindet sich ungefähr 8 Gehminuten nördlich vom Asperger Bahnhof bzw. von der Bushaltestelle „Lehenbrücke“ entfernt. Es bestehen Abstellpätze für annähernd 500 PKW und etwa 700 Fahrräder. In den 60ern wurde auf dem Gewann „Lochwiesen“ das Freibad errichtet. In den folgenden Jahrzehnten musste das Bad immer wieder umgestaltet werden, da ein Absacken des Geländes zu teilweise gefährlichen Vertiefungen im Boden führte. Im Untergrund wurden später Matten verbaut, die ein weiteres Absacken verhindern sollen. Das Anfang des Jahrtausends modernisierte Freibad bietet ein beheiztes Schwimmerbecken mit Sprungturm, ein Nichtschwimmerbecken mit Rutschbahn und Schwimmkanal sowie ein Kinderbecken mit Plansch- und Erholungsbereichen.Im Eingangsbereich befindet sich ein großzügiger Gastronomiebereich mit Außenbewirtung unter großen Sonnenschirmen.
Skate-Park
Direkt neben dem Parkplatz des Freibades befindet sich seit 1998 eine Skater-Anlage mit verschiedenen Trainingsmöglichkeiten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das ehemalige Gasthaus Hirsch in der Königstraße 22 beherbergt heute die Bühne für Auftritte der Schwabenbühne, eines örtlichen Theaterensembles. Schwäbischer Humor steht im Vordergrund und wird von dort aus auch über die Stadtgrenzen Aspergs gebracht.
Der gemeinnützige Verein Glasperlenspiel steht Menschen offen, die dort alles von und über Theater, Tanz, Musik, Literatur und Wissenschaft erleben wollen. Aktuelle Veranstaltungsprogramme liegen regelmäßig in Behörden, Banken oder Läden aus.
Museen
Museum "Hohenasperg-Ein deutsches Gefängnis", Arsenalbau Festungsanlage, Hohenasperg[5]. Am Beispiel von 22 Biographien mit vielen Originalexponaten zeigt die Schau, wie sich die Strafe des Freiheitsentzugs über drei Jahrzehnte hinweg entwickelt hat. Zweigmuseum des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg
In der ehemaligen Schillerschule (Schillerstraße 3, Haus der Vereine) befindet sich heute ein Feuerwehrmuseum, in dem u.a. historische Helme, Gerätschaften und Modellautos ausgestellt werden.
Ein Weinbaumuseum ist in der alten Kelter (Kelterstraße 11) untergebracht. Dort wird die Tradition des Asperger Weinbaus, sowie die Kelter- und Kellereitechnik der letzten zweihundert Jahre präsentiert.
Bauwerke
Auf dem Berg Hohenasperg befindet sich die Festung Hohenasperg, worin sich heute ein Museum "Hohenasperg-Ein deutsches Gefängnis" sowie eine Gefängnis befinden.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1884: Oberst Leutnant Hugo von Baur, Bataillons- und Festungskommandant auf dem Hohenasperg
- 1897: Gustav Sprinkhardt, Stadtschultheiß
- 1906: Adolf Niefer, Hauptmann
- 1933: Carl Fink, Gründer der Firma „Eisfink“
- 1955: Hermann Käser, Altbürgermeister
- 1959: Karl Porringer, Unternehmer
- 1980: Walter Trefz, Altbürgermeister
- 1988: Helmut Goebel, Stadtrat
Söhne und Töchter der Stadt
- Adolf Burkhardt (* 10. April 1929; † 2. April 2004 in Weilheim an der Teck), lutherischer Pfarrer und Förderer des Esperanto.
Sonstige Persönlichkeiten
- Ralf Isau (* 1956 in Berlin), Schriftsteller, lebt in Asperg.
Literatur
- Horst Brandstätter: Asperg – Ein deutsches Gefängnis, Berlin: Wagenbachs Tachenbücherei 1978. ISBN 3-8031-2045-4
Weblinks
Commons: Asperg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Asperg in der Topographia Sueviae (Mathäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 376–378
- ↑ Revolution im Südwesten – Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag Baden-Württemberg. 2. Auflage. Info Verlag, Karlsruhe 1998, ISBN 3-88190-219-8, Seite 57
- ↑ Friedrich Blumenstock: Der Einmarsch der Amerikaner und Franzosen im nördlichen Württemberg im April 1945, W. Kohlhammer, Stuttgart, 1957, Seite 216 u. 217
- ↑ Dauerausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg: Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis, abgerufen am 20. Januar 2011
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