- Wolfach
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Wappen Deutschlandkarte 48.2994444444448.2227777777778262Koordinaten: 48° 18′ N, 8° 13′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Ortenaukreis Höhe: 262 m ü. NN Fläche: 67,99 km² Einwohner: 5.825 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km² Postleitzahl: 77709 Vorwahlen: 07834, 07836 Kfz-Kennzeichen: OG Gemeindeschlüssel: 08 3 17 145 LOCODE: DE WDL Stadtgliederung: 3 Stadtteile bzw. Stadtbezirke Adresse der
Stadtverwaltung:Hauptstraße 41
77709 WolfachWebpräsenz: Bürgermeister: Gottfried Moser Lage der Stadt Wolfach im Ortenaukreis Wolfach ist eine Stadt im mittleren Schwarzwald und gehört zum Ortenaukreis in Baden-Württemberg (Deutschland). Wolfach war bis zum 31. Dezember 1972 die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises Wolfach mit dem Kfz-Kennzeichen WOL.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geographie
- 2 Geschichte
- 3 Politik
- 4 Kultur und Sehenswürdigkeiten
- 5 Wirtschaft und Infrastruktur
- 6 Persönlichkeiten
- 7 Literatur
- 8 Weblinks
- 9 Anmerkungen und Einzelnachweise
Geographie
Geographische Lage
Wolfach liegt am Zusammenfluss von Wolf und Kinzig im Kinzigtal. Der Wechsel von Tal und Berglagen kennzeichnet das Stadtgebiet, das von 250 bis 880 m Meereshöhe reicht. Selbst Teil des Ortenaukreises, grenzt es an die Landkreise Freudenstadt und Rottweil. Sowohl die Bundesstraße 294 als auch die Landesstraße 96 durchqueren Wolfach. Durch die Kinzigtalbahn ist die Stadt an das Bahnnetz angebunden.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an das Stadtgebiet von Wolfach. Beginnend im Norden werden sie im Uhrzeigersinn genannt:
Oberwolfach, Bad Rippoldsau-Schapbach, Schenkenzell, Schiltach, Lauterbach, Hornberg, Gutach, Hausach. Die Stadt Schiltach und die Gemeinden Schenkenzell und Lauterbach (Schwarzwald) liegen im Landkreis Rottweil, Bad Rippoldsau-Schapbach im Landkreis Freudenstadt, die Gemeinden Gutach und Oberwolfach sowie die Städte Hausach und Hornberg ebenfalls im Ortenaukreis.
Geologie
Bis zum Ende des Paläozoikums faltete sich in Mitteleuropa das sogenannte variskische Grundgebirge auf und wurde später im Gebiet des heutigen Baden-Württemberg von zahlreichen Sedimentschichten überlagert. Erst in Folge tektonischer Bewegungen sowie Abtragungen im Zusammenhang mit der Entstehung der Oberrheinischen Tiefebene gelangte das heute bei Wolfach sichtbare Gebirge wieder zum Vorschein. Weiter östlich sowie auf zahlreichen Berghöhen Wolfachs sind die Schichten des Deckgebirges – insbesondere des Buntsandstein – noch in Resten erhalten geblieben, bevor sie am Übergang des Schwarzwaldes zum Gäu stark zu Tage treten (siehe auch: südwestdeutsches Schichtstufenland).
Das Grundgebirge besteht im Wesentlichen aus Metamorphiten, im Bereich Wolfachs vor allem Gneis und Granit. Sie entstanden durch den hohen Druck der ursprünglich aufliegenden Deckgebirgsschichten. Unter verschiedensten Bedingungen entwickelten sich dadurch außerdem die bei Sammlern begehrten Mineralien, die besonders in der Gegend von Wolfach häufig zu finden sind. So lässt sich auch der Silberreichtum der Gegend erklären.[2]
Vegetation und Landwirtschaft
Für die Landwirtschaft bieten die Berghöhen Wolfachs aufgrund der Böden, die durch die aufliegenden Schichten des Buntsandsteins entstanden sind, ausgesprochen ungünstige Bedingungen. Zudem herrscht häufig Wassermangel. Das ist der Grund, weshalb sich dort keine größeren Siedlungen entwickeln konnten. Sie konzentrieren sich in den Tälern, wobei auch dort nur eine eingeschränkte Bewirtschaftung möglich ist. Das von den Hängen hinab fließende Wasser sammelt sich im Tal und es bildet sich Staunässe, deren Nachteile nur durch umfangreiche Drainagemaßnahmen teilweise ausgeglichen werden können.[3]
Die steilen Hänge der Täler Wolfachs sind für die moderne Landwirtschaft ein großes Problem. Sie sind nur schwer oder überhaupt nicht maschinell zu bewirtschaften. Viele Flächen, die früher mit Hilfe von Brandrodung oder Mehrfelderwirtschaft als vergleichsweise fruchtbare Äcker genutzt wurden, bewaldeten sich daher in den letzten Jahrzehnten.[4] Lediglich die Namen einzelner Orte deuten auf die ursprüngliche Bewirtschaftung hin, so zum Beispiel der des Reutherberges südlich der Kernstadt. Er ist auf das Ruetibrennen zurückzuführen, eine Form der Brandrodung, die früher im Schwarzwald sehr häufig war. Mit der Bewaldung der Kulturlandschaft verschwanden zahlreiche Pflanzen- und Tierarten und das kleinörtliche Klima veränderte sich negativ.
Aufgrund der geschilderten Bedingungen waren die Landwirte um Wolfach schon immer vom Waldbau abhängig. Getreide- oder Gemüseanbau fand meist nur zur Deckung des Eigenbedarfs statt. Das gilt auch heute noch, auch wenn Tourismus und Fördergelder als Einnahmequellen hinzugekommen sind. Geändert hat sich hingegen die Form der Waldbewirtschaftung. Dominierten früher im Schwarzwald Buchen und Tannen, wird heute aus wirtschaftlichen Gründen vor allem die eigentlich ortsfremde Fichte angebaut. Eine Folge des extensiven Fichtenanbaus ist eine starke Bodenversauerung, der man durch Kalkung entgegenzuwirken versucht. In den letzten Jahren werden die äußerst negativen Folgen der Fichten-Monokultur immer stärker wahrgenommen und man versucht, zu traditionellen Wirtschaftsformen zurückzukehren.
Ein Resultat der ungünstigen landwirtschaftlichen Bedingungen sind die überdurchschnittlichen Hofgrößen in Wolfach und seiner Umgebung. Nicht selten bewirtschaften Bauernhöfe mehr als 100 Hektar Land. Gestützt wurde die Entwicklung dieses Großbauerntums durch das Anerbenrecht, das Graf Wilhelm von Fürstenberg mit der Kinzigtäler Landesordnung 1543 einführte. Nun konnten Höfe nicht mehr unter mehreren Erben aufgeteilt werden und wurden so in ihrer Substanz erhalten. [5]
In heutiger Zeit sind es vor allem die problematischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die den Fortbestand der einst stolzen Schwarzwaldhöfe gefährden. Die meisten Landwirte haben mittlerweile einen anderen Hauptberuf und bewirtschaften ihre Höfe nur noch nebenbei. Ob auch künftige Generationen bereit sein werden, eine solch enorme Arbeitsbelastung zu tragen, ist mehr als fraglich.
Siedlungsstruktur
Die Stadt Wolfach entstand im Zuge der Gemeindereform der 70er-Jahre und gliedert sich in die Teilorte Kirnbach, Kinzigtal und die Wolfacher Kernstadt.
Wolfach (Kernstadt)
Die Kernstadt lässt sich in Teile links und rechts der Kinzig unterscheiden. Beide sind durch eine Fußgängerbrücke (Gassensteg) und eine Brücke für den Autoverkehr (Stadtbrücke) verbunden. Rechts der Kinzig befindet sich die sogenannte Vorstadt, an deren Rand die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Laurentius steht. Die mittelalterliche Stadtanlage in Querrippenform links der Kinzig dominiert eine breite Marktstraße (heutige Hauptstraße). Sie macht die ursprüngliche Funktion des Stadtteils als Marktort offenbar.
Wohl aufgrund der ungünstigen geographischen Lage blieb eine wesentliche Erweiterung des Stadtgebietes im Zuge der Industrialisierung und der Gründerzeit aus. Schon zu diesem Zeitpunkt lässt sich ein wesentlicher Bedeutungsverlust Wolfachs feststellen.
Neben der genannten Stadtbereiche entstanden im 20. Jahrhundert zahlreiche neue Wohngebiete. Zu nennen ist hier insbesondere der Straßburger Hof, der sich westlich der Kernstadt an einem Berghang erstreckt und mit dessen Bau in den 1960er-Jahren begonnen wurde. Eine Folge der Erschließung neuer Wohngebiete war auch die zunehmende städtebauliche Verschmelzung Wolfachs mit dem nördlich liegenden Nachbarort Oberwolfach-Kirche.
Kirnbach
Kirnbach ist ein Stadtteil von Wolfach im Kirnbachtal. Im Gegensatz zu den anderen Teilen der Stadt war es ursprünglich württembergisch und hat damit protestantische Tradition. Weltbekannt ist die Bollenhut-Tracht, die dort traditionell getragen wird und zum Synonym für den Schwarzwald wurde.
Kinzigtal
Der Stadtteil Kinzigtal liegt zwischen Wolfach und Schiltach mit dem Bergdorf St. Roman als Teilort. Der Name des Ortsteils Halbmeil bezieht sich auf die Wegstrecke zwischen Wolfach und Schiltach.
Geschichte
Name
Erstmals 1084 als Wolphaha erwähnt, finden sich besonders für das Hoch- und beginnende Spätmittelalter unterschiedlichste Variationen des Namens Wolfach: Wolphaa (1091), Wolua (1101), Wolfacha (1148), Wolva (1252), Wolfach inferius (1275), Wolva (1291), Wolvahe (1305) oder später auch Wolffach.[6] Etymologisch gesehen bezieht er sich wohl auf den Fluss Wolfach, der im Stadtgebiet in die Kinzig mündet und meint ein Gewässer, das reißend wie ein Wolf ist.[7] Wolfach ist nicht nur der Name der Stadt, des Flusses und dessen Tals. Auch die mittelalterliche Burg und das Herrschaftsgebiet des gleichnamigen Adelsgeschlechtes wird so bezeichnet. Ursprünglich dürfte mit dem Namen also keine Stadt sondern ein Gebiet verbunden worden sein.
Antike und Frühmittelalter
Römische Militärstraße
Über die Gegend um Wolfach ist für die Zeit vor 1000 nur sehr wenig bekannt. Vermutlich gab es hier keine größeren Siedlungen. Schon die Römer erkannten aber die strategisch günstige Lage des Kinzigtals und bauten unter Kaiser Vespasian in den Jahren 73 und 74 eine Militärstraße von Offenburg nach Rottweil. Sie führte neueren archäologischen Erkenntnissen zur Folge vermutlich über die Berghöhen an der heutigen Kernstadt vorbei. Erst mit der Gründung Wolfachs änderte man ihren Verlauf. Ab sofort gelangten Reisende durch die Stadt.[8] Gegen diese Theorie sprechen zahlreiche römische Funde auf dem Gebiet der Wolfacher Vorstadt. Unter anderem fand man hier einen römischen Wegstein, dessen Inschrift sich direkt auf den Bau der Römerstraße bezieht.
Die römische Kinzigtalstraße wurde vermutlich bis in die Frühe Neuzeit genutzt. Lange war sie der wichtigste Verkehrsweg durch den Schwarzwald und hatte damit große wirtschaftliche und militärische Bedeutung. Als Teil des Jakobswegs war sie bei Pilgern beliebt. An ihrem Rand errichtete man mit der St. Jakobus-Kapelle das wohl älteste Gotteshaus Wolfachs.
Stadtgründung im Hochmittelalter
Das genaue Alter der Stadtanlage ist nicht bekannt. Im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Sankt Georgen finden sich erstmals Hinweise auf eine adelige Familie De Wolphaha, die um 1084 im Gebiet des heutigen Wolfach lebte. Als Stammsitz wird die Burg Alt-Wolfach angenommen, die auf einem künstlich angelegten Hügel nördlich der Kernstadt liegt und sich aufgrund ihrer salischen Bauweise ins 11. Jahrhundert zurückdatieren lässt. Die Herkunft der Familie ist weitgehend unbekannt. Man vermutet aber eine enge Beziehung zu den Grafen von Sulz, die im Hochmittelalter besonders im oberen Kinzigtal aktiv waren. Ende des 13. Jahrhunderts erlosch die Familie der Wolfacher durch Heirat Udilhilds, der einzigen Tochter Friedrichs von Wolfach, mit Graf Friedrich von Fürstenberg. Der gesamte Besitz ging an die Grafen von Fürstenberg über. Dieses Adelsgeschlecht mit heutigem Sitz in Donaueschingen sollte die Geschicke Wolfachs über die folgenden 500 Jahre bestimmen.[9]
1148 wird erstmals ein villa wolfacha, ein Dorf Wolfach erwähnt. Sein Standort ist aber unklar. Gängige Theorien gehen davon aus, es könnte sich um die Vorstadt Wolfachs handeln. Einen Nachweis dafür gibt es nicht. Vielleicht hatte sich auch bei Oberwolfach im Schutz der Burg eine frühe Siedlung entwickelt. Eine weitere Theorie sagt aus, mit der villa wolfacha sei kein Dorf sondern ein Herrensitz gemeint gewesen, der den Ursprung des heutigen Schlosses bildete. Auch hierfür gibt es bis heute keine Nachweise.
1305 erhielten die Wolfacher von den Fürstenbergern erstmals wesentliche Freiheitsrechte zugesichert, zu denen auch das Marktrecht gehörte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte sich also eine kleinstädtische Siedlung herausgebildet. Archäologischen Funden nach zu urteilen, verfügte diese Stadt bereits im 12. Jahrhundert über eine Stadtmauer und entsprechende Tore. Der Grundriss der Marktstraße Wolfachs weist zudem typisch staufische Merkmale auf. Man kann Wolfach daher als eine der vielen Stadtgründungen des 12. und 13. Jahrhunderts ansehen.
Bauliche Entwicklung im Spätmittelalter
Wichtig für die weitere bauliche Entwicklung Wolfachs im Spätmittelalter war die Entstehung einer Kinzigtaler Linie der Grafen zu Fürstenberg unter Graf Konrad († vor 1419). Sein wirtschaftlich erfolgreicher Sohn Graf Heinricht VI. entwickelte nämlich im gesamten Kinzigtal eine rege Bautätigkeit. Unter anderem ließ er die Burg Alt-Wolfach wieder instandsetzen und erweiterte den damals bereits vorhandenen Schlossbau in der Kernstadt wesentlich. Als er 1490 hochbetagt starb, erlosch diese ältere Kinzigtaler Linie der Fürstenberger aber wieder.[10]
Frühe Neuzeit
Zentrum der Herrschaft Hausen
Bald nach seiner Gründung übernahm Wolfach als Verwaltungs- und Wirtschaftsszentrum zahlreiche zentralörtliche Funktionen für die umliegende Gegend. Die Stadt und ihre Bürger kontrollierten den gesamten Handel und hatten das Monopol auf die meisten handwerklichen Berufe.[11] Basis dieser Vorrechte waren die Freiheitsbriefe, die seitens der Fürstenberger über die Jahrhunderte immer wieder erneuert und teilweise erweitert wurden.
Es entwickelte sich ein aufstrebendes Bürgertum, das vor allem im 17. Jahrhundert großen Einfluss im fürstenbergischen Herrschaftsbereich hatte. Das galt besonders für die Familien Gebele, Lemp und Finckh, deren Mitglieder höhere Ämter im Kinzigtal bekleideten und teils in den Adelsstand erhoben wurden.[12] Die Machtstellung der Familie Finckh war so groß, dass sich der fürstenbergische Landschreiber der Baar, Tinctorius, 1626 dazu genötigt sah, Graf Wratislaus den Älteren zu bitten, „das Finckhennest im Künzgerthal einßmal recht auß[zu]nemmen, [und] die Finckhen, als vatter, sohn und hayligen gaist“ stürzen zu lassen. Dazu kam es aber nicht. Tinctorius wurde 1631 der Hexerei angeklagt und hingerichtet.[13] Bis heute existiert in Haslach ein von dem Oberamtmann Simon Finckh 1623 eingerichteter Almosenfonds, der seine Zinserträge an bedürftige Bürger der Stadt ausschüttet.[14]
Unter Landgraf Maximilian Franz von Fürstenberg-Stühlingen begann um 1670 der massive Ausbau der Schlossanlage zur heutigen Größe. Das Gebäude, das wohl den Anspruch des Grafen auf den Fürstentitel unterstreichen sollte, wurde aber nie vollendet. Maximilian Franz starb 1681 nach einem Unfall in Straßburg. Mit dem Bau des Schlosses veränderte sich das Stadtbild grundlegend. Zahlreiche Gebäude mussten der Residenz des Grafen weichen und wurden in der Vorstadt wieder aufgebaut.
Flößerei
Wichtigste Quelle des Wohlstandes vieler Bürgerfamilien in der Frühen Neuzeit war die Kinzig-Flößerei. So schreibt Sebastian Münster in seiner Cosmographia: „Das volck so bey der Kyntzig wohnet, besonders umb Wolfach ernehret sich mit großen Bawhöltzern, die sie durch das Wasser Kyntzig gen Straßburg in den Rhein flötzen und groß Gelt jährlich erobern“. Ein blühendes Geschäft mit dem Holzhandel ist am Zusammenfluss von Wolf und Kinzig bereits um 1470 nachgewiesen. Um 1500 gewährten die Fürstenberger den Wolfachern das Privileg zum „auswärtigen Holzhandel“. Damit wurde der bäuerlichen Bevölkerung im Umland untersagt, Holz außerhalb des fürstenbergischen Herrschaftsbereiches zu verkaufen. Das war ein wesentlicher Nachteil, denn sie wurde damit vom lukrativen Geschäft mit den Hauptabnehmern des Holzes, besonders der Stadt Straßburg[15], ausgeschlossen. Die Waldbauern waren gezwungen, einen Großteil ihrer gefällten Bäume fortan an die Schifferschaft Wolfachs zu verkaufen. Diese genossenschaftliche Vereinigung, deren Teilhaber ausschließlich wohlhabende Bürger der Stadt waren, hatte sich ab 1527 gebildet. Schließlich erforderte die Flößerei große logistische Anstrengungen. So gibt es bis heute in Wolfach große Stauwehre und Floßhäfen, in denen die kleinen Waldflöße der Bauern für den Weitertransport an den Rhein zusammengebunden wurden.[16]
Ihre Blütezeit erlebte die Wolfacher Flößerei im 15. und 16. Jahrhundert und dann nochmals im 18. Jahrhundert, als der Holzbedarf rapide anstieg, weil die Niederlande und England begannen, ihre mächtigen Kriegs- und Handelsflotten aufzubauen. Mit den Möglichkeiten der neu eingeführten Eisenbahn konnte man aber nicht mithalten, und so wurde die Flößerei 1896 eingestellt. Heute erinnern in Wolfach noch zahlreiche technische Einrichtungen an den ausgestorbenen Berufsstand der Flößer, so zum Beispiel der alte Floßhafen oder zahlreiche Stauwehre. 1984 entstand der Verein der Wolfacher Kinzigflößer, der sich zum Ziel setzte, Wissen über das alte Handwerk zu bewahren. Alle zwei Jahre findet seitdem in Wolfach ein großes Floßhafenfest statt, bei dem auch immer die Fahrt eines Floßes zu bewundern ist. Zur Feier des europäischen Flößertreffens 1994 in Wolfach wurde zudem ein Flößermuseum eingerichtet.
Einen lebendigen Einblick in die Zeit der Flößerei bietet auch die Lebensbeschreibung des Wolfacher Schiffers Theodor Armbruster, die Heinrich Hansjakob in seiner Erzählung Waldleute 1897 veröffentlichte.
Kriege
Auch wenn die Flößerei für einigen Wohlstand sorgte, wurde viel Gewonnenes mit den zahlreichen Kriegen der Frühen Neuzeit wieder zunichte gemacht. Im Dreißigjährigen Krieg litt Wolfach unter vielen Truppendurchzügen und war mehrmals Winterquartier von Söldnern unterschiedlichster Armeen. Unter anderem ist im Tagebuch Peter Hagendorfs von einer solchen Überwinterung kaiserlicher Truppen unter Johann von Werth in Wolfach 1637/38 zu lesen.[17] Im Februar 1643 gelangten französisch-weimarische Soldaten unter Führung des Grafen Jean Baptiste Budes de Guébriant nach Wolfach und blieben 15 Wochen lang. In dieser Zeit vernichteten sie nicht nur sämtliche Vorräte, auch alle Kirchen der Umgegend mussten nach ihrem Abzug grundlegend renoviert werden. Die Burg im benachbarten Hausach war zerstört, Schloss Wolfach unbewohnbar und es ist anzunehmen, dass auch die Burg Alt-Wolfach in dieser Zeit zur Ruine wurde. Kaum waren die ersten Aufräumarbeiten vollendet, errichtete Guébriant im Sommer desselben Jahres abermals sein Lager in Wolfach. Der Mangel an Lebensmitteln zwang ihn schließlich im August 1643 zum Abzug.
Wenige Jahrzehnte später geriet Wolfach im Zuge der Reunionskriege Ludwig XIV. erneut in höchste Gefahr. Zwar war die Stadt zunächst nicht von französischen Militäraktionen betroffen. Den Kaiserlichen unter Führung des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden gelang es auch, das Kinzigtal weitgehend zu verteidigen. Die Stadt musste aber eine große Zahl an Flüchtlingen aus dem Elsaß aufnehmen und zudem für die Verpflegung der Verteidigungsarmeen sorgen. Bürger wurden zu Schanzarbeiten herangezogen.
1703 überquerte eine rund 35.000 Mann starke französische Armee während des Spanischen Erbfolgekrieges unter Marschall Villars erneut den Rhein, nahm die Festung Kehl ein und wandte sich schließlich gegen das Kinzigtal. Hier standen gerade einmal 4000 Verteidiger des schwäbischen Reichskreises unter dem Kommando Prosper Ferdinands von Fürstenberg-Stühlingen. Dieser erkannte die aussichtslose Lage und konnte sich mit Glück nach Wolfach zurückziehen. Gengenbach, Zell[18] und Haslach wurde von den Franzosen eingenommen, Hausach dem Erdboden gleichgemacht. Die Wolfacher hingegen hatten Glück. Villars ließ seine Armee nach einigem Zögern in südlicher Richtung durch das Gutachtal nach Villingen abmarschieren. Noch im selben Jahr schlug er die kaiserlichen Truppen in der ersten Schlacht von Höchstädt. Das Kinzigtal wurde von Frankreich besetzt. Dessen König erhob hohe Kontributionen von den Städten im Tal. Da die Abgaben aber auch weiterhin an das Reich zu bezahlen waren, kam es zu einer schwerwiegenden Doppelbelastung. Mit der französischen Niederlage bei der zweiten Schlacht von Höchstädt im August 1704 endete die Besatzung des Kinzigtals. Bis der Friede von Rastatt 1714 die Verhältnisse für einige Jahre normalisierte, mussten die Wolfacher im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges aber noch zahlreiche weitere Durchzüge französischer und reichseigener Soldaten auf sich nehmen.
Das galt auch, als mit dem Tod August des Starken 1733 der polnische Erbfolgekrieg ausbrach und ebenso im österreichischen Erbfolgekrieg 1740-48. Wolfach wurde damit seine geographische Lage an der wichtigen Kinzigtalstraße zum Verhängnis.[19]
Zerstörung durch Stadtbrände
Anders als in der Nachbarstadt Hausach sorgten Kriege in Wolfach nicht für eine wesentliche Umgestaltung des Stadtbildes. Zwar waren die Auswirkungen der ständigen Durchzüge von Truppen auf das Leben der Bevölkerung immens, doch standen die Häuser der meisten Wolfacher nach Abzug der Soldaten noch. So konnte der seit dem Mittelalter vorhandene Grundriss der Kernstadt beibehalten werden. Trotzdem entspricht die heutige Gestalt nicht der jener Zeit. Verantwortlich dafür waren besonders Großfeuer in den Jahren 1694, 1762, 1799, 1836 und 1849, bei denen es zur Einäscherung ganzer Stadtteile kam. Die ältesten Wolfacher Bürgerhäuser stammen daher aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Der Großteil der Häuser ist jüngeren Datums und zeigt häufig historistische Züge. Bestes Beispiel hierfür ist das 1892/93 im Neorenaissancestil erbaute Rathaus.[20]
Tourismusgeschichte
Im 19. Jahrhundert löste der Tourismus die Flößerei als wichtigsten Wirtschaftsfaktor Wolfachs ab. Aber schon viel früher, nämlich für das Jahr 1595, ist ein erster Kurgast nachgewiesen, der sich im damaligen Heilbad Wolfach erholen wollte. Vermeintliche Mineralbäder waren es auch, die in den folgenden Jahrhunderten immer mehr Urlauber nach Wolfach lockten. Ihren Höhepunkt erreichte die Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts. Die Wolfacher stellten sich zu dieser Zeit immer mehr auf den wachsenden Touristenstrom ein, schmückten die Stadt mit südländischen Pflanzen und versuchten „das Straßenbild heiter zu gestalten“. – Mit einigem Erfolg: 1892 wählten die Leser einer Berliner Zeitschrift Wolfach zum „schönsten Luftkurort Deutschlands“. 1912 erhielt die Stadt zudem den Titel des „schönstgelegenen Schwarzwaldstädtchens“. Wie so vielem machte der Erste Weltkrieg aber auch den Bemühungen ein Ende, Wolfach als Heilbad zu etablieren. Jedenfalls konzentrierte man sich seit Beginn der Weimarer Republik auf die Darstellung Wolfachs als Luftkurort. Ab 1934 kam es zu einem erneuten Aufschwung, als Wolfach von der NS-Organisation Kraft durch Freude angefahren wurde. Aber auch er wurde jäh beendet, diesmal durch den Zweiten Weltkrieg. Seit 1945 konnte sich der Tourismus in Wolfach endlich wieder ungehindert entwickeln. Das einsetzende Wirtschaftswunder tat ein Übriges, und 1953 wurde mit 24.817 Übernachtungen erstmals der Vorkriegsstand übertroffen. Heute zählen die Wolfacher Hotels und Pensionen jährlich rund 128.000 Übernachtungen (Jahr 2000).
Bauliche Fortschritte in den 1990er-Jahren
1993 ergaben sich mit der Einweihung des Reutherbergtunnel völlig neue Perspektiven, indem die B 294 um Wolfach herum geführt wurde, was besonders die Altstadt vom Verkehr entlastete. Hatte sich die Stadtentwicklung der Nachkriegszeit wesentlich an den Bedürfnissen des Autos orientiert, war man nun bemüht, die Stadt wieder im Sinne der Tourismusförderung umzugestalten. Im Bereich des Schlosses und des Marktplatzes orientierte man sich dabei am Stadtbild der Kaiserzeit. Unter anderem wurde der alte Stadtbach, der so genannte Rießner, teilweise wieder freigelegt. Ein weiteres wichtiges Projekt war die Sanierung der Bergstraße sowie der fast vollständige Neubau der damals durchweg sanierungsbedürftigen Vorstadt rechts der Kinzig. Die gesamte Vorstadtstraße wurde rechtsseitig inVerbindung mit der Verlegung der Landesstraße und der Schaffung von Fugängerwegen und Parkplätzen abgebrochen und neu bebaut, linksseitig wurden die Gebäude saniert. Im Bereich Hauptstraße – Kinzig erfolgte ebenfalls eine komplette Sanierung der Straßenflächen nach historischem Vorbild. Nun steht noch an die Sanierung des Schloßhofes, des Museums im Schloß, der Schloßhalle und die Sanierung des alten Bahnhofes.
Aktuelle Probleme
Auch wenn ihre Tallage wesentlich zum Reiz der Stadt beiträgt, ist sie zugleich auch das größte Hindernis für eine weitere Entwicklung Wolfachs. Inzwischen ist der größte Teil der bebaubaren Flächen genutzt, und es bleibt daher wenig Raum für neue Projekte. Ein Problem ist das besonders für die wenigen Industriebetriebe der Stadt, denen es an Erweiterungsflächen mangelt. Infolge dessen kam es in der Vergangenheit zur Abwanderung von Firmen und mit ihnen Einwohnern und Einzelhandelsgeschäften. In der Innenstadt machte sich damit zunehmend der Mangel an Einkaufsmöglichkeiten bemerkbar. Hinzu kommt, dass es in den letzten Jahren im Zuge von Verwaltungsreformen zum Abzug von staatlichen Behörden kam. Folge ist ein zunehmender Zentralitätsverlust. Mit der Schaffung interkommunaler Gewerbeflächen im Raum Oberes Kinzigtal beteiligt sich die Stadt Wolfach an einer gezielten interkommunalen positiven Weiterentwicklung. Mit der Schaffung neuer Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe der Innenstadt soll die Kaufkraftabwanderung gestoppt und der Einzelhandel in der Innenstadt gestärkt werden.
Kirchen und Pfarrämter
- Evangelische Kirche Kirnbach
- Evangelische Kirche Wolfach
- Katholische Kirche St. Laurentius Wolfach
- Katholische Kirche St. Roman
- Neuapostolische Kirche
Eingemeindungen
Am 1. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Kinzigtal nach Wolfach eingemeindet. Am 1. Januar 1975 erfolgte die Eingemeindung von Kirnbach.
Einwohnerentwicklung
Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg lag die Einwohnerzahl der Kernstadt Wolfachs bei knapp über 800 Bürgern. 1812 hatte die Kernstadt bereits 1076 Einwohner und um 1900 lebten 2047 Menschen in der Stadt. 1933 stieg diese Zahl auf 2452 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Bürger weiter zu und erreichte 1958 3815 und 1968 4672 Einwohner.[21]
Für die gesamte Stadt Wolfach sind seit 1871 Daten verfügbar. Zu diesem Zeitpunkt lebten auf dem Gebiet des heutigen Wolfach 3700 Menschen. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges stieg dieser Wert nur leicht auf 4317 Einwohner an. Durch den Zuzug zahlreicher Heimatvertriebener[21] und den wirtschaftlichen Aufschwung kam es nach dem Krieg aber zu einem exponentiellen Anstieg der Bevölkerung. 1967 lebten mit 6571 Bürgern mehr Menschen denn je in Wolfach. Seit dieser Zeit stagniert die Zahl aber. Derzeit hat Wolfach 5880 Einwohner.
Politik
Verwaltung
Wolfach arbeitet innerhalb einer Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit dem Nachbarort Oberwolfach zusammen. Dies gilt insbesondere für die Tourismusförderung. Eine enge Kooperation besteht außerdem mit den Orten Hausach und Haslach.
Gemeinderat
Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 61,1 % (+ 3,1) zu folgendem Ergebnis:[22]
Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze +/- FWG 37,8 % - 0,8 7 ± 0 CDU 34,9 % -8,9 6 - 2 SPD 20,2 % + 2,6 4 + 1 Grüne 7,2 % + 7,2 1 + 1 Wappen
Blasonierung: „In Blau eine goldene Wolfsangel“
Das Wappen der Stadt Wolfach geht auf das Siegel der Herren von Wolfach zurück und wurde nachweislich bereits um 1370 durch die Bürgerschaft verwendet, bis ins 16. Jahrhundert allerdings in Kombination mit einem Sternenkranz. Bis ins 19. Jahrhundert wurde außerdem wohl in Anlehnung an das fürstenbergische Wappen die Wolfsangel in Rot auf goldenem Grund dargestellt, erst dann führte man die heutige Farbkombination ein. Zudem wurde die Wolfsangel über die Jahrhunderte hinweg oft spiegelverkehrt gezeigt, so beispielsweise im 16. und 19. Jahrhundert.[23] Den ursprünglich verwendeten Dreiecksschild ersetzte man ebenfalls und nutzt heute meist einen Halbrundschild.
Die Verwendung der Wolfsangel als Siegel der Herren von Wolfach steht vermutlich in Verbindung mit deren Bemühungen zur Besiedelung des Schwarzwaldes. Die Wolfsangel war zu karolingerischer Zeit ein Fallentyp für Wölfe und Füchse, gelegentlich aber auch für Fischotter und Marder. In Verbindung mit der Bedeutung des Namens „Wolfach“ gebracht, könnte es sich um ein programmatisches Wappen gehandelt haben, das die Zähmung der Schwarzwaldlandschaft durch die Herren von Wolfach verdeutlichen sollte.
Flagge
Die Stadtflagge ist Blau – Gelb – Blau.
Logo
Um den Außenauftritt der Stadt besonders im Zusammenhang mit der Tourismusförderung zu verbessern, entwickelte man Ende der neunziger Jahre wie in vielen anderen Städten zudem ein Stadtlogo. Es besteht aus dem Schriftzug „Stadt Wolfach“, dessen farbige Enden die Giebel und Dachtraufe der Häuser in der Hauptstraße darstellen sollen.
Städtepartnerschaften
- Kreuzlingen, Schweiz
- Richfield, Ohio USA
- Cavalaire-sur-Mer, Département Var Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schwäbisch-Alemannische Fastnacht
Wolfach gilt als eine der traditionsreichsten Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Denn nur in wenigen Orten findet man eine derartige Vielfalt fastnachtlichen Brauchtums.
Schon kurz nach Epiphanias finden die ersten Narrenversammlungen statt. Sie dienen der Organisation der kommenden Fastnachtssaison. Für den Narrennachwuchs werden Jungnarrenversammlungen abgehalten. Neben der Veranstaltung einiger Bälle oder Saalveranstaltungen wie dem Zunftabend oder dem Musikerball bildet allerdings das Schnurren am Sonntag vor dem Schmutzigen Donnerstag den Höhepunkt der Vorfasnet. Dabei ziehen zahlreiche kleinere Gruppen durch viele Lokale Wolfachs und glossieren Ereignisse des vergangenen Jahres.
Ein Highlight der Wirtschaftsfastnacht ist auch der Zunftball am Fastnachtssamstag. Bei ihm geben die frei maskierten Teilnehmer in allen Wirtschaften der Stadt kleine Darbietungen zum besten.
Während der eigentlichen Fastnachtstage ziehen nicht weniger als 12 Umzüge durch Wolfach. Der älteste und zugleich bekannteste ist der Wohlauf, mit dem die Wolfacher am Rosenmontag, der hier Schellemendig heißt, den Haupttag ihrer Fasnet einläuten. Früh morgens ziehen rund tausend weiß Gekleidete durch die vollständig verdunkelte Stadt und veranstalten mit ihren mitgebrachten Krachinstrumenten einen ohrenbetäubenden Lärm. Unterbrochen wird die Katzenmusik immer wieder vom Wohlaufsänger, der bei Laternenschein die abgewandelte Version eines alten Nachtwächterliedes anstimmt.
Am Mittag desselben Tages findet dann das traditionelle Fasnetspiel statt. Das bekannteste dieser kleinen Theaterstücke ist das um 1787 entstandene Singspiel Die Weibermühle von Tripstrill von Georg Anton Bredelin, das alle fünf Jahre aufgeführt wird. Es ist das älteste noch aufgeführte Fastnachtsspiel überhaupt. Am Schmutzige Dunnschdig (Schmutziger Donnerstag), Schellemendig und Fasnetzieschdig (Fastnachtsdienstag) gibt es jeweils um 10 Uhr 30 eine Elfemess. Der wohl originellste Wolfacher Umzug ist der Nasenzug am Fastnachtsdienstag, bei dem nur Männer mitmachen dürfen, die sich zuvor mit viel Phantasie eine neue Nase gebastelt haben. Wird eine Frau in dem Herrenclub entdeckt, landet sie gnadenlos im eiskalten Stadtbrunnen. Am Fastnachtsdonnerstag, -samstag und -dienstag findet jeweils ein Närrischer Kaffee statt, bei dem hunderte Bürgerfrauen (Kaffeetanten) begleitet von zahlreichen als Konditor gekleideten Trommlern durch die Stadt ziehen, um sich danach zum Kaffeeplausch zu treffen. Ihren Abschluss findet die Wolfacher Fastnacht in der Geldbeutelwäsche am Aschermittwoch. Vorbei an der Klagemauer beim Finanzamt zieht die recht exklusive Wäschergilde zum Stadtbrunnen, um dort ihre nunmehr leeren Geldbeutel unter lautem Wehklagen zu reinigen.
In Wolfach haben sich außergewöhnlich viele historische Fastnachtsfiguren und -larven erhalten, die teilweise bis ins 17. Jahrhundert datiert werden können und von denen einige im städtischen Museum im Schloss ausgestellt sind. Auch wenn heute lange nicht mehr alle getragen werden, können nur wenige Städte auf ein derart reichhaltiges Repertoire an Fastnachtsfiguren zurückgreifen. Zu den am häufigsten bewunderten gehört der Nussschalenhansel, dessen Häs mit rund 3000 Nussschalenhälften benäht ist. Den Röslehansel gibt es in zwei Varianten. Auf der Maske des roten Röslehansels ist eine rote Rose auf die Stirn gemalt, auf der Larve des schwarzen Röslehansels ist eine gelbe Blume in schwarzem Rankenwerk zu sehen. Ähnlich kunstvolle Bemalungen von Masken gibt es sonst nur im venezianischen Karneval.
Äußerst selten sind heute auch Blechmasken, zumal, wenn sie wie im Fall des Spättlehansel im Mundstück beweglich sind. Streifenhansel, Mehlwurmhansel und Schellenhansel komplettieren das bunte Bild der Wolfacher Hanselfiguren. Seit 1958 gibt es die Alden Rungunkeln und Müller, die der Altweibermühle von Tripstrill entlehnt sind. Hinzu kommen noch viele andere Figuren wie die Landsknechte und Kanoniere, Narrenpolizisten sowie die Einzelfiguren Gullerreiter, Riesendame und Tambourmajor. Aus neuerer Zeit stammen die Langenbacher Tiere.
Eine Besonderheit ist auch die Organisationsform der Wolfacher Fasnet, denn sie wird nicht von einem eingetragenen Verein ausgerichtet. Vielmehr versteht sich die Freie Narrenzunft Wolfach als lockerer Zusammenschluss aller Narren. Es existieren weder Mitgliederlisten noch Beiträge. Im Gegensatz zu praktisch allen anderen Fastnachten des schwäbisch-alemannischen Raums entfallen daher sämtliche Formalitäten. Es gibt weder strenge Aufnahmekriterien noch wird die Teilnahme an den Umzügen in irgendeiner Form überwacht oder erwartet. Mitmachen darf einfach jeder der Lust dazu hat, egal woher er kommt und wie intensiv er sich am fastnachtlichen Leben beteiligt. Organisiert wird die Fastnacht durch den Großen Narrenrat, der aus Vertretern der einzelnen Gruppierungen und verdienten Alt-Narren besteht. Dieser wählt wiederum einen Kleinen Narrenrat als eine Art Exekutivkommitee. Den Vorsitz des Kleinen Narrenrates hat der Narrevadder inne.
Bauwerke
Fürstenberger Schloss mit Schlosskapelle
Das weitgehend schmucklose Schloss im Knorpelstil ist der Marktstraße Wolfachs vorgelagert und riegelt das Kinzigtal mit seiner 100 Meter langen, mächtigen Südfront praktisch vollständig ab. Es wurde in der heutigen Form von 1671 bis 1681 durch Landgraf Maximilian Franz von Fürstenberg-Stühlingen (1655–1681) errichtet. Die vierflügelige Schlossanlage mit trapezförmigem Grundriss bezieht Teile der ehemaligen mittelalterlichen Befestigungen Wolfachs mit ein, so zum Beispiel den Hungerturm im Westflügel oder das Stadttor im Südflügel. Unterteilt durch die Marktstraße umfasst das Schloss zwei Innenhöfe, von denen der größere im Westen wohl als Ehrenhof gedacht war. Hervorzuheben ist Schloss Wolfach vor allem wegen seiner Größe. Es handelt sich um die größte derartige Anlage des Schwarzwaldes. Zudem ist es nach dem Residenzschloss in Rastatt das zweitgrößte Schloss Mittelbadens. Charakteristisch für das Gebäude sind seine mit Obelisken versehenen Volutengiebel.
Die heute bestehende Anlage wurde auf Basis eines kleineren Vorgängerbaus aus der Zeit Graf Heinrich VI. von Fürstenberg († 1490) errichtet. Das Schloss Heinrichs war im Laufe des Dreißigjährigen Krieges durch mehrfache Einquartierung von Truppen unbewohnbar geworden. Unter anderem ist im Tagebuch des Söldners Peter Hagendorf von einer Überwinterung von Truppen in Schloss Wolfach zu lesen. Ab 1671 ließ Maximilian Franz von Fürstenberg das Schloss von dem Steinmetz Hans Georg Brachet aus Radolfzell und dem Schreiner Hans Jakob Glöckler aus Waldshut zu seiner heutigen Größe ausbauen.[24] Der Südflügel wurde wesentlich erweitert und die vorhandene, nach Süden ausgerichtete, gotische Schlosskapelle abgebrochen. Sie wurde neu errichtet und – nunmehr geostet – in den Südflügel integriert. Um den optischen Gesamteindruck der Anlage zu erhalten, kürzte man den zur Stadtbefestigung gehörenden Hungerturm auf die Höhe der anderen Gebäude und integrierte ihn ebenfalls in den Südflügel. Neu errichtet wurden die West-, Ost- und Nordflügel des heutigen Schlosses.
Der Bau von Schloss Wolfach ist wohl im Zusammenhang mit den Bemühungen von Maximilian Franz zu sehen, ab 1669 die Reichsfürstenwürde zu erlangen. Diese Bemühungen scheiterten letztendlich. Erst seine Nachkommen wurden in den Fürstenstand erhoben. Leider konnten auch die Pläne, Schloss Wolfach in ein Residenzschloss umzubauen, nicht mehr verwirklicht werden, da der Landgraf vor Abschluss der Bauarbeiten starb und die Fürstenberger erneut das Interesse an dem Gebäude verloren. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation des Fürstentums verzichtete man beim weiteren Ausbau des Schlosses auf repräsentative Stilmittel. Im Schloss wurden Büroräume untergebracht. Unter anderem befand sich hier das fürstenbergische Oberamt und das Bergamt, das die Silberbergwerke der umliegenden Gegend verwaltete und das Bergregal der Fürsten zu Fürstenberg umsetzte. Als Wolfach 1806 Baden zugesprochen wurde, behielt die Stadt ihren Status als Amtsstadt. Im Schloss wurde ein Bezirksamt untergebracht. 1939 entstand der Landkreis Wolfach, dessen Kreisverwaltung sich ebenfalls im Schloss befand. Nach Auflösung des Kreises 1973 blieb eine Außenstelle des neu gegründeten Ortenaukreises in Wolfach, die sich bis heute im Schloss befindet. Neben dieser sind derzeit ein Finanzamt, ein Amtsgericht, die Forstverwaltung sowie ein Polizeiposten in Schloss Wolfach untergebracht.
Ein wesentlicher Einschnitt in der Geschichte des Gebäudes stellt 1947 dar, als aus ungeklärter Ursache im Nordflügel ein Feuer ausbrach und ihn praktisch vollständig vernichtete. Nur mit Mühe konnte ein Übergreifen auf die restlichen Gebäudeteile verhindert werden. Der zerstörte Schlossflügel wurde dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer und vielen Spenden aus der Bevölkerung in den Jahren darauf in moderner Weise wieder aufgebaut.
Durch den Brand gingen aber wesentliche Kunstschätze verloren, unter anderem der Schöffensaal mit seiner kunstvoll geschnitzten Holzdecke, die mit einem allegorischen Deckengemälde versehen war. In den Jahren zuvor wurden Teile des Schlosses zudem Opfer zahlreicher Umbauten der nationalsozialistischen Verwaltung. So auch der nie vollendete Festsaal des Schlosses, der sich im Westflügel über zwei Stockwerke erstreckte. Nur dem beherzten Eingreifen des Heimatpflegers Josef Krausbeck ist es zu verdanken, dass nicht auch die sehenswerte Schlosskapelle mit ihrem barocken Hochaltar in Büros umgewandelt wurde. Sie ist heute neben dem im Erdgeschoss untergebrachten Museum der einzige Teil des Gebäudes, der für die Öffentlichkeit voll zugänglich ist. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich mit der Magdalenenklage von Christoph Krafft (1648) eine einzigartige Kopie eines verschollenen Gemäldes von Matthias Grünewald in der Schlosskapelle.[25] Das Bild ist heute Teil der Sammlung Würth. Nur in der Karwoche ist das Antependiumsbild Christus im Grab sichtbar, das entweder der spätere württembergischen Hofmaler Johann Baptist Seele oder dessen Vater malte. Die Pietà des Hochaltars stammt aus dem 14. Jahrhundert. Auf der Galerie der Kapelle hat neben zahlreichen Gemälden regionaler Künstler auch eine barocke Weihnachtskrippe (um 1750)[26]die Jahrhunderte überdauert.
Rathaus
Das Gebäude im Neorenaissancestil stammt von 1894 und wurde nach Plänen des Heidelberger Architekten Herbert Lender an Stelle eines frühneuzeitlichen, 1892 abgebrannten Vorgängerbaus errichtet. Bemerkenswert ist besonders die Fassade zur Marktplatzseite hin. Sie ist mit einer Bemalung von Eduard Trautwein mit dem Titel Die neue Zeit versehen, die ursprünglich als NS-Propaganda gedacht war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie den neuen Gegebenheiten angepasst; Hakenkreuze und ein SA-Mann im Giebel des Gebäudes wurden entfernt oder ersetzt. Trautwein zerstörte mit seinem Gemälde die originale, aufwendige Fassadenbemalung der Neorenaissance. Sie umfasste neben allegorischen Darstellungen von Zeit, Gottesfurcht, Tapferkeit, Eifer, Gerechtigkeit sowie von Wolf und der Kinzig auch astrologische Symbole sowie aufwändige Ornamente. Einen Eindruck von ihrer Pracht vermittelt die Deckenbemalung im Eingangsbereich des Rathauses.
Stadtpfarrkirche St. Laurentius
Der Turm und das Langhaus der Kirche wurde zwischen 1470 und 1515 an Stelle eines Vorgängerbaus errichtet. An der Südfassade befindet sich auf der rechten Seite, in einen Randstein eingemeißelt, die Skala einer Sonnenuhr aus jener Zeit. Die Grundmauern des alten Chores, der im Inneren mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert bemalt ist, gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Gedanke auf, die Kirche stark auszubauen und mit vier Türmen auszustatten. Der heutige Kirchturm bildete in diesen Plänen einen der beiden kleineren Südtürme. Der „Dom des Kinzigtales“ konnte aber nie realisiert werden, auch wenn das Geld für den Bau bereits aufgebracht war. Denn die Weltwirtschaftskrise machte das angesammelte Vermögen binnen kürzester Zeit zunichte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die lange erhoffte Erweiterung dann umgesetzt, wenn auch in wesentlich kleinerer und bedingt durch die politischen Umstände sparsamer Form. So wurde nach Norden hin ein neues Kirchenschiff errichtet. Neue Türme wurden hingegen nicht hinzugefügt. Der Bau wurde 1941 eingeweiht und 1974/75 komplett renoviert.
Ruine Wolfach
Die Ruine der Burg Wolfach stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert und ist damit eine der ältesten Burganlagen des Schwarzwaldes. Sie befindet sich auf einem künstlich angelegten Bergkegel nördlich der Kernstadt Wolfachs. Bis ins 20. Jahrhundert war die Ruine dem Verfall preisgegeben. 1977 errichtete der Schwarzwaldverein aus ihren Überresten die heute zu sehenden Grundmauern.
Museen
- Dorotheenhütte: (Glashütte) mit Glasmuseum
- Flößer- und Heimatmuseum: Eine Abteilung des Heimatmuseums widmet sich der Kinzigflößerei. Bis 2010 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
Kunst, Musik und Freizeit
- Kulturbaustelle Klausenbauernhof: In dem aufwändig renovierten Schwarzwaldhof finden regelmäßig Ausstellungen und Konzerte statt.
- Regelmäßig stattfindende Kurkonzerte und Brauchtumsvorführungen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus.
- Nachtwächterrundgang im Sommer alle zwei Wochen.
- Bike-Park Wolfach, Offroad-Parcours für Bikercross-Fahrer.
Parks
- Kurgarten mit Musikpavillon
- Flößerpark mit Kleintierschau
- Kinziganlagen und Schlossgarten
Regelmäßige Veranstaltungen
- Schwäbisch-alemannische Fastnacht in Wolfach und Kinzigtal, Bauernfastnacht in Kirnbach (Frühjahr)
- Stadtbrunnenfest des Gewerbevereins (Frühjahr)
- Biker-Weekend mit Live-Konzert (Sommer)
- Internationaler Moosenmättle Berglauf – Langlaufverantaltung des FC Kirnbach e. V. (Sommer)
- Sommerfest Trachtenkapelle Kinzigtal letztes volle Augustwochenende
- Lange Tafel alle zwei Jahre (Sommer)
- Mineralienbörse (Sommer)
- Floßhafenfest alle zwei Jahre (Sommer)
- Open-Air Rockfest Moosenmättle (Sommer)
- Schlachtfest der Freiwilligen Feuerwehr (Herbst)
- Süddeutscher Fourcross-Cup – Mountainbikerennen des Bike-Park Wolfach e. V. (Herbst)
- Wolfacher Herbst des Gewerbevereins (Herbst)
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus
Besonders intensiv stellt sich die Zusammenarbeit von Wolfach und Oberwolfach auf dem Gebiet der Tourismusförderung dar. Man betreibt nicht nur eine gemeinsame Touristeninformation, sondern arbeitet auch bei zentralen Projekten wie einem neugestalteten Besucherbergwerk oder dem Mineralienmuseum in Oberwolfach eng zusammen. Als Treffpunkt von Mineralienfreunden erreichte man damit in den vergangenen Jahren eine wohl einmalige Stellung innerhalb des Schwarzwaldes. Einen weiteren Schwerpunkt in der Tourismusförderung bildet der Ausbau von Sportangeboten, besonders für Wanderer, Motorrad- und Mountainbike-Fahrer.
Trotzdem bleibt die Dorotheenhütte mit rund 250.000 Besuchern jährlich erster Anlaufspunkt für Touristen in Wolfach. Die ehemalige Glashütte wurde Mitte des 20. Jahrhunderts gegründet und von den Betreibern zum „Erlebnispark“ ausgebaut. Heute umfasst sie ein Mundblashütte und ein Glasmuseum und bietet auch eine ganzjährige Verkaufsschau für Weihnachtsschmuck. Neben dieser Hauptattraktion auf eigenem Gebiet profitiert Wolfach von zahlreichen Besuchermagneten in seiner unmittelbaren Umgebung. So liegt beispielsweise das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, eines der größten Freilichtmuseen Deutschlands mit über 300.000 Besuchern jährlich, im benachbarten Gutach. Nur wenige Kilometer weiter finden sich mit den Triberger Wasserfällen die höchsten ihrer Art in Deutschland.
Großer Beliebtheit erfreuen sich zudem die zahlreichen Veranstaltungen in Wolfach. Hier ist besonders die Wolfacher Fastnacht zu nennen, für die seit längerem gesonderte Übernachtungspakete angeboten werden. Um den Tourismus weiter zu fördern entwickelte man in den vergangenen Jahren zudem neue Veranstaltungsformate wie das der „Langen Tafel“, ein Fest mit internationalem Flair, das durch die Form des Wolfacher Marktplatzes inspiriert wurde.
Mit dem Bau eines Campingplatzes und einer attraktiv gestalteten Innenstadt, mit innovativen Investitionen einiger Hotelies, und einem gemeinsamen Marketingauftritt des gesamten Kinzigtales wird Wolfach weiterhin ein interessanter touristischer Anziehungspunkt bleiben.
Gerichte, Behörden und Einrichtungen
- Amt für Vermessung und Geoinformation
- Amtsgericht
- Finanzamt
- Kreismedienzentrum
- Landratsamt Ortenaukreis – Außenstelle
- Amt für Waldwirtschaft (Forstamt des gesamten Kinzigtales)
- Notariat
- Polizeiposten
- Dekanatsbüro des Erzbistums Freiburg
- Freiwillige Feuerwehr Wolfach
Bildungseinrichtungen
- Grund- und Hauptschule Wolfach mit Werkrealschule
- Grundschule Halbmeil
- Förderschule Wolfach
- Realschule Wolfach
- Kreisberufsschulzentrum Wolfach und Technisches Gymnasium
- Volkshochschule Ortenau
Kliniken
- Ortenauklinikum Wolfach
- Parkinson-Klinik Wolfach (in privater Trägerschaft)
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Franz Sales-Disch
- Arthur Martin (1911–1999), Bürgermeister, stellvertretender Vorsitzender des Badischen Turnerbundes.
- Otto Schrempp (* 1928), Schulleiter, engagierter Historiker und Autor, Mitglied des Stadtrates und der SPD. Verliehen 2011.
Söhne und Töchter der Stadt
- Christoph Wamser (1575–1649), Baumeister des Barock, Erbauer der Jesuitenkirche Molsheim und St. Mariä Himmelfahrt in Köln.[27]
- Simon Eusebius Finckh (1651–1720), Abt des Klosters Sankt Blasien und wesentlich an dessen Neugestaltung beteiligt.
- Cölestin Vogler, Fürstabt des Klosters St. Blasien.
- Ignatius Querck (1660–1670), Jesuitenpater, Prediger und Schriftsteller.
- Johann Georg Hildbrand (1670–1735), Kunstmaler.
- Angelicus von Wolfach, Generalvikar des Kapuzinerordens von 1700–1702.
- Franz Joseph Willibald Strasser (1769–1846), Münsterpfarrer in Konstanz.
- Joseph Moser (1783–1865), bedeutender Porträtmaler
- Theodor Griesinger (1809 in Kirnbach, 1884), deutscher Schriftsteller und Geistlicher
- Coelestin Vivell (1846–1923), Musikforscher
- Ernst Bassermann (1854–1917), Abgeordneter im Reichstag und Vorsitzender der Nationalliberalen Partei
- Adolf Vivell (1878–1959), Gartenarchitekt
- Johann Georg Straub (1882–1959), Glasmaler
- Bernhard Pfau (1902–1989), Architekt
- Hans Klumbach (1904–1992), Klassischer Archäologe, Direktor am Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz
- Wilhelm Sandfuchs (1913–1999), Kirchenjournalist beim Südwestfunk und Bayerischen Rundfunk, Biograph Papst Pius XII.
- Oskar Vivell (1917–1981), Kinderarzt, Leiter der Karlsruher Kinderklinik.
- Gerlinde Hämmerle (* 1940), Politikerin (SPD), MdB, Regierungspräsidentin und Ehrenbürgerin in Karlsruhe.
- Volker Blust (* 1944), von 1992 bis 2008 Oberbürgermeister der Stadt Neckarsulm.
- Sylvia Wetzel (* 1949), buddhistische Feministin.
- Bernd Schmider (* 1955), Fußballspieler und Trainer.
- Thomas Dold (* 1984), Leichtathlet, Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft im Berglaufen.
- Patrick Steuerwald (* 1986), Volleyball-Nationalspieler.
- Markus Steuerwald (* 1989), Volleyball-Nationalspieler
Personen die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Georg Anton Bredelin (1752–1814), Magister, Schulvisitator der fürstenbergischen Herrschaft Wolfach, Autor des Singspieles „Die Altweibermühle“.
- Johann Baptist Seele (1774–1814), Hofmaler der Württemberger und Galeriedirektor in Stuttgart. Wurde geadelt. Von 1781 bis 1789 in Wolfach.
Literatur
- Disch Franz: Chronik der Stadt Wolfach. Wolfach, Karlsruhe 1920
- Harter Hans: Adel und Burgen im oberen Kinziggebiet. Studien zur Besiedelung und hochmittelalterlichen Herrschaftsbildung im mittleren Schwarzwald. Freiburg 1992
- Historischer Verein für Mittelbaden (Hrsg.): Die Stadt- und Landgemeinden des Kreises Wolfach. Ein historisch-topographisches Ortslexikon. Bühl 1970
- Krausbeck Josef, Knauss Frieder: Masken unserer Stadt. Stuttgart 1974
- Stadt Wolfach (Hrsg.): Schwarzwaldstadt mit Tradition. Wolfach, Kirnbach, Kinzigtal. Freiburg 1988
- Reineck Peter: Zentralitätsverlust durch Kreisreform? Aufgezeigt am Beispiel der ehemaligen Kreisstädte Donaueschingen, Titisee-Neustadt, Wolfach; unter besonderer Berücksichtigung des Zentralitätserhaltungsprogramms und des Fremdenverkehrs als Ersatzfunktion. Freiburg 1992
Weblinks
Commons: Wolfach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Lebensbeschreibung des Schiffers Theodor Armbruster von Heinrich Hansjakob
- Die Sehenswürdigkeiten in Wolfach auf einer Architektur-Website
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (Hrsg.): Geologische Schulkarte von Baden-Württemberg 1:1000000. Erläuterungen. Freiburg i.Br. 1998. 12., überarbeitete und erweiterte Auflage. S. 11ff.
- ↑ Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (Hrsg.): Geologische Schulkarte von Baden-Württemberg 1:1000000. Erläuterungen. Freiburg i.Br. 1998. 12., überarbeitete und erweiterte Auflage. S. 133.
- ↑ Veltzke, Gardy Gerhard: Der gebundene bäuerliche Besitz in der fürstenbergischen Gesetzgebung dargestellt am Beispiel der ehemals fürstenbergischen Herrschaft Wolfach. Donaueschingen 1938. S. 10-12.
- ↑ Veltzke, Gardy Gerhard: Der gebundene bäuerliche Besitz in der fürstenbergischen Gesetzgebung dargestellt am Beispiel der ehemals fürstenbergischen Herrschaft Wolfach. Donaueschingen 1938. S. 6ff.
- ↑ Historischer Verein für Mittelbaden (Hrsg.): Die Stadt- und Landgemeinden des Kreises Wolfach. Ein historisch-topographisches Ortslexikon. Bühl 1970. S. 120.
- ↑ Harter Hans: Adel und Burgen im oberen Kinziggebiet. Studien zur Besiedelung und hochmittelalterlichen Herrschaftsbildung im Mittleren Schwarzwald. Freiburg 1992. S. 56.
- ↑ Pfefferle Rolf: Grabungsbericht: Römerstraße auf Gemarkung Gutleutfeld. Wolfach 2003. (http://www.rolf-pfefferle.net/grabung.html)
- ↑ Harter, Hans: Adel und Burgen im oberen Kinziggebiet. Studien zur Besiedelung und hochmittelalterlichen Herrschaftsbildung im Mittleren Schwarzwald. Freiburg 1992. S. 54 - 96.
- ↑ Tumbült, Georg: Das Fürstentum Fürstenberg von seinen Anfängen bis zur Mediatisierung im Jahre 1806. Donaueschingen 1907. S. 63 - 70.
- ↑ Disch Franz: Chronik der Stadt Wolfach. Karlsruhe 1920. S. 388-408.
- ↑ Bader Karl-Siegfried, Von Platen Alexander: Das Große Palatinat des Hauses Fürstenberg, Allensbach 1954. S. 100-114.
- ↑ Asch Roland: Verwaltung und Beamtentum. Die gräflich fürstenbergischen Territorien vom Ausgang des Mittelalters bis zum schwedischen Krieg 1490–1632. Stuttgart 1986. S. 229-233.
- ↑ Hildenbrand Manfred: Haslach im Kinzigtal. Geschichte einer alten Marktstadt. Band 1. Von Ur- und Frühgeschichte bis zu Vormärz und Revolution 1848/49. Haslach 2009. S. 97-98.
- ↑ Disch Franz: Chronik der Stadt Wolfach. Karlsruhe 1920. S. 134.
- ↑ Disch Franz: Chronik der Stadt Wolfach. Karlsruhe 1920. S. 134.
- ↑ Peters, Jan (Hrsg.): Ein Söldnerleben im Dreißigjährigen Krieg. Eine Quelle zur Sozialgeschichte, Berlin 1993, S. 159-160.
- ↑ Hanß Karl: Geschichte der Ortenau in Dokumenten. Band 3. Die Städte der Ortenau und ihre heimliche Hauptstadt Straßburg. Offenburg 1999. S. 185.
- ↑ Disch Franz: Chronik der Stadt Wolfach. Karlsruhe 1920. S. 619-669.
- ↑ Disch Franz: Chronik der Stadt Wolfach. Karlsruhe 1920. S. 546-553.
- ↑ a b Historischer Verein für Mittelbaden (Hrsg.): Die Stadt- und Landgemeinden des Kreises Wolfach. Ein historisch-topographisches Ortslexikon. Bühl 1970. S. 123.
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- ↑ Klemens Stadler: Deutsche Wappen. Band VIII: Baden-Württemberg Seite 115. Mit Zeichnungen von Max Reinhart. Angelsachsen-Verlag Bremen, 1971.
- ↑ Wagner Dr. E. u.a. (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden. Beschreibende Statistik im Auftrage des großherzoglichen Ministeriums für Justiz des Kultus und Unterrichts. Siebenter Band. Kreis Offenburg. Tübingen 1908. S. 683.
- ↑ Lüdke Dietmar: Die „Donaueschinger Magdalenenklage“ der Sammlung Würth in Schwäbisch Hall. In: Grünewald und seine Zeit. Katalog der Großen Landesausstellung Baden-Württemberg. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe. 8. Dezember 2007 bis 2. März 2008. München 2007. S. 331-349.
- ↑ Adler Markus: Die Szenen sind fast wieder komplett. In: Schwarzwälder Bote Wolfach/Wolftal. Freitag, 31. Dezember 2010.
- ↑ Lange wurde Miltenberg als Geburtsort vermutet. Genealogische Untersuchungen weißen aber eindeutig auf Wolfach als Herkunftsort Wamsers hin. Siehe hierzu: Schlaefli Louis: Über den Werkmeister Christoph Wambser aus Wolfach. In: Die Ortenau. Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden. 75. Jahresband 1995. Bühl 1995. S. 413-430.
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