- Theodor Pekol
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Theodor Pekol (* 1888; † 1. Mai 1958 in Oldenburg (Oldenburg)) war ein deutscher Omnibus-Hersteller und Verkehrsunternehmer.
Pekol eröffnete 1914 in Sillenstede eine Gastwirtschaft mit angeschlossenem Gemischtwarenhandel. Diese musste er jedoch aufgeben, da er zum Ersten Weltkrieg eingezogen wurde, wo er als Fahrlehrer eingesetzt wurde. Nach dem Krieg eröffnete er eine Omnibuslinie, für die er 1920 in Jever eine amtliche Genehmigung erhielt. Als Bus diente ein Lastkraftwagen-Fahrgestell aus Kriegsbeständen, auf das eine hölzerne Karosserie gesetzt wurde. Das Liniennetz wurde bis nach Wilhelmshaven und Emden ausgedehnt.
Inhaltsverzeichnis
Oldenburger Vorortbahnen Pekol GmbH
Betriebszweig Oldenburg
In Oldenburg wurde seit dem 1. November 1925 von der Bremer Vorortbahnen GmbH (BVG) ein regelmäßiger Linienverkehr betrieben. Nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 und der Einführung einer zusätzlichen Abgabe durch den Freistaat Oldenburg zog sich die BVG jedoch zurück, 1932 bat die Stadt Oldenburg Pekol, die Linie zu übernehmen. Am 18. Januar 1933 wurden die Verträge unterzeichnet, der neue Betrieb firmierte unter Oldenburger Vorortbahnen Pekol GmbH.
Pekol rationalisierte den Betrieb und ersetzte die benzingetriebenen Omnibusse durch dieselgetriebene, was ihm trotz Preissenkungen ermöglichte, Gewinne zu erzielen. Auf der Suche nach weiteren Verbesserungen führte Pekol 1936 in Oldenburg Oberleitungsbusse ein. Nach eigenen Entwürfen ließ er sieben Wagen in Leichtbauweise bei Mercedes-Benz bauen.
Das Oberleitungsbus Oldenburg verkehrte auf fünf Linien die mit etwa 20 Fahrzeugen bedient wurden. Von der Zentralhaltestelle auf dem Marktplatz führte die 4,1 Kilometer lange Linie 1 ab dem 26. September 1936 nach Nadorst und die 4,2 Kilometer lange Linie 2 ab dem 24. Oktober 1936 nach Kreyenbrück. Damit war Oldenburg die erste deutsche Stadt, in welcher ein Obus-Netz aus mehreren zusammenhängenden Strecken bestand.
Durch die Linie 3 wurde ab 3. Februar 1937 der Flughafen angeschlossen. Da keine dieser Linien den Bahnhof berührte, pendelte eine Linie B auf der nur 1,5 Kilometer langen Strecke zwischen Markt und Bahnhof. Mit der 3,9 Kilometer langen Linie 6 vom Markt nach Eversten war das O-Busnetz vollendet. Es erreichte eine Gesamtlänge von 18,3 Kilometern.
Trotzdem entschloss man sich schon sehr früh zur Stilllegung, weil die geplante Änderung der Verkehrsführung in der Innenstadt eine umfangreiche Neuverlegung von Fahrleitungen erfordert hätte. Der Betrieb auf der Linie 3 endete am 15. September 1955, im folgenden Jahr auch der Pendelverkehr zum Bahnhof. Die Linien 1, 2 und 6 blieben noch bis zum 26. Oktober 1957 bestehen.
Im Jahr 1985 wurde der Oldenburger Omnibusverkehr, der bisher von Pekol sichergestellt wurde, von der Verkehr und Wasser GmbH (VWG) übernommen.
Betriebszweig Wilhelmshaven
Seit 1944 betrieb die Firma Pekol auch eine Obus-Überlandlinie von Wilhelmshaven ins 18,6 Kilometer entfernte Jever und benutzte dabei in Wilhelmshaven auch die Fahrleitung des städtischen Oberleitungsbusbetriebs. Noch vor dessen Stilllegung beendete Pekol am 30. September 1954 den Oberleitungsbusbetrieb nach Jever.
Fahrzeugbau
Pekol zeichnete sich auch als Konstrukteur von Omnibussen aus. Zunächst konstruierte er Anhänger für die Oberleitungsbusse. 1951 entwickelte er den Typ P 30, einen Reisebus für 30 Personen mit Einzelradaufhängung sowie einem hinten liegenden Mercedes-Benz-Dieselmotor, der mit Getriebe und Differential einen Block bildet. 1954 wurde der Leicht-Linienbus zum Patent angemeldet, der als erster Bus eine Nutzlast hatte, die sein Eigengewicht übertraf. Der Heckmotor dieses Busses wurde von Henschel geliefert. Nachdem er vier dieser Busse selbst hatte bauen lassen, verkaufte er das Patent an die Kässbohrer Fahrzeugwerke, die den Bus als Kässbohrer Setra SP in Serie fertigten.
Ehrungen
- 1953 erhielt Theodor Pekol den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Steckkreuz)
- In der Alexanderstraße in Oldenburg bestand bis zum 18. Oktober 2009 ein Museum zu Ehren Pekols. Ob es vom neuen Betreiber der Anlage wieder eröffnet wird, steht noch nicht fest.[1]
- In Jever existiert ein Theodor-Pekol-Platz, in Oldenburg eine Theodor-Pekol-Straße.
Literatur
- Werner Stock: Obus-Anlagen in Deutschland, Bielefeld 1987
- Ingo Harms: Biologismus. Zur Theorie und Praxis einer wirkmächtigen Ideologie, Oldenburg 2011
- Katharina Hoffmann: Zwangsarbeit und ihre gesellschaftliche Akzeptanz in Oldenburg 1939-1945, Oldenburg 2001
Einzelnachweise
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