Theodor von Gessler

Theodor von Gessler

Theodor von Gessler (* 16. August 1821 in Ellwangen; † 27. Juli 1886 in Urach) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Ellwangen studierte Theoder Gessler 1841 bis 1842 evangelische Theologie und Philosophie. Von 1842 bis 1847 studierte er Rechtswissenschaften in Tübingen und Heidelberg und war Mitglied der Burschenschaft Germania. Im Jahre 1847 trat er in den württembergischen Staatsdienst ein. Nach verschiedenen Stationen war er 1851 Stadtrichter in Stuttgart, ab 1853 mit dem Titel Oberjustizrat. 1856 wurde er Lehrbeauftragter für Strafrecht und Strafprozess, 1857 ordentlicher Professor der Rechte an der Universität Tübingen. Am 23. April 1863 wurde Theodor Gessler Kanzler der Universität Tübingen. 1864 bis 1876 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Gerichtssaal. 1874 wurde ihm von der Universität Tübingen die Ehrendoktorwürde (Dr. phil. h. c.) verliehen.

Politik

1862 wurde er im Wahlkreis Crailsheim in den Landtag gewählt. Als er 1863 Kanzler der Uni Tübingen wurde, legte er sein Crailsheimer Mandat nieder, nachdem er als Kanzler automatisch privilegierter Abgeordneter war. Am 10. Dezember 1868 siegte er bei der Wahl zum Landtagspräsidenten im siebten Wahlgang gegen Rudolf Probst knapp mit vier Stimmen Vorsprung. Nach seiner Wahl zum Kultusminister legte Theodor Gessler 1870 sein Mandat nieder.

Minister

Vom 3. Mai 1870 bis 28. August 1885 war Gessler Staatsminister im Departement des Kirchen und Schulwesens, wie das Kultusministerium in Württemberg offiziell hieß. 1885 war er als Staatsminister des Inneren im Gespräch, ging am 28. August 1885 jedoch aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.

Familie

Theodor Gessler war der Sohn des Kameralverwalters und Finanzrats Christian Gessler (1788–1863) und der Luise Margarethe Gessler geb. Seyfferlein (1787–1847) und hatte sechs Geschwister, darunter der württembergische Innenminister Ernst von Geßler. Theodor von Gessler heiratete 1851 Mathilde Gaupp (1828–1887). Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, darunter Reinhold von Gessler (1862–1915), Ministerialdirektor im württembergischen Departement der Justiz.

Ehrungen,Nobilitierung

  • 1864 Ritterkreuz des Ordens der württembergischen Krone, welcher mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war.
  • 1867 Kommenturkreuz II. Klasse des Friedrichs-Ordens
  • 1869 Kommenturkreuz des Ordens der württembergischen Krone
  • 1870 Großkreuz des Friedrichsordens
  • 1875 Großkreuz des Ordens der württembergischen Krone

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten. 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg), S. 265.
  • Paul Friedrich von Stälin: Geßler, Theodor (v.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 335 f.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilhelm von Gessler — Friedrich Wilhelm (von) Gessler (* 11. Oktober 1850 in Stuttgart; † 12. Januar 1925 ebenda ) war ein württembergischer Verwaltungsbeamter und Finanzminister. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Politik 2 Familiärer Hintergrund 3 Anmerkungen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Konstanz — Wappen der Konstanzer Bischöfe von 1569 (modern koloriert). Blasonierung: In Silber ein rotes Kreuz …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Konstanz — Dieser Artikel enthält eine Liste der Fürstbischöfe des Bistums Konstanz. Besonders für die Frühzeit des Bistums, die ins späte 6. Jahrhundert datiert wird, sind die Namen und Daten nicht vollständig gesichert.[1] Der Fürstbischof war nicht nur… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Erzbischöfe von Konstanz — Dieser Artikel enthält eine Liste der Fürstbischöfe des Bistums Konstanz. Besonders für die Frühzeit des Bistums, die ins späte 6. Jahrhundert datiert wird, sind die Namen und Daten nicht vollständig gesichert.[1] Der Fürstbischof war nicht nur… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Gessler — Otto Karl Gessler Otto Karl Gessler (or Geßler) (February 6, 1875 – March 24, 1955) was a German politician during the Weimar Republic. From 1910 until 1914, he was mayor of Regensburg and from 1913 to 1919 mayor of Nuremberg. He served in Weimar …   Wikipedia

  • Heinrich von Preußen (1726–1802) — Prinz Heinrich von Preußen, Porträt von Johann Heinrich Tischbein dem Älteren, entstanden 1769 Prinz Friedrich Heinrich Ludwig von Preußen (* 18. Januar 1726 in Berlin; † 3. August 1802 in Rheinsberg) war das 13. Kind König Friedrich… …   Deutsch Wikipedia

  • 1. Königlich Sächsisches Ulanenregiment Nr. 17 „Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn“ — Das Ulanen Regiment „Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn“ (1. Königlich Sächsisches) Nr. 17 war ein Ulanenregiment in der 1. Königlich Sächsischen Division. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Errichtung des Oschatzer Ulanen… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard von Kanitz — Gerhard von Kanitz, en 1925. Gerhard von Kanitz, né Gerhard Theodor Alexander Graf von Kanitz le 9 avril 1885 à Podangen (en Prusse orientale) et décédé le 15 juin 1949 à Francfort sur Sossenheim est un homme politique …   Wikipédia en Français

  • EKUT — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Eberhard Karls Universität Tübingen Motto Attempto! Ich wag’s! Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard-Karls-Universität — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Eberhard Karls Universität Tübingen Motto Attempto! Ich wag’s! Gründung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”