Theodor von Sitten

Theodor von Sitten
Reliquienschrein des Heiligen in der Basilika St. Alexander und St. Theodor im Kloster Ottobeuren

Theodor († um 400 im Kanton Wallis, Schweiz) war Bischof von Octodurum (heute Martigny, Kanton Wallis, Schweiz), ist ein Heiliger und der Landespatron des Kantons Wallis. Er ist auch unter den Namensformen Theodul und St. Joder bekannt.

Wahrscheinlich war Theodor der erste Bischof von Octodurum. Im Jahr 381 nahm er an der Synode von Aquileia teil. Vermutlich besuchte er auch die Synoden von Mailand in Jahren 389 und 393. Er „entdeckte“ das Grab des heiligen Mauritius, ein Märtyrer von der sagenhaften Thebäischen Legion, bei Agaunum (der heutigen Gemeinde Saint-Maurice). Über dessen Grab erbaute er um 380 (oder erst um 400) eine Kirche. Diese Kirche zählt, zusammen mit der Kirche von Kaiseraugst, zu den ältesten bekannten christlichen Gotteshäusern der Schweiz.

Die Gebeine des heiligen Theodors wurden vermutlich im 6. Jahrhundert nach Sitten überführt. Während der Besetzung der Stadt Sitten durch französische Truppen 1798 gingen sie verloren. In der Basilika St. Alexander und St. Theodor der ehemaligen gefürsteten Benediktinerreichsabtei Ottobeuren ist ein Schrein mit Reliquien des Heiligen Theodor.

Theodor ist Glocken-, Wetter-, Winzer- und (in Vorarlberg) auch Viehpatron. Sein Patronats- und Gedenktag ist der 16. August. Sein Heiligenattribut ist der glockentragende Teufel.

Nach ihm sind im Wallis der Theodulpass und der Theodulgletscher benannt. Mit den Walsern kam seine Verehrung auch nach Vorarlberg.

Literatur

Weblinks

 Commons: Hl. Theodul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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