- Theodosianische Dynastie
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Als theodosianische Dynastie wird die von Kaiser Theodosius I. begründete Dynastie von römischen Kaisern bezeichnet. Es handelt sich dabei um die langlebigste Dynastie des spätrömischen Reiches. Durch seine Ehe mit Galla, einer Tochter Valentinians I. war die Familie mit der Valentinianischen Dynastie verwandt, die sie beerbte. Man kann daher auch davon sprechen, dass die valentinianisch-theodosianische Dynastie das Imperium Romanum von 364 bis 455/457 beherrschte.
Die theodosianische Dynastie regierte von 379, dem Regierungsantritt des Theodosius I., an zunächst den Osten des Römischen Reiches. 394 wurde Theodosius I. faktisch Alleinherrscher (mit seinen beiden jungen Söhnen als Mitkaisern). Nach der Reichsteilung von 395 herrschte sie bis 457 (Tod Markians) im Osten bzw. bis 455 (Tod des Petronius Maximus; beide Kaiser hatten in die Dynastie eingeheiratet) im Westen des Römisches Reiches. Placidia, eine Tochter Valentinians III., war später mit dem weströmischen Kaiser Olybrius verheiratet. Sein Vorgänger, Kaiser Anthemius, war durch seine Ehe mit Euphemia ein Schwiegersohn Markians; Anthemius' Sohn Flavius Marcianus versuchte zudem ab 479 wiederholt, nach der Macht im Oströmischen Reich zu greifen, scheiterte aber. Auch Anicia Iuliana, die Tochter der Placidia, spielte bis zu ihrem Tod um das Jahr 530 eine wichtige Rolle.
Mitglieder der Dynastie
- Theodosius I., der Große (379–395)
Kaiser der theodosianischen Dynastie im Westen:
- Honorius (395–423)
- Valentinian III. (425–455)
Kaiser der theodosianischen Dynastie im Osten:
- Arcadius (395–408)
- Theodosius II. (408–450)
- Markian (450–457)
Literatur
- Roger Blockley: The dynasty of Theodosius. In: Averil Cameron u.a. (Hrsg.): The Cambridge Ancient History. Bd. 13. Cambridge 1998, S. 111–137.
- Thomas S. Burns: Barbarians within the gates of Rome. A study of Roman military policy and the barbarians, ca. 375–425 AD. Bloomington 1994.
- Alan Cameron: Claudian. Poetry and Propaganda at the Court of Honorius. Oxford 1970.
- Peter J. Heather: The Fall of the Roman Empire. London 2005.
- Hartmut Leppin: Theodosius der Große. Darmstadt 2003.
- John H. W. G. Liebeschuetz: Barbarians and Bishops. Army, Church, and State in the Age of Arcadius and Chrysostom. Oxford 1990.
Daneben enthält der 16. Band der Zeitschrift Antiquité Tardive (L'Empire des Théodoses) von 2008 eine Reihe von aktuellen Aufsätzen zu diesem Thema.
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