Thiaminpyrophosphat

Thiaminpyrophosphat
Strukturformel
Strukturformel von Thiaminpyrophosphat
Allgemeines
Name Thiaminpyrophosphat
Andere Namen
  • Thiamindiphosphat
  • Cocarboxylase
Summenformel C12H18N4O7P2S
CAS-Nummer 154-87-0
PubChem 1132
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 424,30 g·mol−1
Schmelzpunkt

240–244 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

gut in Wasser (220 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Thiaminpyrophosphat (TPP), auch Thiamindiphosphat (TDP), ist ein Phosphatester des Thiamins (Vitamin B1). TPP ist die Coenzymform des Thiamins und dominiert in Zellen von Eukaryoten gegenüber dem Thiamin, da es bald aus diesem durch das Enzym Thiaminpyrophosphokinase synthetisiert wird.

Die früher verbreitete Ansicht, dass TPP überhaupt nicht aus der Zelle transportiert wird, ist falsch. Es ist mindestens ein Transportprotein bekannt, das in der Lage ist, in Säugetieren TPP zu transportieren.[2][3]

Eigenschaften

Thiaminpyrophosphat kristallisiert in zwei Hydratformen. Beide Formen, ein Tetrahydrat und ein 4,5-Hydrat bilden trikline Kristallgitter mit der Raumgruppe P1.[4][5]

Funktion

Mehrere TPP-abhängige Enzyme befinden sich an Schaltstellen des Zellstoffwechsels. Allgemein wirkt TPP an Aldehyd-Transferreaktionen mit. TPP ist die prosthetische Gruppe der Transketolase, einem Enzym des Pentosephosphatweges. Deren Aktivität in den roten Blutkörperchen ist ein Kriterium für die Beurteilung des Versorgungszustandes mit Thiamin.

Weitere Enzyme bei denen TPP als Coenzym fungiert:

Einzelnachweise

  1. a b c d [ Sicherheitsdatenblatt Merck]
  2. Zhao R, Gao F, Wang Y, Diaz GA, Gelb BD, Goldman ID: Impact of the reduced folate carrier on the accumulation of active thiamin metabolites in murine leukemia cells. In: J. Biol. Chem.. 276, Nr. 2, Januar 2001, S. 1114–8. doi:10.1074/jbc.M007919200. PMID 11038362.
  3. de Jong L, Meng Y, Dent J, Hekimi S: Thiamine pyrophosphate biosynthesis and transport in the nematode Caenorhabditis elegans. In: Genetics. 168, Nr. 2, Oktober 2004, S. 845–54. doi:10.1534/genetics.104.028605. PMID 15514058. Volltext bei PMC: 1448845.
  4. Pletcher, J.; Wood, M.; Blank, G.; Shin, W.; Sax, M.: Thiamine Pyrophosphate Tetrahydrate: A Structure with the Pyrophosphate Ester in an Extended Conformation in Acta Cryst B 33 (1977) 3349–3359.
  5. Pletcher, J.; Blank, G.; Wood, M.; Sax, M.: Thiamin Pyrophosphate*4½H2O: A Second Polymorph of the Neutral Zwitterion in Acta Cryst. B 35 (1979) 1633–1637.

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