- Thomas Münzel
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Thomas Münzel (* 1955 in Baden-Baden) ist ein deutscher Mediziner. Er ist seit 2004 Professor für Kardiologie und Angiologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Ärztlicher Direktor der 2. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Thomas Münzel studierte nach einer Ausbildung zum Krankenpfleger und mehrjähriger Tätigkeit in diesem Beruf von 1979 bis 1985 Medizin an der Universität Freiburg. 1985 promovierte er in Freiburg. Im Rahmen eines Stipendiums der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) arbeitete er von 1985–1987 am Institut für angewandte Physiologie (Prof. E. Bassenge) der Universität Freiburg, dann weiter von 1988–1993 als Wissenschaftlicher Assistent. Mit einem Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ging er von 1993–1995 in die Abteilung für Kardiologie bei D.G. Harrison der Emory University in Atlanta, USA. 1995 habilitierte er sich an der Universität Freiburg und ging von 1995–2004 in die Abteilung für Medizin III, Kardiologie, des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Dort war er zunächst als Oberarzt, ab 2003 dann als Professor für Innere Medizin tätig. 2004 erhielt Münzel einen Ruf auf den Lehrstuhl für Innere Medizin an der Universitätsmedizin Mainz und wurde Direktor der 2. Medizinischen Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin. Als erster Standort in Deutschland ist an der Universitätsmedizin Mainz von Thomas Münzel ein Thrombosedienst nach niederländischem Vorbild eingerichtet worden, der den „Roll-out“ für Deutschland als Referenzzentrum vorbereitet. Münzel ist Mitglied des Vorstands der Stiftung Mainzer Herz und des Steuerungskomitees der Gutenberg-Herz-Studie. Seit 2010 ist Münzel außerdem Wissenschaftlicher Direktor des neu-gegründeten Centrums für Thrombose und Hämostase (CTH) an der Universitätsmedizin Mainz.
Forschung
In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sich Thomas Münzel vor allem mit der Behandlung von koronaren Herzerkrankungen, Herzklappenfehlern, Herzmuskelerkrankungen, peripheren Gefäßerkrankungen, der Elektrophysiologie und der Toxikologie. Eine Vielzahl kardiovaskulärer Erkrankungen ist mit einer erhöhten Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (z.B. Superoxidradikal) assoziiert, die sowohl kausal als auch indirekt/sekundär an der Pathogenese der Erkrankung beteiligt sind. So konnte für die Hypertonie, Hyperlipidämie bzw. Arteriosklerose und den Diabetes mellitus erhöhter vaskulärer oxidativer Stress in Verbindung mit einer Verschlechterung der Endothelfunktion nachgewiesen werden. Leicht zugängliche Übersichten zu diesen Themen bieten die deutschsprachigen Arbeiten (Daiber et al., Deutsche Med. Wochenschr. 2005; Münzel et al., Perfusion 2006; Daiber und Münzel, Krankenhauspharmazie 2007; Daiber und Münzel, Oxidativer Stress, Redox-Regulation und NO-Bioverfügbarkeit - klinische und experimentelle Befunde, Steinkopff 2006).
Auszeichnungen
- 1990 Nitrolingual Preis, Pohl Boskamp
- 1992 Paul Martini Preis der Medizinisch Pharmazeutischen Studiengesellschaft in Wiesbaden
- 1995 Paul Martini Preis der Medizinisch Pharmazeutischen Studiengesellschaft in Wiesbaden
- 1998 Fraenkel Preis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
- 2003 Arthur Weber Preis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
Weblinks
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