- Thorakozentese
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Die Pleurapunktion ist eine spezielle Punktion in der Medizin. Dabei wird meist nach einer örtlichen Betäubung eine Nadel in die Pleurahöhle, den Spaltraum zwischen Rippenfell und Lungenfell, eingestochen.
Die Methode kann nur durchgeführt werden, wenn sich im Pleuraraum Flüssigkeit befindet. Sie wird aus diagnostischen Gründen (Gewinnung von Untersuchungsmaterial) oder aus therapeutischen Gründen (Entfernung eines größeren Pleuraergusses) durchgeführt.
Meist wird die Methode heute unter Ultraschallkontrolle angewendet, um die genaue Lokalisation des Ergusses vor der Punktion zu markieren. Der Patient sitzt mit dem Rücken zum Arzt. Vor der Punktion kann je nach Empfindlichkeit des Patienten eine örtliche Betäubung in die Haut und ans Rippenfell gespritzt werden.
Eine beidseitige Punktion wird nur im Notfall durchgeführt. Meist wird bei einer Punktion nicht mehr als 1000 - 1200 ml abpunktiert, da sonst zu große Verschiebungen des Mediastinums und Beschwerden des Patienten eintreten können.
Von der Industrie werden steril verpackte Punktionssets angeboten, die sich recht gut bewährt haben.
Die Pleurapunktion ist in der Hand eines erfahrenen Arztes eine einfache und schnelle Methode, um beispielsweise bei ausgedehnten Ergüssen und Luftnot dem Betroffenen eine Erleichterung zu verschaffen.
Nach etwa zwei Stunden sollte eine Röntgenkontrolle zum Ausschluss einer Lungenverletzung gemacht werden.
Wie bei jeder Punktion sollte die Blutgerinnung des Patienten ausreichend funktionieren. Der Quickwert sollte über 50% liegen und die Thrombozyten >50000/µL betragen.
Mögliche Komplikationen der Methode
- Infektion (bei steriler Nadel und guter Hautdesinfektion geringe Gefahr)
- Verletzung der Lunge (Pneumothorax)
- bei großem Erguss selten
- bei gekammertem Erguss oder bei Punktion im Liegen häufiger
- Verletzung der Leber oder Milz
- Nachblutung
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