- Thorembais
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Perwez Staat Belgien Region Wallonien Provinz Wallonisch-Brabant Bezirk Nivelles Koordinaten 50° 37′ N, 4° 49′ O50.62254.8119444444444Koordinaten: 50° 37′ N, 4° 49′ O Fläche 50,81 km² Einwohner (Stand)
- Bevölkerungsdichte7773 Einw. (1. Januar 2008)
153 Einw./km²Postleitzahl 1360 Vorwahl 081 Bürgermeister André Antoine Adresse der
StadtverwaltungAdministration communale
Rue Emile de Brabant
1360 PerwezWebseite www.perwez.be Perwez (wallonisch Perwé, niederländisch Perwijs) ist eine Gemeinde in der französischsprachigen Provinz Wallonisch Brabant in Belgien. Sie besteht aus den fünf Ortsteilen: Malèves-Sainte-Marie-Wastines, Orbais, Perwez, Thorembais-les-Béguines und Thorembais-Saint-Trond.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Perwez liegt im Südosten der Provinz Wallonisch Brabant in der La Hesbaye genannten lehmigen Hügellandschaft. Die Entfernung zur Hauptstadt Brüssel beträgt etwa 40 km. Perwez grenzt an die Gemeinden Incourt, Walhain und Ramillies in Wallonisch Brabant, sowie an Gembloux und Eghezée in der Provinz Namur.
Geschichte
Das Zentrum der Gemeinde ist im Mittelalter entstanden. Damals lag es im Grenzbereich des Herzogtums Brabant und der Grafschaft Namur.
Nach dem königlichen Erlass zur Gemeindefusion vom 1. September 1975, welcher am 30. Dezember gesetzlich ratifiziert wurde, wurden die Gemeindegrenzen neu geordnet. Seit 1977 bilden nun Malèves-Sante-Marie-Wastines, Orbais, Perwez, Thorembais-les-Béguines und Thorembais-Saint-Trond eine neue Gemeinde mit Namen Perwez.
Politik
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Bürgermeister von Perwez und den bis 1977 selbständigen Gemeinden Malèves-Sainte-Marie-Wastines, Orbais, Thorembais-les-Béguines und Thorembais-Saint-Trond. [1]
Perwez 1830–1856 Maximilien Baugniet 1856–1867 Charles Brabant 1867–1870 Edmond de Burlet 1870–1879 Charles Brabant 1879–1893 Edmond de Burlet 1896–1901 Ernest Baugniet 1903–1907 Emile de Brabant 1908–1912 Joseph Naniot 1912–1921 Marcellin Wilmart 1921–1927 Joseph Marcoux 1927–1933 François Vanherck 1933–1936 Joseph Marcoux 1936–1939 Louis Demoulin 1939–1953 Léon Deprez 1953–1977 Jules Jacquemin Perwez nach Gemeindefusion 1977–1997 Marcel Strale 1997–2001 Serge Heusling seit 2001 André Antoine Thorembais Saint-Trond 1958–1964 Joseph Lempereur 1965–1977 Charles Hanquet Malèves/Ste-Marie/Wastines 1965–1967 Marcel Istas Orbais 1959–1977 Paul Coppin Thorembais-les-Béguines 1965–1977 René Seha Wirtschaft und Infrastruktur
Perwez ist eine landwirtschaftliche Gemeinde. Auf dem lehmigen Boden gedeihen Getreide, Rüben, Mais, Kartoffeln und Raps.
Perwez befindet sich auf halbem Weg zwischen Namur und Wavre. Die Gemeinde ist an die Autobahn E411 und die Nationalstrassen N21 (zwischen Tirlement und Charleroi) und N51 (zwischen Leuven und Namur) angebunden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Perwez gibt es ein Theater (La Bonne Entente) und ein Marionettentheater (Théâtre des Gros Nez). Außerdem hat hier der Wanderzirkus Les Baladins du Miroir seinen Sitz.
Mit dem Centre d'Expression et de Créativité de Perwez (CECP, Zentrum für Ausdruck und Kreativität) gibt es in Perwez auch eine musikpädagogische Einrichtung. Ihr ursprüngliches Ziel war die musikalische Früherziehung, heute steht sie Interessierten allen Alters offen.
Die 1985 gegründete Vereinigung Cercle Historique de Perwez befasst sich mit der Geschichte aller Teile der heutigen Gemeinde Perwez. Seit 1986 bringt sie eine Zeitschrift (Le Souvenir Perwézien) heraus, die alle drei Monate mit einer neuen Ausgabe erscheint.[2]
In Perwez gibt es mehrere Sportvereine. Man kann hier Volleyball, Fußball, Tennis, Tischtennis, Beachtennis, Judo und Subakdo (eine koreanische Kampfsportart) lernen oder sich im Popeye Club einem Fitness-Training unterziehen.
Der lokale Radiosender Must FM entstand am 16. April 1993 in Perwez durch Zusammenarbeit eines Informatikers mit Radioamateuren. Dabei wurde das Informatikprogramm Virtual Studio entwickelt, welches die Ausstrahlung von Jingels und Werbespots verwaltet und es ermöglicht, Dauermusiksendungen für den Betrieb ohne Radiosprecher zu erstellen. Dieses Programm hat sich laufend weiterentwickelt zu einem notwendigen Arbeitswerkzeug für viele professionelle und nichtprofessionelle Radiosender auch außerhalb Belgiens in Frankreich, Luxemburg und künftig in Kanada und Deutschland.[3]
Der seit 1973 existierende lokale Fernsehsender wurde als Télévision Communautaire Gembloutoise (TvCG) gegründet und heißt seit 1984 Canal Zoom. Er hat seinen Sitz in Sauvenière, einem Ortsteil von Gembloux, und ist der kleinste der zwölf Lokalsender der Französischen Gemeinschaft. Seit 1976 kann er in Gembloux, Chastre, Perwez und Walhain (mit Ausnahme von Nil-Saint-Vincent) über Kabel empfangen werden.[4]
Die Saint-Martin-Kirche von Perwez wurde 1840 grundlegend restauriert. Die besitzt drei Schiffe im Renaissancestil. Auffällig ist der Glockenturm, dessen dreiteilige Spitze die Form von zwei achteckigen Glocken unterschiedlicher Größe hat, welche durch ein durchbrochenes Mittelteil getrennt werden. [5]
Die Johannes dem Täufer gewidmete Saint-Jean-Baptiste-Kirche in Wastines wurde 1855 nach Plänen des Architekten Moreau im neoklassizistischen Stil mit drei Schiffen erbaut. Der aus dem 13. Jhd. stammende Turm aus Sandstein des ruinierten Vorgängerbaus wurde integriert und mit einer neuen achteckigen Spitze versehen. [6]
Die Mariahimmelfahrtskirche Notre-Dame de l'Assomption in Sainte-Marie wurde zwischen 1908 und 1913 auf den Überresten eines alten Tempels im neugotischen Stil errichtet. Dabei wurde der aus dem 11./12. Jhd. datierende Turm aus Sandsteinen erhalten und ähnlich wie bei Saint-Jean-Baptiste mit einem achteckigen Glockenturm versehen. Die alte aus Sakristei (13. Jhd.) wurde ebenfalls in den Neubau integriert. [7]
Die dreischiffige Kirche Saint-Ulric in Malèves wurde 1865 nach Plänen des Architekten Coulon auf den Ruinen eines älteren Gotteshauses im neugotischen Stil aus Ziegeln mit steinernen Ecken erbaut. Der sich mittig aus der Eingangsfassade erhebende quadratische Turm eine pyramidenförmige Spitze. Im Chor befinden sich in die linke Mauer eingelassen ein Kenotaph aus schwarzem Marmor und eine Grabplatte für Louis de Stradio (gest. 1577) und Marguerite de Berghes. [8]
Die Saint-Lambert-Kirche in Orbais wurde 1762 auf den Ruinen eines mittelalterlichen Bauwerks errichtet. Der kleine Turm mit achteckiger Spitze wurde 1842 rekonstruiert. Das gotische Kreuz im Chor stammt aus dem 16. Jhd. Seit um 1766 eine schwere Fieberepidemie nach der Feier einer Reihe von Gottesdiensten zu Ehren der heiligen Wivine zu Ende ging, wurde sie nach Lambert die zweite Patronin der Gemeinde. Wivine gilt als Schutzheilige der kleinen Kinder und Familien, weshalb sie vor allem bei Augen- und Halskrankheiten, Fieber und Rippenfellentzündung aber auch bei allen Tiererkrankungen angerufen wird. [9]
Die Saint-Trond-Kirche in Thorembais-Saint-Trond wurde 1785 nach Plänen des Architekten Nivoy aus den Ruinen des kleineren Vorgängerbaus errichtet. Der quadratische Turm im romanischen Stil blieb dabei erhalten. Bereits 1172 wurde in Anwesenheit des Grundherrn von Orbais eine kleinen Gemeindekirche von der Abtei Bonne-Espérance gekauft. [10]
Seit dem 12. Jhd. gab es eine Kirche in Thorembais-les-Béguines, die damals zur Abtei von Villers-la-Ville gehörte. Die heutige dreischiffige Kirche Saint-Roch et Saint-Martin wurde 1851 im neoklassizistischen Stil errichtet. Ihr quadratischer Turm hat eine 23 m hohe Spitze. [11]
Sonstiges
2006 bekam Perwez die Auszeichnung Villes et Villages fleuris. Sie wird jedes Jahr von der Provinz Wallonisch-Brabant an Städte und Dörfer vergeben, die eine besondere Anstrengung unternehmen, öffentliche Plätzen mit Blumen zu verschönern.[12]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bürgermeister von Perwez (franz.)
- ↑ Historische Vereinigung von Perwez (franz.)
- ↑ Radio Must FM (franz.)
- ↑ Geschichte des Canal Zoom (franz.)
- ↑ Saint-Martin-Kirche in Perwez (franz.)
- ↑ Saint-Jean-Baptiste-Kirche in Wastines (franz.)
- ↑ Notre-Dame de l'Assomption in Sainte-Marie (franz.)
- ↑ Saint-Ulric-Kirche in Malèves (franz.)
- ↑ Saint-Lambert-Kirche in Orbais (franz.)
- ↑ Saint-Trond-Kirche in Thorembais-Saint-Trond (franz.)
- ↑ Saint-Roch-et-Saint-Martin-Kirche in Thorembais-les-Béguines (franz.)
- ↑ Villes et Villages fleuris (franz.)
Gemeinden in der belgischen Provinz Wallonisch-BrabantBeauvechain | Braine-l'Alleud | Braine-le-Château | Chastre | Chaumont-Gistoux | Court-Saint-Etienne | Genappe | Grez-Doiceau | Hélécine | Incourt | Ittre | Jodoigne | La Hulpe | Lasne | Mont-Saint-Guibert | Nivelles | Orp-Jauche | Ottignies-Louvain-la-Neuve | Perwez | Ramillies | Rebecq | Rixensart | Tubize | Villers-la-Ville | Walhain | Waterloo | Wavre
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