Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena

Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Eingangsbereich der ThULB.

Die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (kurz ThULB) ist die Universitätsbibliothek der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie ist aus der Bibliotheca Electoralis des sächsischen Kurfürsten Friedrich III. und seiner Nachfolger hervorgegangen. Diese Bibliothek wurde ursprünglich von der Wittenberger Universität genutzt und kam 1549 über Weimar nach Jena, da sie zum persönlichen Eigentum des Kurfürsten Johann Friedrich gezählt wurde und von diesem beim Verlust des Kurkreises um Wittenberg mitgeführt werden konnte.

1817 erhielt Goethe als zuständiger Minister den Auftrag, das „stockende Wesen“ der Bibliothek in Jena zu beleben. Er bewirkte einen umfassenden Umschwung zu einer Gebrauchsbibliothek. Gegen Ende des Jahrhunderts etablierten Carl Zeiss und Ernst Abbe die von nun an charakteristische Verbindung von Industrie und Universität.

Zu den herausragenden Stücken der Handschriftensammlung zählt die Weltchronik Ottos von Freising aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und die "Jenaer Liederhandschrift" von 1330/50.

Eingangsbereich der ThULB.

Mit der Zerstörung ihres Gebäudes im Februar 1945 begann für die Bibliothek eine mehr als fünf Jahrzehnte währende schwierige Etappe, geprägt von dezentralen Provisorien und zahlreichen Umzügen. Zudem umfasste das Konzept eines einheitlichen sozialistischen Bildungssystems auch die Bibliothek.

Im Jahre 1991 wurde die Bibliothek in Jena zur Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB). Wesentliche Bestandslücken wurden durch zusätzliche Erwerbungsmittel von Bund und Land geschlossen. Ein neues Bibliothekshauptgebäude konnte im Dezember 2001 eröffnet werden. Der Bestand beträgt etwa 3,9 Mio. Einheiten (Stand: 2005). Leitende Direktorin der Bibliothek ist Dr. Sabine Wefers; sie untersteht in ihrer Tätigkeit dem Rektor der Universität.

Leiter

Literatur

  • Sabine Wefers: Konzeptionelles zur Landesbibliothek im Informationszeitalter, in: Erland Kolding Nielson, Klaus G. Saur, Klaus Ceynowa (Hrsg.): Die innovative Bibliothek, München 2005, S. 261-270, ISBN 3-598-11731-0

Weblinks

50.93055555555611.5877777777787Koordinaten: 50° 55′ 50″ N, 11° 35′ 16″ O


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