- Tobiashammer
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Der Tobiashammer ist eine Schmiedehammeranlage in Ohrdruf (Thüringen). Er ist heute ein technisches Denkmal und Museum.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Hammeranlage bestand ursprünglich aus drei mächtigen Eisenhämmern, welche durch die Kraft eines Wasserrades gehoben wurde. Sie wurde vermutlich Anfang des 16. Jahrhunderts am Lauf der Ohra gebaut. 1582 wurde die Anlage von Tobias Albrecht gekauft. Seitdem wird sie Tobiashammer genannt. Produziert wurden Eisenprodukte wie Sensen, Sicheln, Pflugschare, Lanzen und Schwerter. Später kam die Kupferverarbeitung hinzu, es wurden Waschkessel, Paukenkessel, Brauereigeräte, Töpfe, Kannen und Pfannen hergestellt.
Bis 1816 war der Tobiashammer im Besitz der Familie Albrecht, die in jenem Jahr die Anlage verkaufte. Danach wechselten die Besitzer häufiger. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Produktionsanlagen deutlich erweitert. So wurde eine Blechwalzwerk und ein zweites Hammerwerk gebaut. Das 1882 gebaute Kontorhaus dient heute als Hammerschenke.
Museum und Technik
1983 wurde der Tobiashammer als Schauanlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie umfasst fünf funktionstüchtige Fallhämmer, ein Walzwerk, Poch- und Schleifwerk sowie Glutöfen. Die Anlagen werden nach wie vor von vier Wasserrädern angetrieben.
Seit 1988 beherbergt der Tobiashammer außerdem eine der größten Dampfmaschinen Europas: eine Zwillings-Tandem-Reversier-Großdampfmaschine mit einer Gesamtmasse von 305 Tonnen und einer Leistung von 12.000 PS, die aus der der ehemaligen Maxhütte Unterwellenborn stammt und 1985 stillgelegt worden war.
Literatur
- Wolfgang Schmidt, Wilfried Theile: Denkmale der Produktions- und Verkehrsgeschichte. Teil 1. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1989, ISBN 3-345-00312-0
- Eberhard Wächtler: Tobiashammer Ohrdruf. Ohrdruf 1987
Weblinks
Commons: Tobiashammer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien50.80187310.731776Koordinaten: 50° 48′ 7″ N, 10° 43′ 54″ OKategorien:- Industriedenkmal
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- Hammerwerk
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