Todestrakt

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Als Todeszelle bezeichnet man eine Gefängniszelle, in der ein zum Tode verurteilter Delinquent (Todesstrafe) auf den Tag seiner Hinrichtung warten muss. Der Gefängnistrakt, der die Todeszellen umfasst, wird als Todestrakt bezeichnet. In den USA ist die Gefängnisleitung dafür verantwortlich, dass sich der Gefangene bis zum Tage seiner Hinrichtung in einem hinreichenden Gesundheitszustand befindet.

Inhaltsverzeichnis

Zum Tode Verurteilte in den USA

Die folgenden Ausführungen stellen beispielhaft den Umgang mit zu Tode verurteilten Menschen in den USA, hier vor allem im Gefängnis in San Quentin, Kalifornien, dar.

Überführung

Die Überführung der Gefangenen erfolgt meist durch die Gefängnisse des Kreises, in dem auch die Verhandlung und Verurteilung stattfand. Der Ablauf bei der Ankunft im Staatsgefängnis ist im Groben folgender: Die Verurteilten werden zuerst in die R & R gebracht (Reception and Release = Aufnahme und Entlassung), wo sie für das Gefängnis abgefertigt werden. Hier werden sie fotografiert, es werden Fingerabdrücke genommen und sie bekommen Decken sowie die Gefängniskleidung (in Florida zum Beispiel orangefarbene Overalls) ausgehändigt. Zwei Wachen begleiten sie sodann in das so genannte Adjustment Center (Eingewöhnungszentrum), auch A/C genannt. Hier bleiben die Gefangenen, bis das Klassifizierungs-Komitee darüber entschieden hat, in welchem Todestrakt der Gefangene untergebracht wird. Diese Entscheidung fällt gewöhnlich innerhalb von eineinhalb Wochen.

Todestrakte

In San Quentin gibt es drei Todestrakte. Entweder bleiben die Gefangenen im A/C - dieses gilt vor allem für Gangmitglieder, die eine Gefahr für andere Mitgefangene darstellen oder die selber durch andere Gefangene gefährdet sind - oder sie kommen in den Nord-Block mit 35 Todeszellen, in dem Gefangene untergebracht sind, die nach Einschätzung der Gefängnisleitung keine Probleme bereiten. Daneben gibt es den Trakt II (Ost-Block) mit 251 Todeszellen, in dem auf der der Bucht zugewandten Seite die Todeskandidaten untergebracht sind, auf der Hofseite sind die Todeszellen für Häftlinge mit schweren mentalen Störungen und der Normalvollzug.

Ausstattung der Todeszellen

Die Todeszellen sind Einzelzellen, welche zum Gang hin - getrennt durch Gitterstäbe - offen sind und eine Größe von ca 2,00 x 3,00m haben. Sie sind mit einem relativ kurzen Stahlbett, das fest mit dem Boden verschweißt ist, und einer Kombination aus Waschbecken und Toilette aus rostfreiem Stahl ausgestattet. Alle weiteren Gegenstände wie Fernseher, Radio oder Schreibmaschine müssen in San Quentin über das Gefängnis bestellt werden und kosten eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10 Prozent des regulären Kaufpreises. Im Gegensatz zur teilweise öffentlichen Annahme gibt es in den Zellen kein Kabelfernsehen und keine Klimaanlage bzw. eine vernünftige Heizung.

Warten auf den Revisionsprozess

Todeskandidaten sitzen deshalb so lange in den Zellen, weil es in den USA sehr schwierig ist, ein Revisionsverfahren zu erhalten. Viele Rechtsanwälte lehnen es deshalb ab, ein solches Verfahren zu übernehmen. Es kann also einige Jahre dauern, bis ein Verurteilter einen Anwalt findet, der bereit ist, seinen Fall nochmals vor Gericht zu bringen. Schneller geht es dagegen, einen Angeklagten zum Tode zu verurteilen. Im Normalfall dauern die Verfahren vier bis sechs Wochen bis zum Schuldspruch. Die Entscheidung über die Strafe nimmt dann nochmals einige weitere Wochen in Anspruch.

Behandlung der Todeskandidaten

Die Todeszellen werden regelmäßig durchsucht. Der Insasse einer Todeszelle muss Häftlingskleidung tragen. Diese besteht aus einem T-Shirt, einer kurzen Hose und ein paar Socken. Die Insassen der Todeszelle durften bis vor einiger Zeit jeden Tag für wenigstens eine Stunde heraus an die frische Luft. Dies wurde dann auf 5 Tage in der Woche geändert und ist derzeit einmal die Woche möglich. Es kann auch passieren, dass die Insassen gar nicht ins Freie dürfen. Ein Insasse im Todestrakt bekommt zwei Mahlzeiten pro Tag (Frühstück und Abendessen), die er in seiner Zelle einnimmt. An vier Tagen in der Woche kann er zwischen 8:00 Uhr und 14:00 Uhr Besuch von Freunden und Verwandten oder von seinem juristischen Beistand empfangen. Telefongespräche sind ebenfalls erlaubt, ebenso wie der Empfang und das Versenden von Briefen - wobei eingehende Briefe teilweise zwei bis drei Wochen auf der Poststelle liegen bleiben; während der Feiertage verlängert sich diese Spanne sogar auf vier bis sechs Wochen. Auf allen ausgehenden Briefen ist ein großer, roter Stempel mit der Anschrift des Gefängnisses aufgebracht.

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