- Tomaž Pandur
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Tomaž Pandur (* 1963 in Maribor, Jugoslawien, heute Slowenien) ist ein slowenischer Theaterregisseur.
Das Enfant terrible der slowenischen Bühne gründete schon als Schüler seine eigene Theatergruppe. Er absolvierte das Studium an der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen in Ljubljana. Bereits mit seiner ersten Inszenierung "Scheherezade" (1988), noch im Ost-West Theater Laibach, erregte er großes Aufsehen. Ab 1989 übernahm er die künstlerische Leitung des Staatstheaters in Maribor. Während dieser Zeit entstanden seine legendären Inszenierungen "Hamlet", "Faust", "Carmen", "La Divina Commedia" nach Dante und "Die Russische Mission", die ihn zum führenden Regisseur des modernen slowenischen Theaters machten. Über den nationalen Ruhm hinaus begleiteten ihn auch mysteriöse finanzielle Unregelmäßigkeiten, die aber gerichtlich nie bewiesen werden konnten. Aufgrund der Gerüchte verließ er Slowenien und zog nach New York, wo er die 1990er-Jahre über lebte. Dort begann er auch mit der Bühnenbearbeitung des Romans von Milorad Pavić "Das Chasarische Wörterbuch", welches er als serbisch-slowenische Koproduktion 2002 auf die Bühne brachte. Weitere Gastinszenierungen führten ihn ans Hamburger Thalia Theaters mit einer Neuinszenierung seiner Divina Commedia auf Deutsch, an die Berliner Staatsoper Unter den Linden, sowie nach Spanien an das Festival de Merida ("Medea") und nach Bogota ("Caligula" nach Albert Camus).
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