- Toni Winkelnkemper
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Anton „Toni“ Winkelnkemper (* 18. Oktober 1905 in Wiedenbrück; † nach 1945) war ein deutscher Jurist, SS-Standartenführer und Mitglied des Reichstags der NSDAP. Sein Bruder war der Kölner Oberbürgermeister Peter Winkelnkemper.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Winkelnkemper, Bruder des späteren Oberbürgermeisters von Köln Peter Winkelnkemper, besuchte die Oberrealschule in Krefeld, die er als Externer mit dem Abitur abschloss. Er studierte acht Semester lang Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und Köln. Eigenen Angaben zufolge musste er das Studium, aufgrund seiner politischen Tätigkeit für die NSDAP, der er seit dem März 1930 (Mitgliedsnr. 232.248) angehörte, abbrechen: Er wurde er zu mehreren Gefängnisstrafen verurteilt. Die Promotion zum Dr. jur. holte er schließlich im Jahr 1936 nach.
Im Oktober 1930 wurde Winkelnkemper vom Gauleiter des Rheinlandes Robert Ley zum Gauamtsleiter ernannt, nachdem er bereits seit Juli 1930 die Aufgaben eines Gauredners ausgeübt hatte.
Im Juli 1933 ernannte Joseph Goebbels Winkelnkemper zum Landesstellenleiter Rheinland des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Am 1. Mai 1937 erfolgte seine Ernennung zum Intendanten des Reichsender Köln, diese Funktion hatte er bis 1941 inne. Zeitgleich wurde er außerdem zum Reichsredner der NSDAP ernannt.
Ab November 1933 gehörte Winkelnkemper durchgehend dem Reichstag als Abgeordneter an.
1936 wurde Winkelnkemper von Walther Darré zum Landesbauernrat der Rheinprovinz ernannt. Seit dem 5. März 1933 war er zudem Preußischer Landtagsabgeordneter. Am 12. März 1933 wurde er ferner Mitglied des Provinziallandtags der Rheinprovinz.
Winkelnkemper wurde 1938 Mitglied der SS (Mitgliedsnummer 310.379) und Anfang Juni 1939 zum SS-Standartenführer befördert.
Ende 1940 wurde Winkelnkemper, nachdem er ab 1939 Kriegsdienst während des Zweiten Weltkrieges leistete, als Nachfolger des im November 1940 bei einem Flugzeugabsturz umgekommenen Adolf Raskin zum Intendanten der Reichsradiogesellschaft ernannt. Zudem war er ab dem 21. April 1941 „Auslandsdirektor des Großdeutschen Rundfunks“.
In der Nachkriegszeit soll Winkelnkemper für den US-Geheimdienst gearbeitet haben.[1]
Schriften
- Der strafrechtliche Schutz der NSDAP, ihrer Gliederungen, Uniformen, Abzeichen und Symbole, 1936. (Dissertation)
- Der Großangriff auf Köln. Ein Beispiel, Berlin 1944.
Literatur
- Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 ?. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-59617153-8.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
Weblinks
- Toni Winkelnkemper in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Literatur von und über Toni Winkelnkemper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main 2007, S. 602.
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