- Tonya Harding
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Tonya Harding Voller Name Tonya Maxine Harding Nation Vereinigte Staaten Geburtstag 12. November 1970 Geburtsort Portland, Oregon Größe 155 cm Gewicht 48 kg Karriere Trainer Diane Rawlinson Status zurückgetreten Karriereende 1994 Medaillenspiegel WM-Medaillen 0 × 1 × 0 × Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften Silber München 1991 Damen Tonya Maxine Harding (* 12. November 1970 in Portland, Oregon) ist eine ehemalige US-amerikanische Eiskunstläuferin, die im Einzellauf startete.
Inhaltsverzeichnis
Frühe Jahre
Harding ist die Tochter von LaVona und Al Harding. Sie hatte einen bereits verstorbenen Halbbruder. Ihr Vater litt unter gesundheitlichen Problemen, die es ihm zeitweise unmöglich machten, zu arbeiten. Harding behauptet, von ihrer Mutter misshandelt worden zu sein, was diese jedoch bestreitet.[1] Tonya Harding litt seit ihrer Kindheit an Asthma. Sie begann früh mit dem Eislaufen und landete mit 12 Jahren ihren ersten dreifachen Lutz. Ihre Mutter fertigte viele ihrer Kostüme. Die Schule brach Harding ab, bestand aber den mit einem High School-Abschluss vergleichbaren General Educational Development Test.
Harding war die kontroverseste Figur in der US-amerikanischen Eiskunstlaufgeschichte. Im Gegensatz zu den meisten Eiskunstläufern kam sie aus einer eher armen Familie. Sie jagte und fischte, betätigte sich als Automechanikerin und rauchte, Dinge, die alle weitab vom Eiskunstlaufestablishment liegen.
Eiskunstlaufkarriere
1986 nahm Harding zum ersten Mal an den nationalen Meisterschaften teil und wurde Sechste. 1987 zeigte sie bei Skate America als erste Frau einen dreifachen Axel im Kurzprogramm, war die erste Frau, die zwei dreifache Axelsprünge in der Kür erfolgreich stand und die erste Frau, die einen dreifachen Axel in Kombination mit einem anderen Sprung (einem doppelten Toeloop) zeigte. Ihre erste Medaille auf nationaler Ebene errang sie 1989 mit Bronze hinter Jill Trenary und Kristi Yamaguchi. 1991 wurde sie US-Meisterin. In diesem Wettbewerb landete sie einen dreifachen Axel, den ersten bei US-Meisterschaften in der Damenkonkurrenz. Bei ihrer ersten Weltmeisterschaft wurde sie anschließend in München Vize-Weltmeisterin hinter ihrer Landsfrau Kristi Yamaguchi und vor ihrer Landsfrau Nancy Kerrigan. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass alle Medaillengewinner in der Damenkonkurrenz einer Weltmeisterschaft aus dem selben Land kamen. Während dieser Weltmeisterschaft stand sie in der Kür als erste US-Amerikanerin und zweite Frau überhaupt nach Midori Ito einen dreifachen Axel. Nach 1991 stand sie keinen dreifachen Axel mehr. 1992 qualifizierte sie sich als Dritte bei den nationalen Meisterschaften aber wieder für internationale Turniere. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville wurde sie Vierte und bei der Weltmeisterschaft 1992 Sechste. 1993 platzierte sie sich auf nationaler Ebene als Vierte und konnte sich somit nicht für die Weltmeisterschaft qualifizieren.
Attentat auf Kerrigan
Weltbekannt wurde Harding durch ein Attentat am 6. Januar 1994 auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan während des Trainings zur US-amerikanischen Meisterschaft. Ihr damaliger Ehemann Jeff Gillooly beauftragte und bezahlte Shane Stant für die Ausführung dieses Attentats. Shane Stant verletzte Nancy Kerrigan mit einer Eisenstange am Knie, die infolgedessen den Wettbewerb nicht fortsetzen konnte. Tonya Harding gewann die US-amerikanischen Meisterschaften 1994. Der Titel wurde ihr jedoch wieder aberkannt, nachdem Tonya Hardings Verbindungen zum Attentat bekannt wurden.
Die Ermittlungen wurden erst nach den Olympischen Winterspielen 1994 beendet, so dass Tonya Harding gegen den Widerstand des US-amerikanischen NOK ihre Teilnahme an den Olympischen Winterspielen gerichtlich durchsetzen konnte. Rechtskräftig verurteilt wurde sie lediglich wegen der Behinderung der Ermittlungen. Die Strafe war drei Jahre Freiheitsentzug auf Bewährung, 500 Stunden gemeinnützige Arbeit und eine Geldstrafe von US$ 160.000. Tonya Harding wurde außerdem für alle Eiskunstlaufmeisterschaften lebenslang gesperrt.
Leben nach dem Eiskunstlauf
In den Folgejahren kam Tonya Harding mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt. Die Ehe mit Jeff Gillooly ist inzwischen geschieden. Dieser hatte ein in der Hochzeitsnacht gedrehtes 21 Minuten langes privates Video veräußert, welches das Ehepaar beim Geschlechtsverkehr zeigt. Jeff Gillooly änderte seinen Namen in Jeff Stone. Ab 2002 wurde die 1,55 m große Harding Profiboxerin und unternahm zudem Ausflüge in die Catcher-Szene. 2003 spielte sie kurz Eishockey.
Am 19. Februar 2011 wurde Harding Mutter eines Sohnes, von ihrem jetzigen Ehemann Joseph Price.
Ergebnisse
Wettbewerb / Jahr 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 Olympische Winterspiele 4. 8. Weltmeisterschaften 2. 6. US-amerikanische Meisterschaften 6. 5. 5. 3. 7. 1. 3. 4. (1.)* * Der Titel wurde ihr nachträglich wegen des Eisenstangenattentats auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan aberkannt
Weblinks
- Tonya Harding in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- http://www.tonyaharding.org/
- http://www.tonyaharding.com/
- A timeline of events in the scandal
- sptimes.com Harding, Kerrigan are linked forever by skating incident
Einzelnachweise
1914: Theresa Weld | 1918: Rosemary Beresford | 1920–1924: Theresa Weld | 1925–1927: Beatrix Loughran | 1928–1933: Maribel Vinson | 1934: Suzanne Davis | 1935–1937: Maribel Vinson | 1938–1940: Joan Tozzer | 1941–1942: Jane Vaughn | 1943–1948: Gretchen Merrill | 1949–1950: Yvonne Sherman | 1951: Sonya Klopfer | 1952–1956: Tenley Albright | 1957–1960: Carol Heiss | 1961: Laurence Owen | 1962: Barbara Roles | 1963: Lorraine Hanlon | 1964–1968: Peggy Fleming | 1969–1973: Janet Lynn | 1974–1976: Dorothy Hamill | 1977–1980: Linda Fratianne | 1981: Elaine Zayak | 1982–1984: Rosalynn Sumners | 1985: Tiffany Chin | 1986: Debi Thomas | 1987: Jill Trenary | 1988: Debi Thomas | 1989–1990: Jill Trenary | 1991: Tonya Harding | 1992: Kristi Yamaguchi | 1993: Nancy Kerrigan | 1994: Tonya Harding (aberkannt) | 1995: Nicole Bobek | 1996: Michelle Kwan | 1997: Tara Lipinski | 1998–2005: Michelle Kwan | 2006: Sasha Cohen | 2007: Kimmie Meissner | 2008: Mirai Nagasu | 2009: Alissa Czisny | 2010: Rachael Flatt | 2011: Alissa Czisny
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