- Midori Itō
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Midori Itō Midori Itō am 6. April 1989 beim Schaulaufen
in der Werner-Seelenbinder-Halle in BerlinNation Japan Geburtstag 13. August 1969 Geburtsort Nagoya Größe 145 cm Gewicht 44 kg Karriere Trainer Machiko Yamada Status zurückgetreten Medaillenspiegel Olympische Medaillen 0 × 1 × 0 × WM-Medaillen 1 × 1 × 0 × Olympische Winterspiele Silber Albertville 1992 Damen Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften Gold Paris 1989 Damen Silber Halifax 1990 Damen Midori Itō (jap. 伊藤 みどり, Itō Midori; * 13. August 1969 in Nagoya) ist eine ehemalige japanische Eiskunstläuferin, die im Einzellauf startete. Sie ist die Weltmeisterin von 1989.
Itō begann mit dem Eislaufen mit fünf Jahren und stand ihren ersten Dreifachsprung im Alter von acht Jahren. Als sie zehn Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern und sie zog zu ihrer Trainerin Machiko Yamada.
Schon bei den Juniorenweltmeisterschaften, an denen sie in den Jahren 1981, 1982 und 1984 teilnahm, zeigte sich ihr enormes Sprungtalent. Sie gewann stets die Kür, platzierte sich bei den Pflichtfiguren aber immer so schlecht, dass es am Ende nur zur Bronzemedaille bei ihrer letzten Juniorenweltmeisterschaft 1984 reichte. In diesem Jahr bestritt sie auch ihre erste Weltmeisterschaft bei den Senioren und wurde Siebte. Auch dort wurde ihr Problem sichtbar, in der Pflicht hatte sie nur den 16. Platz belegt, in Kurzprogramm und Kür aber den vierten Platz.
1985 gewann sie ihren ersten von acht aufeinanderfolgenden und insgesamt neun nationalen Meistertiteln. Wegen eines Knöchelbruchs konnte sie in diesem Jahr allerdings nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen. Bei der Weltmeisterschaft 1986 wurde sie Elfte, 1987 Achte und 1988 Sechste. Bei ihren ersten Olympischen Winterspielen erreichte sie 1988 in Calgary den fünften Platz, wobei sie die drittbeste Kür zeigte. Sie landete dabei sieben Dreifachsprünge, so viele wie keine Läuferin vor ihr. Im Verlauf des Jahres trainierte sie den dreifachen Axel, an dem sie schon seit frühester Jugend gearbeitet hatte. Bei der Weltmeisterschaft 1989 in Paris gelang ihr der dreifache Axel als erster Frau bei Eiskunstlaufweltmeisterschaften. Sie bekam zweimal die Höchstnote 6,0 für ihr Kurzprogramm und fünfmal für die Kür bei den technischen Komponenten. So wurde sie die erste Weltmeisterin im Eiskunstlauf, die nicht aus Europa oder Nordamerika kam. Es war die erste Medaille für Japan in der Damenkonkurrenz seit Emi Watanabes Bronzemedaille zehn Jahre zuvor.
Bei der Weltmeisterschaft 1990 machte sie einen Fehler in den Pflichtfiguren und platzierte sich in diesem Segment nur als Zehnte. Ihre Siege in Kurzprogramm und Kür halfen ihr nicht mehr, dies auszugleichen. Sie gewann die Silbermedaille hinter der US-Amerikanerin Jill Trenary. Nach dieser Saison wurde die Pflicht abgeschafft und so nahm man an, dass Itō nun die Damenkonkurrenz nach Belieben dominieren würde. Bei der Weltmeisterschaft 1991 hatte sie jedoch gleich zweimal Pech: Zuerst stieß sie beim Einlaufen mit einer Konkurrentin zusammen, dann landete sie bei einer Sprungkombination im Kurzprogramm jenseits der Bande in einer Fernsehkamera. Am Ende musste sie sich mit dem vierten Platz begnügen.
Itō ging als eine Favoritin in die Olympischen Spiele 1992 in Albertville. Nach einem nicht fehlerfreien Kurzprogramm, nach dem sie auf dem vierten Platz lag, brauchte sie eine starke Kürleistung, um noch eine Medaille zu gewinnen. Ihre Kür begann allerdings denkbar schlecht, als sie den dreifachen Axel nicht hinbekam. Um noch eine Chance zu haben, musste sie den Sprung noch einmal am Ende der Kür versuchen und tat dies auch mit Erfolg. Sie war die erste Eiskunstläuferin, die einen dreifachen Axel bei Olympischen Spielen stand. Am Ende reichte es zur Silbermedaille hinter Kristi Yamaguchi aus den USA. Es war die erste olympische Medaille im Eiskunstlauf für einen Athleten, der nicht aus Europa oder Nordamerika kam.
Danach wurde sie Profiläuferin und lief in einigen Eisshows in Japan. Für die Saison 1995/96 kehrte sie zu den Amateuren zurück, konnte aber nicht an ihre Erfolge anknüpfen. Als japanische Meisterin wurde sie Siebte bei der Weltmeisterschaft.
Auf den Höhepunkt ihrer Karriere war Itō eine sehr sportliche Läuferin, deren Küren fast denselben technischen Inhalt hatten wie die Küren bei den Herren. Neben dem ersten erfolgreich gelandeten dreifachen Axel war sie einige Jahre zuvor auch die erste Frau, die eine Dreifach-Dreifach-Kombination in einem Wettkampf landete. Itos kraftvoller Laufstil fand nicht immer Anklang bei den Preisrichtern. Später versuchte sie, einen weiblicheren Laufstil anzunehmen, sie fühlte sich dabei aber sichtlich nicht wohl und schien viel von ihrer natürlichen Freude am Eislaufen, die sie bisher auszeichnete, verloren zu haben. Sehr lange hatte Itō auch mit der erst nach der Saison 1990 abgeschafften Pflicht zu kämpfen, ebenso wie mit der Aufmerksamkeit der japanischen Presse nach dem Gewinn des Weltmeistertitels.
Bei der Eröffnungzeremonie für die Olympischen Winterspiele 1998 wurde Itō die Ehre zuteil, das Olympische Feuer im Stadion entzünden zu dürfen.
Ergebnisse
Wettbewerb / Jahr 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1996 Olympische Winterspiele 5. 2. Weltmeisterschaften 7. 11. 8. 6. 1. 2. 4. 7. Juniorenweltmeisterschaften 8. 6. 3. Japanische Meisterschaften 3. 2. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. Weblinks
- Midori Itō in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Fanseite
1906–07: Madge Syers | 1908–11: Lily Kronberger | 1912–14: Opika von Méray Horváth | 1922–26: Herma Szabó | 1927–36: Sonja Henie | 1937: Cecilia Colledge | 1938–39: Megan Taylor | 1947–48: Barbara Ann Scott | 1949–50: Alena Vrzáňová | 1951: Jeannette Altwegg | 1952: Jacqueline du Bief | 1953: Tenley Albright | 1954: Gundi Busch | 1955: Tenley Albright | 1956–60: Carol Heiss | 1962–64: Sjoukje Dijkstra | 1965: Petra Burka | 1966–68: Peggy Fleming | 1969–70: Gabriele Seyfert | 1971–72: Beatrix Schuba | 1973: Karen Magnussen | 1974: Christine Errath | 1975: Dianne de Leeuw | 1976: Dorothy Hamill | 1977: Linda Fratianne | 1978: Anett Pötzsch | 1979: Linda Fratianne | 1980: Anett Pötzsch | 1981: Denise Biellmann | 1982: Elaine Zayak | 1983: Rosalynn Sumners | 1984–85: Katarina Witt | 1986: Debi Thomas | 1987–88: Katarina Witt | 1989: Midori Itō | 1990: Jill Trenary | 1991–92: Kristi Yamaguchi | 1993: Oksana Bajul | 1994: Yūka Satō | 1995: Chen Lu | 1996: Michelle Kwan | 1997: Tara Lipinski | 1998: Michelle Kwan | 1999: Marija Butyrskaja | 2000–01: Michelle Kwan | 2002: Irina Sluzkaja | 2003: Michelle Kwan | 2004: Shizuka Arakawa | 2005: Irina Sluzkaja | 2006: Kimmie Meissner | 2007: Miki Andō | 2008: Mao Asada | 2009: Kim Yu-na | 2010: Mao Asada | 2011: Miki Andō
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