- Olympische Winterspiele
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Olympische Winterspiele sind ein Teil der Olympischen Spiele und werden seit 1924 durchgeführt. Zuvor gab es Wintersportwettbewerbe (z. B. Eiskunstlaufen) als Teil der Olympischen Sommerspiele von London 1908 und Antwerpen 1920. Zunächst fanden die Winterspiele im selben Jahr wie die Olympischen Sommerspiele statt. Seit 1994 werden sie im zweijährigen Wechsel mit den Olympischen Sommerspielen durchgeführt.
Im Gegensatz zu den Olympischen Sommerspielen werden bei den Olympischen Winterspielen die Zahl der Spiele und nicht der Olympiaden (das ist der Zeitraum zwischen zwei Spielen) gezählt. Kriegsbedingt ausgefallene Spiele werden daher in der offiziellen Zählung nicht berücksichtigt.
Die Olympischen Winterspiele 2006 fanden vom 10. bis 26. Februar in Turin, Italien, statt. Die Olympischen Winterspiele 2010 fanden vom 12. bis 28. Februar in Vancouver, Kanada, statt.
Inhaltsverzeichnis
Zeittafel Olympische Winterspiele
Zählung Jahr Austragungsort Gastgeber Nationen Teilnehmer Wettbewerbe Bemerkung Gesamt Männer Frauen Disziplin Sportart I. 1924 Chamonix Frankreich 16 258 245 13 16 6 Die internationale Wintersportwoche wird erst nachträglich vom IOC als I. Olympische Winterspiele anerkannt. Curling und ein Wettbewerb in Militärpatrouille wurde offiziell durchgeführt. II. 1928 St. Moritz Schweiz 25 464 437 27 14 4 III. 1932 Lake Placid Vereinigte Staaten 17 252 220 32 14 4 IV. 1936 Garmisch-Partenkirchen Deutsches Reich 28 646 566 80 17 4 Erstmalige Durchführung von alpinen Skirennen 1940 Garmisch-Partenkirchen Deutsches Reich Ausgefallen wegen des Zweiten Weltkrieges. Das IOC entzog St. Moritz die Spiele wegen Differenzen, Japan musste wegen des Japanisch-Chinesischen Krieges die Spiele an das IOC zurückgeben. St. Moritz Schweiz Sapporo Japan 1944 Cortina d’Ampezzo Italien Ausgefallen wegen des Zweiten Weltkrieges. V. 1948 St. Moritz Schweiz 28 669 592 77 22 4 VI. 1952 Oslo Norwegen 30 694 585 109 22 4 VII. 1956 Cortina d’Ampezzo Italien 32 821 689 132 24 4 VIII. 1960 Squaw Valley Vereinigte Staaten 30 665 521 144 27 4 Keine Bobbahn vorhanden; Aufnahme von Biathlon. IX. 1964 Innsbruck Österreich 36 1091 891 200 34 6 Aufnahme von Rodeln. X. 1968 Grenoble Frankreich 37 1158 947 211 35 6 XI. 1972 Sapporo Japan 35 1006 800 206 35 6 XII. 1976 Innsbruck Österreich 37 1123 892 231 37 6 Das IOC vergibt in einer 2. Entscheidung die Spiele nach Innsbruck, nachdem Denver sie wegen eines negativen Referendums zurückgeben musste. XIII. 1980 Lake Placid Vereinigte Staaten 37 1072 839 233 38 6 XIV. 1984 Sarajevo Jugoslawien 49 1272 998 274 39 6 XV. 1988 Calgary Kanada 57 1423 1108 315 46 6 Die Winterspiele werden von 12 auf 16 Tage verlängert. XVI. 1992 Albertville Frankreich 64 1801 1313 488 57 6 XVII. 1994 Lillehammer Norwegen 67 1739 1217 522 61 6 Die Winterspiele finden nicht mehr im selben Jahr wie die Sommerspiele statt, sondern um zwei Jahre versetzt. XVIII. 1998 Nagano Japan 72 2302 1514 788 68 7 Aufnahme von Curling als 7. Sportart. XIX. 2002 Salt Lake City Vereinigte Staaten 77 2399 1513 886 78 7 Die Winterspiele dauern 17 Tage. Wiederaufnahme von Skeleton. XX. 2006 Turin Italien 80 2508 1548 960 84 7 XXI. 2010 Vancouver Kanada 82 2536 1503 1033 86 7 XXII. 2014 Sotschi Russland 98 7 Mit zwölf neuen Wettbewerben die bisher größte Erweiterung des Programms. XXIII. 2018 Pyeongchang Südkorea Wettbewerbe bei Olympischen Winterspielen
D = Demonstrationswettbewerb 2D = zusätzlicher Demonstrationswettbewerb (entsprechend 3D,4D)
Sportart Disziplin bei Winterspielen 08 20 24 28 32 36 48 52 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 94 98 02 06 10 14 Ski Ski Alpin 2 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 10 10 10 10 10 10 10 10 Sieger Freestyle D 2D 4 4 4 4 6 10 Sieger Skispringen 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 3 4 Sieger Kombination 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 3 3 3 3 Sieger Langlauf 2 2 2 3 3 4 6 6 7 7 7 7 7 8 8 10 10 10 12 12 12 12 Sieger Snowboard 4 4 6 6 10 Sieger Biathlon Biathlon * 1 1 2 2 2 3 3 3 6 6 6 8 10 10 11 Sieger Eislauf Eiskunstlauf 4 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3D 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 5 Sieger Shorttrack D 4 6 6 8 8 8 8 Sieger Eisschnelllauf 5 4 4D 4 4 4 4 8 8 8 8 9 9 9 10 10 10 10 10 12 12 12 Sieger Rodeln Rennrodeln 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 Sieger Bob Bobsport 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 Sieger Skeleton 1 1 2 2 2 2 Sieger Curling Curling * D D D 2 2 2 2 2 Sieger Eishockey Eishockey 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 Sieger Entscheidungen 16 14 14 17 22 22 24 27 34 35 35 37 38 39 46 57 61 68 78 84 86 98 Bei den ersten Winterspielen war es nach den damaligen olympischen Regeln dem Organisationskomitee erlaubt, zwei zusätzliche Sportarten offiziell in das Programm aufzunehmen. In Chamonix wurden Wettbewerbe im Militärpatrouillenlauf und im Curling abgehalten, die erst nachträglich den Status eines Demonstrationswettbewerbs erhielten.
Demonstrationssportarten
Wettbewerb 1924 1928 1932 1936 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 Militärpatrouille D D D D Skijöring D Schlittenhundrennen D Stockschießen D D Bandy D Winter-Fünfkampf D Speedski D Ewiger Medaillenspiegel
Bei sämtlichen Wettkämpfen an Olympischen Winterspielen wird eine Rangliste erstellt. Der ewige Medaillenspiegel ist eine Auflistung von allen Medaillen, geordnet nach Teilnehmerländern, die in der Geschichte der Spiele vergeben worden sind. Die Athleten (oder Mannschaften), die sich an erster, zweiter oder dritter Stelle klassieren, erhalten Medaillen als Auszeichnung. Der Gewinner erhält eine Medaille, die als „Goldmedaille“ bezeichnet wird (eigentlich sind es Silbermedaillen mit einem goldenen Überzug). Der Zweite erhält eine Medaille aus Silber, der Dritte eine Medaille aus Bronze.
Top 10 der Medaillengewinner bei Olympischen Winterspielen
(Stand: 28. Februar 2010)Platz Athlet Nation Zeitraum Sportart 1 Bjørn Dæhlie NOR 1992–1998 Langlauf 8 4 0 2 Ole Einar Bjørndalen NOR 1998–2010 Biathlon 6 4 1 3 Ljubow Jegorowa EUN / RUS 1992–1994 Langlauf 6 3 0 4 Lidija Skoblikowa URS 1960–1964 Eisschnelllauf 6 0 0 5 Claudia Pechstein GER 1992–2006 Eisschnelllauf 5 2 2 6 Larissa Lasutina EUN / RUS 1992–2002 Langlauf 5 1 1 7 Clas Thunberg FIN 1924–1928 Eisschnelllauf 5 1 1 8 Thomas Alsgaard NOR 1994–2002 Langlauf 5 1 0 9 Bonnie Blair USA 1988–1994 Eisschnelllauf 5 0 1 10 Eric Heiden USA 1980 Eisschnelllauf 5 0 0 weitere Listung Top 10 nach Nationen bei Olympischen Winterspielen
(Stand: 1. März 2010)Platz Kürzel Mannschaft Gesamt Liste 1 GER Deutschland 128 129 101 358 Liste 2 RUS Russland 123 92 93 308 Liste 3 NOR Norwegen 107 106 90 303 Liste 4 USA Vereinigte Staaten 87 95 71 253 Liste 5 AUT Österreich 55 70 76 201 Liste 6 CAN Kanada 52 45 48 145 Liste 7 SWE Schweden 48 33 47 128 Liste 8 SUI Schweiz 46 37 46 129 Liste 9 FIN Finnland 41 59 56 156 Liste 10 ITA Italien 37 32 37 106 Liste weitere Listung Kürzel Mannschaft Gesamt RUS URS // UdSSR (1952–1988) 78 57 59 194 EUN Vereintes Team (1992) 9 6 8 23 RUS Russland (seit 1994) 36 29 26 91 Kürzel Mannschaft Gesamt GER GER / Deutsches Reich (1928–1936) 3 3 3 9 GER (West-) Deutschland (1952) 3 2 2 7 EUA / Deutschland (1956–1964) 8 6 5 19 FRG / BR Deutschland (1968–1988) 11 15 13 39 GDR / Deutsche Demokratische Republik (1968–1988) 39 36 35 110 GER Deutschland (seit 1992) 64 67 43 174 Bei Olympischen Winterspielen derzeit ausgetragene Entscheidungen
Bei den Olympischen Winterspielen werden ab 2014 mindestens 92 Entscheidungen ausgetragen. Davon entfallen 47 Wettbewerbe für die Herren und 40 für die Damen. Zusätzlich gibt es je einen Mixed-Wettbewerbe im Biathlon und Rennrodeln bzw. drei im Eiskunstlauf.
Disziplin H D M Wettbewerbe Verband Ski Alpin 5 5 0 Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom, Alpine Kombination FIS Freestyle-Skiing 5 5 0 Buckelpiste, Springen, Skicross, Halfpipe, Slopestyle FIS Skispringen 3 1 0 Normalschanze, Großschanze (H), Mannschaft (H) FIS Nord. Kombination 3 0 0 Gundersen-Methode, Sprint, Mannschaft FIS Langlauf 6 6 0 Sprint, Team-Sprint, Einzel, Verfolgung, Massenstart, Staffel FIS Snowboard 5 5 0 Halfpipe, Snowboardcross, Parallel-Riesenslalom, Parallel-Slalom, Slopestyle FIS Biathlon 5 5 1 Sprint, Einzel, Verfolgung, Massenstart, Staffel, Mixed-Staffel IBU Eiskunstlauf 1 1 3 Einzel, Paare, Eistanz, Teambewerb ISU Shorttrack 4 4 0 500 m, 1000 m, 1500 m, Staffel ISU Eisschnelllauf 6 6 0 500 m, 1000 m, 1500 m, 3000 m, 5000 m (D), 10000 m (H), Mannschaft ISU Rodeln 2 1 1 Einsitzer, Doppelsitzer (H), Teambewerb FIL Bob 2 1 0 Zweierbob, Viererbob (H) FIBT Skeleton 1 1 0 FIBT Curling 1 1 0 10 Mannschaften (H), 10 Mannschaften (D) WCF Eishockey 1 1 0 12 Mannschaften (H), 8 Mannschaften (D) IIHF H = Herren D = Damen M = Mixedwettbewerb Todesfälle
Der georgische Rennrodler Nodar Kumaritaschwili starb während des letzten Trainings am Tag der Eröffnung der Spiele in Vancouver 2010, als er nach der letzten Kurve aus der Bahn geworfen wurde und gegen einen Stahlträger prallte.[1] Nach dem britischen Rennrodler Kazimierz Kay-Skrzypeski und dem australischen Skifahrer Ross Milne, die beide beim Training einige Tage vor der Eröffnung der Winterspiele von Innsbruck 1964 tödlich verunglückten, sowie nach dem Schweizer Teilnehmer der Demonstrations-Disziplin Geschwindigkeitsskifahren (Speedski) Nicolas Bochatay, der während der Winterspiele von Albertville 1992 auf einer öffentlichen Skipiste mit einer Pistenraupe kollidierte, gilt Kumaritaschwili als der vierte qualifizierte Teilnehmer von Olympischen Winterspielen, der in der Vorbereitung auf Olympische Wettkämpfe zu Tode kam.
Siehe auch
- Olympische Sportarten
- Liste der teilnehmenden Mannschaften an Olympischen Winterspielen
- Bewerbungen für Olympische Winterspiele
- Wahlgänge der Bewerbungen für Olympische Spiele
- Teilnehmerrekorde der Olympischen Winterspiele
Einzelnachweise
Weblinks
Wiktionary: Olympische Winterspiele – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- Olympia-Lexikon
- Dokumentarfilm "Winter-Olympiade St.Moritz" von Condor Films, Herstellungsjahr: 1948
- Die Olympischen Winterspiele
Athen 1896 | Paris 1900 | St. Louis 1904 | Athen 1906 (inoffiziell) | London 1908 | Stockholm 1912 | Berlin 1916 | Antwerpen 1920 | Paris 1924 | Amsterdam 1928 | Los Angeles 1932 | Berlin 1936 | Tokio 1940 | London 1944 | London 1948 | Helsinki 1952 | Melbourne 1956 | Rom 1960 | Tokio 1964 | Mexiko-Stadt 1968 | München 1972 | Montréal 1976 | Moskau 1980 | Los Angeles 1984 | Seoul 1988 | Barcelona 1992 | Atlanta 1996 | Sydney 2000 | Athen 2004 | Peking 2008 | London 2012 | Rio de Janeiro 2016 | 2020
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