- Tor Åge Bringsværd
-
Tor Åge Bringsværd (* 16. November 1939 in Skien) ist ein norwegischer Schriftsteller.
Bringsværd studierte Religionswissenschaft und Ethnologie und arbeitete danach für Verlage und Rundfunkanstalten. Er begann Ende der 1960er Jahre zusammen mit Jon Bing die ersten norwegischen Science-Fiction-Kurzgeschichten und -Hörspiele zu schreiben. Seitdem hat er zahlreiche Romane, Kurzgeschichten, Kinderbücher und Essays veröffentlicht, insgesamt mehr als 50 Titel.
Bringsværds Hauptthemen sind historische Romane und mythologische Nach- bzw. Neudichtungen mit einer deutlichen Zeitkritik. Außerdem ist er auch als Dramatiker hervorgetreten.
Zu seinen bedeutendsten Werken zählt die fünfbändige Romanserie Gobi, deren erster Band 1985 mit dem Literaturpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Werke (Auswahl)
- Syvsoverskens dystre Frokost (1976), dt.: Das Frühstück der Langschläferin. Ein Unterhaltungsroman auf Leben und Tod!, Insel Verlag, Frankfurt a.M./Leipzig 1992
- Pinocchio-papirene (1978), dt.: Die Pinocchio-Papiere, Dreamis, Zürich 2004
- Minotauros (1980), dt.: Minotaurus, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1989
- Ker Shus (1983), dt.: Die Stadt der Metallvögel, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1988
- Gobi. Barndommens måne (1985), dt.: Mond der Kindheit, List, München/Leipzig 1993
- Gobi. Djengis Khan (1987), dt.: Dschingis Khan, List, München/Leipzig 1998
- Gobi. Djevelens skinn og ben (1989)
- Gobi. Min prins (1994)
- Gobi. Baghdad (1997)
- Die wilden Götter. Sagenhaftes aus dem hohen Norden (Nacherzählung der Edda), Eichborn, Frankfurt a.M. 2001
- Pudder? Pudder! (2001), dt.: PUDER oder: Sleeping Beauty in the Valley of the Wild, Wild Pigs, Onkel & Onkel, Berlin 2008
- Kvinnen som var et helt bord alene (2009), dt.: Die Frau, die allein ein ganzer Tisch war, Onkel & Onkel, Berlin 2010
Kritik
„So altvertraut dieser Handlungsrahmen erfahrenen SF-Lesern auch vorkommen mag, liegt er doch weniger deutlich an der Oberfläche des Erzählten, als es ... den Anschein erweckt. Bringsværds lyrische Sprache, die in der Science Fiction nicht ihresgleichen hat, seine Gratwanderung zwischen freier Assoziation und höchster Reflexion, tun ein Übriges und führen stets, wenn auch oft erst im Rückblick, zum roten Faden der Handlung zurück, der sich als typisch für den eines Entwicklungsromans entpuppt ... Bringsværds Roman ... ist von einer Raffinesse, die das Buch zu einer Empfehlung für jeden macht, der die Aufgabe der Science Fiction auch darin sieht, psychischen Vorgängen im Menschen symbolisch Ausdruck zu verleihen.“
– Michael Nagula über Die Stadt der Metallvögel[1]
Literatur
- Knut Brynhildsvoll: Tor Age Bringsværds „Syvsoverskens dystre Frokost“ – ein surrealistischer Text in sozialrealistischer Zeit, in: Quarber Merkur Nr. 65, Bremerhaven 1986, S. 3–22.
Quellen
- ↑ Vgl. Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1989, Wilhelm Heyne Verlag, München, ISBN 3-453-03139-3, S. 526, 527
Weblinks
Wikimedia Foundation.