Trebinger

Trebinger

Christian Trebinger, auch Christian da Trebe genannt (* um 1580 in St. Jakob (Gemeinde St. Ulrich in Gröden); † vor 1676) ist der urkundlich älteste nachweisbare Bildhauer Grödens.

Geboren am Hofe Trebe, übersiedelte er 1605 zum Hof Pescosta in St. Ulrich und heiratete „Margreta“ da Scurcia. Laut N. Rasmo und dessen stilistische Untersuchung Trebingers Werke, durfte seine Ausbildung in Brixen bei Hans Reichle und bei Adam Baldauf erfolgt sein.

Werke

Urkundlich wird er zum ersten mal ernannt wie er ein Kruzifix für die Pfarrkirche von St. Ulrich schnitzte. 1643 erstellte er ein Kreuz für die Fahne von Tagusens bei Kastelruth und 1646 den Hauptaltar von St. Christina in Gröden.

Die Holzschnitzerfamilie Trebinger

Ein Sohn des Christian, Valerio, geboren 1634, hat den väterlichen Beruf nicht ausgeübt. Die Brüder Bartholomäus (Bartlme), Dominikus (Domenik) und Anton und dessen Kinder haben sich hauptsächlich als Rahmenschnitzer (Rahmen, Uhrständer und Konsolen) betätigt. Bartholomäus erbaute sich 1662 das Haus Junerei in St. Ulrich. 1668 schnitzte Bartholomäus ein Kruzifix für die Antoniuskirche in St. Ulrich. 1679 Beteiligte sich Bartholomäus und Sohn Hans an den Protest der Meister gegen die "Pfuscher" welcher im Janeswirtshaus Janes in St. Ulrich vom Gufidauner Gericht aufgenommen wurde. 1689 starb Bartholomäus und sein Nachfolger, der Sohn Hans erbaute den Silvesteraltar in Canazei – Fassatal. 1652 baute Dominikus das Haus Ciancel in St. Ulrich. Ein weiterer Schüler eines Trebinger, und einer der ersten Bildhauer Grödens, dürfte der, in der Landesverteidigungsliste 1647 genannte, Jakob Runggaldier gewesen sein. Es stammte auch aus St. Jakob aus dem Hofe Runggaudie und ließ sich in St. Ulrich am Hof Luca nieder. Von Jakob wird ein, in der St. Vigiliuskirche in Altenburg-Kaltern, ca. 1648-50 gefertigter Tabernakel urkundlich genannt.

Einige Werke aus der Trebinger Schule sind im Museum Gröden in St. Ulrich zu besichtigen. Die Bildhauerei in Gröden wurde im 18. Jahrhundert besonders von der großen Künstlerfamilie Vinazer weitergeführt.

Bibliographie

Figuren der Trebinger Schule im Museum Gröden.
Der Heilige Petrus, Holzstatue links des Hauptaltars der Pfarrkirche St. Christina in Gröden von N. Rasmo dem Christian Trebinger zugeschrieben
Der Heilige Paulus, Holzstatue rechts des Hauptaltars der Pfarrkirche St. Christina in Gröden von N. Rasmo dem Christian Trebinger zugeschrieben
  • Moroder-Lusenberg Wilhelm . Die Marktgemeinde St. Ulrich in Gröden (1908). Eigenverlag Innsbruck 1908.
  • Dell'Antonio, Cirillo. Artisti ladini 1580 - 1939. Cristiano Trebinger, Melchiore Vinazer, Domenico Moling, Valentino Rovisi, Domenico Mahlknecht, G. Battista Pettena, Ferdinando Demetz, G. Battista Chiocchetti, Francesco Tavella, G. Moroder-Lusenberg, Giuseppe Iellico, Rodolfo Moroder. Trento. Ed. della Scuola D'Arte. 1951. (Italienisch).
  • Rasmo Nicolò. Gli scultori Vinazer: origini dell'attività scultorea in Val Gardena. Ortisei. Museo della Val Gardena. 1989. 303 S. (überwiegend Illustrationen - Werkeverzeichnis).
Das Geburtshaus des Christian Trebinger.

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