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Steindörfel
TrebjeńcaGemeinde HochkirchKoordinaten: 51° 9′ N, 14° 33′ O51.15333333333314.545255Koordinaten: 51° 9′ 12″ N, 14° 32′ 42″ O Höhe: 255–269 m ü. NHN Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 02627 Vorwahl: 035939 Steindörfel, obersorbisch Trebjeńca, ist ein Dorf im Osten des sächsischen Landkreises Bautzen, das zur Gemeinde Hochkirch gehört. Es zählt zur Oberlausitz und gehört zum offiziellen Siedlungsgebiet der Sorben.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort befindet sich zwei Kilometer westlich des Gemeindezentrums Hochkirch auf 264 Metern ü. NN. Die Nachbarorte sind Hochkirch im Osten, Meschwitz im Süden und Waditz im Nordwesten.
Nach der Siedlungsanlage ist Steindörfel ein Platzdorf.
Geschichte
Der Ortsname Trebnitz - wie Steindörfel einst hieß - ist im sorbischen Namen noch erkennbar. Der ältere sorbische Ortsname bezeichnet eine Rodungssiedlung bzw. einen Bach, der durch gerodete Gebiete fließt (trjebić = roden). Erstmals wird Steindörfel aber unter dem Namen Vlemischentorff (1419) und Flemmingsdorff vel Trebnitz (1512) genannt, später tritt der von den deutschen Siedlern vergebene Name Steindörffel (1657) hinzu.
Bis 1974 war Steindörfel eine eigenständige Landgemeinde, seit 1936 mit dem Ortsteil Waditz. Danach wurde es nach Hochkirch eingemeindet, Waditz kam später zur Gemeinde Kubschütz.
Bevölkerung
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts für den Ort eine Bevölkerungszahl von 186 Einwohnern; davon waren 177 Sorben (95 %) und neun Deutsche[1]. Seither ist der Anteil der Sorbisch-Sprecher stark zurückgegangen.
1910 hatte Steindörfel 169 Einwohner.
Der größte Teil der gläubigen Bevölkerung ist evangelisch-lutherisch. Der Ort ist seit dem 16. Jahrhundert nach Hochkirch gepfarrt.
Verkehr
Die Bundesstraße 6 (Bautzen-Görlitz) durchquert den Ort. Die Bahnlinie Dresden-Görlitz führt nördlich an Steindörfel vorbei.
Persönlichkeiten
1739 wird in Steindörfel Johann Georg Vogel geboren. Zunächst Hauslehrer in Görlitz, studierte er in Göttingen Theologie. In Muskau wurde er dann Pfarrer und Superintendent. Hier beschäftigte er sich intensiv mit der Bienenzucht; auch Gesandte der russischen Zarin Katharina holten sich diesbezüglich hier Rat. Vogel starb 1826.
Quellen
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
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