Trimelone

Trimelone

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Trimelone
Trimelone.JPG
Gewässer Gardasee
Geographische Lage 45° 43′ 51″ N, 10° 46′ 35″ O45.73089166666710.776491666667Koordinaten: 45° 43′ 51″ N, 10° 46′ 35″ O
Trimelone (Italien Nord)
Trimelone
Länge 273 m
Breite 55 m
Fläche 0,06 ha
Einwohner (unbewohnt)

Die Isola di Trimelone ist die drittgrößte der Inseln im Gardasee.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die unbewohnte Insel ist 273 Meter lang und bis zu 55 Meter breit, und erstreckt sich über eine Fläche von rund 0,6 Hektar. Sie ist rund 330 Meter entfernt von der Ortschaft Assenza entfernt, die zur Gemeinde Brenzone (Comune di Brenzone) gehört.

Geschichte

Einer Sage nach ist die Isola di Trimelone der Verbindungsarm zweier in Unterwasserriffe verwandelter Brüder, die im Tod verbunden sein wollten.

Bereits zur Völkerwanderung suchten Bauern und Fischer Zuflucht auf der Insel. Im 10. Jahrhundert, zur Zeit der ungarischen Invasion, befestigten die Küstenbewohner Trimelone. Sogar eine Art Festung wurde damals auf der Insel gebaut, die jedoch von Friedrich I. (Barbarossa) 1158 zerstört und von den Skaligern anschließend wieder aufgebaut wurde. Heute ist davon kaum noch etwas zu sehen.

Vor dem ersten Weltkrieg wurde die Insel als Vorposten des österreichisch-ungarischen Reiches genutzt. Die Grenze verlief damals von Malcesine nach Navene. In der Zeit des Ersten Weltkriegs wechselten sich die Militärgruppen bei der Nutzung der Insel ab. Zum Ende des Ersten Weltkriegs wurde von hier aus Riva del Garda, das damals noch zu Österreich-Ungarn gehörte, bombardiert. Die Überreste des von den Österreichern errichteten und massiv betonierten Waffenlagers sind heute noch zu sehen.

Im Jahr 1930 bekam die Firma Angelo Cassaloni die Sondergenehmigung zur Räumung des Waffenarsenals aus dem Ersten Weltkrieg. Im Zweiten Weltkrieg war Mussolini auf der Insel und hatte am 20. März 1945, etwa vierzig Tage vor seiner Ermordung am Comer See, einen heftigen Streit mit dem Journalisten und Maler Ivanoe Fossati.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde wieder mit der Räumung der Insel begonnen. Nun befanden sich bereits Waffen aus zwei Weltkriegen auf der Insel. Am 5. Oktober 1954 wurden die Einwohner von Brenzone kurz vor Mitternacht durch eine heftige Explosion geweckt. Etliche Tonnen des explosiven Materials gingen in die Luft, das bis zu dem Zeitpunkt von den Arbeitern der Räumfirma sortiert und gestapelt worden war. Ein unglaublicher Brand brach aus, der drei Tage und Nächte wütete. Durch die Explosion wurden die auf der Insel gelagerten Sprengkörper in den See geschleudert. Seitdem plante man, die Minen zu räumen, was jedoch immer wieder am notwendigen Geld scheiterte. Auch Jahre nach der großen Explosion gab es immer wieder Detonationen von Minen, die sich von selbst auslösten. Die Insel wurde sich selbst überlassen und es war streng verboten, sich ihr weiter als auf die hundert Meter breite Sperrzone zu nähern. Dafür Sorge zu tragen, dass das Verbot respektiert wurde, war Aufgabe der See-Carabinieri aus Torri del Benaco. Sie mussten des Öfteren eingreifen und Waghalsige davon abhalten, sich der Insel zu nähern.

Anfang 2005 begann man schließlich doch mit der endgültigen Räumung der Insel. Möglich wurde dies durch die Bereitstellung finanzieller Mittel von der Provinz Verona, der Gemeinde Brenzone sowie verschiedenen Banken. Über 26000 Bomben wurden bis Mai 2006 von der Firma Bo.sca aus Venedig geborgen. Die Bergung gestaltete sich schwierig, da viele Sprengkörper im Wasser schon sehr korrodiert waren. Unzählige Rauchbomben, Artilleriegranaten, Mörsergranaten, Tellerminen, Phosphor-Sprengkörper und viele andere Munition kamen im Laufe der Bergungsarbeiten zum Vorschein. Die Zahl der entdeckten Bomben überschritt den geschätzten Umfang des Waffenarsenals um einiges. Sie wurden in den zwei alten Steinbrüchen von Torri del Benaco und Rivoli entschärft. Ab Beginn der Sommersaison bis Oktober 2006 wurden die Räumarbeiten unterbrochen. In der letzten Bergungsphase wurde der Seegrund rund um Trimelone bis in 35 Meter Tiefe gesichert. Die Insel darf aber weiterhin nicht betreten werden.

Zurzeit wird darüber diskutiert, der Insel und ihrem Waffen-Arsenal ein Museum zu widmen, in dem einige der entschärften Bomben ausgestellt werden könnten.

Panoramabild

Insel Trimelone vom Ufer aus gesehen

Weblinks


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