Triumph (Nürnberg)

Triumph (Nürnberg)
Emblem
Triumph Cornet II im Motorradmuseum Ibbenbüren
Triumph Boss
Triumph Knirps

Triumph war ein Nürnberger Motorrad-Hersteller.

Der Nürnberger Kaufmann Siegfried Bettmann war 1884 nach England ausgewandert, wo er eine Fabrik für Fahrräder gründete. Die Geschichte dieses Unternehmens ist im Artikel zur englischen Motorradmarke (Triumph) zu finden.

1896 gründete Bettmann in seiner früheren Heimatstadt Nürnberg zusammen mit Investoren aus dem örtlichen Handel und der Industrie eine Tochtergesellschaft, die 1897 die Produktion von Fahrrädern aufnahm.

1903 begann die erste Produktion von Motorrädern mit Einbaumotoren von Minerva, Fafnir und Peugeot, die 1907 in Deutschland wegen mangelnder Nachfrage wieder eingestellt wurde. Um die saisonalen Schwankungen der Verkaufszahlen bei den Fahrrädern nicht weiterhin durch Ein- und Ausstellen von Arbeitern auszugleichen zu müssen, übernahm man 1909 die Schreibmaschinenwerke Kührt & Riegelmann GmbH. Dieser Geschäftszweig wurde schnell zu einem wichtigen Standbein für die Firma. Des Weiteren wurden unter anderem Bettgestelle und Matratzen hergestellt. 1911 erfolgte die Umfirmierung in Triumph Werke Nürnberg AG, 1913 trennte man sich von der Mutterfirma in England.

1919 wurde die Motorradproduktion mit dem Modell Knirps wieder aufgenommen, dessen Zweitaktmotor von der englischen Triumph Junior abgeleitet war. Um die Zweitakt-Modellreihe mit hubraumstärkeren Modellen zu erweitern, wurden von 1924 bis 1929 Viertaktmotoren von Triumph England zugeliefert. Ab dem Modelljahr 1930 wechselte man zu Viertaktmotoren von Motosacoche (M.A.G.), erst als Zukauf und später in Lizenzfertigung. Der Bau von Motorrädern mit Viertaktmotoren endete 1938. Wie viele andere Hersteller hatte Triumph als Einstiegsmodell ab 1931 Motorfahrräder mit Einbaumotoren von Fichtel & Sachs im Angebot. Die Weiterentwicklung der kostengünstigen Zweitaktmotoren Mitte der 30er Jahre zielte vor allem auf die Verbrauchsreduzierung und die Leistungssteigerung. Um die Patentgebühren für die Umkehrspülung von Adolf Schnürle zu umgehen, wurde durch die Entwicklung von Motoren mit Drehschieber-Einlasssteuerung und Doppelkolbenmotoren der Grundstein für die Nachkriegsfertigung gelegt.

Während des zweiten Weltkrieges wurde die Produktion durch den Schell-Plan auf das Doppelkolbenmodell BD250 beschränkt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion von motorisierten Zweirädern 1948 mit dem Vorkriegsmodell B125 mit Drehschiebersteuerung wieder aufgenommen. Erfolgreichste Modelle waren in den 1950er Jahren die Zweitaktmotorräder Cornet mit 200 cm³ und Boss mit 350 cm³.

Max Grundig übernahm 1956 die Firma wegen ihrer Büromaschinenfertigung, schloss sie mit den noch im selben Jahr zugekauften Adlerwerken zur Triumph-Adler AG zusammen und produzierte seitdem unter der neuen Marke nur noch Büromaschinen. Die Produktion von Motorrädern wurde noch im selben Jahr eingestellt.

Literatur

  • Erwin Tragatsch: Alle Motorräder 1894 bis heute. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1982, ISBN .
  • Tilman Werner: Von Ardie bis Zündapp. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1989, ISBN .
  • Matthias Murko: Motorrad Legenden. W. Tümmels, Nürnberg 1994, ISBN .
  • Thomas Reinwald: Motorräder aus Nürnberg. ZWEIRAD-Verlag, Erlangen 1994, ISBN .
  • Thomas Reinwald: Nürnberger Motorradindustrie. PODSZUN, Brilon 2002, ISBN -X.
  • Thomas Reinwald: Triumph Motorräder. Johann Kleine Vennekate, Lemgo 2004, ISBN .

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Triumph – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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