- Triumphtor
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Das Triumphtor zum Winzerberg am Mühlenberg steht an der Schopenhauerstraße/Ecke Weinbergstraße im Norden Potsdams. Es wurde 1850/51 unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. errichtet und sollte den Beginn einer geplanten aber nie realisierten Triumphstraße anzeigen. Die Entwürfe für das Portal fertigten die Architekten Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse.
Die Errichtung des Triumphtors steht im Zusammenhang mit einem Höhenstraßenprojekt, einer Triumphstraße, die vorhandene und geplante Aussichts- und Schlossgebäude am nördlichen Rand des Parks Sanssouci verbinden sollte. Vor allem aus finanziellen Gründen konnten von dem Projekt nur einige Teilabschnitte verwirklicht werden, unter anderem das Orangerieschloss, das Winzerhaus im italienisierenden Stil nach Entwürfen von Hesse und das Triumphtor. Eine auf dem Mühlenberg geplante Tempelanlage zum Andenken an Friedrich den Großen, zu dem das Tor den Eingangsbereich bilden sollte, kam nicht zur Ausführung.
Architektonische Gestaltung
Als Vorbild wählte Friedrich Wilhelm IV. den Argentarierbogen am Forum Boarium in Rom, den das Kollegium der Geldwechsler und Rinderhändler 204 n. Chr. vermutlich zu Ehren des Kaisers Septimius Severus stiftete. Der Architravbau wurde im 12. Jahrhundert bei der Erweiterung der Kirche San Giorgio in Velabro teilweise in das Kirchengebäude mit einbezogen.
Das Potsdamer Triumphtor ist reich geschmückt. Es stellt in seiner Kombination von Formsteinen und Terrakottareliefs einen Höhepunkt der Backsteinbaukunst der Schinkelschule dar. Sie stammen aus den Werkstätten von Tobias Feilner und Ernst March und wurden nach Modellen von Friedrich Wilhelm Dankberg durch Hermann Schievelbein und Gustav Bläser geformt.
Eine Inschrift an der Vorderseite über dem Durchgang stellt den Bezug zu dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnenden Ostteil des Parks und des Schlosses Sanssouci her:
- Friedrich Wilhelm IV. K. v. P., hat dieses Thor zu erbauen befohlen Hundert und sechs Jahre nach der Gründung von Sans-Souci. MDCCCLI
Friedrich Wilhelm IV. widmete das Triumphtor seinem Bruder Wilhelm (I.), nach dessen Niederschlagung des Badischen Aufstands im Sommer 1848. Darauf weist eine Inschrift über dem Durchgang auf der Gartenseite hin:
- Zu Ehren des Prinzen von Preußen, Friedrich Wilhelm Ludwig, des Feldherrn, der Führer und Krieger, welche den Aufruhr in der Rheinpfalz und in Baden besiegten. MDCCCXLKIX
Die Reliefbilder von Hermann Schievelbein an den Innenseiten des Triumphtors, stellen den Auszug der Krieger und die Heimkehr des siegreichen Heeres dar. Die Arbeiten von Gustav Bläser zeigen Allegorien. Auf der Gartenseite die Architektur, die Plastik, die Malerei und die Poesie. Auf der Vorderseite die Stärke, die Gerechtigkeit, die Mäßigung und die Weisheit.
Auf für diese Zeit einzigartige Weise versuchen Allegorien auf die Telegrafie und die Eisenbahn, symbolisiert durch Blitze und ein Speichenrad auf zwei kleinen Reliefs auf der Vorderseite des Tores, die moderne Gegenwart der Industrialisierung mit der antiken Vergangenheit zu verbinden. Die beiden Tafeln zeigen zwei technische Errungenschaften, die fünfzehn Jahre später die Erfindung der modernen Kriegführung unter Graf von Moltke ermöglichten und damit zu den Erfolgen im Preußisch-Österreichischen Krieg, 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 führen sollten.
Literatur
- Generaldirektion der Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci (Hrsg.): Potsdamer Schlösser und Gärten. Bau und Gartenkunst vom 17. bis 20. Jahrhundert. UNZE VG mbH, Potsdam 1993 ISBN 3-910196-14-4
- Sabine Bohle-Heintzenberg, Manfred Hamm: Architektur und Schönheit. Transit Verlag, Berlin, ISBN 3-88747-121-0
Weblinks
Commons: Triumphtor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien52.40315413.044621Koordinaten: 52° 24′ 11″ N, 13° 2′ 41″ OKategorien:- Bauwerk in Potsdam
- Tor in Brandenburg
- Triumphbogen
- Klassizistisches Bauwerk in Brandenburg
- Erbaut in den 1850er Jahren
- Baudenkmal in Potsdam
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