- Trucial States
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Die Trucial States (von englisch truce ‚Frieden‘, ‚Waffenruhe‘) waren die Staaten an der südlichen Küste des Persischen Golfes im 19. und 20. Jahrhundert. Im Deutschen auch unter der Bezeichnung Seeräuberküste, Piratenküste (seltener auch Vertragsküste, Befriedetes Oman oder Vertragsoman) bekannt, wurden die Staaten der ehemaligen Waffenstillstandsküste nach den Abkommen mit den Briten 1835 bzw. 1853 bezeichnet. Diese Staaten wurden fortan als sogenanntes Protektorat von Großbritannien geführt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die südliche Küste des Persischen Golfs war als Piratenküste bekannt geworden, weil dort ansässige Piraten die Handelsschiffahrt zwischen dem Mittleren Osten und Ostasien bedrohten, obwohl europäische wie arabische Boote ab dem 17. Jahrhundert im Seegebiet regelmäßig patrouillierten.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde von den Briten eine enge Beziehung zu den Scheichtümern an der Golfküste, insbesondere zum Sultan von Oman gepflegt, da dieser den Zugang zur Straße von Hormus kontrolliert, welche natürlich eine sehr wichtige Bedeutung für die britischen Handelsrouten nach Indien darstellte. Um den Indienhandel vor anhaltender Piraterie zu bewahren, zerstörten britische Kriegsschiffe 1819 deren Stützpunkt in Ra’s al-Chaima und andere Häfen entlang der Südküste. Im folgenden Jahr wurde ein allgemeiner Friedensvertrag geschlossen, dem die an der Küste ansässigen Hauptscheichs beitraten. Bis 1835 kam es noch periodisch zu Piratenangriffen, dann verpflichteten sich die Scheichs, sich nicht mehr an Feindseligkeiten auf See zu beteiligen.
1853 unterzeichneten sie den Vertrag mit dem Vereinigten Königreich, in dem die sog. „Vertragsscheichtümer“ dem ‚ewigen Seefrieden‘ (perpetual maritime truce) zustimmten. Dieser war vom Vereinigten Königreich erzwungen worden, die Schiedsgerichtsbarkeit lag ebenfalls bei den Briten.
Am 6. und 8. März 1892 unterzeichnete Raschid bin Maktum, Emir von Dubai, zusammen mit den Herrschern von Abu Dhabi, Schardscha, Umm al-Qaiwain und Adschman in Ra’s al-Chaima den sogenannten Treaty of Exclusivity, welches die Scheichtümer als Kolonie an die englische Kolonialmacht band sowie beinhaltete, dass sie kein Land an eine andere Regierung verkaufen, verleihen oder sonstwie überlassen durften, mit Ausnahme von England. Das Abkommen sicherte den Engländern die Kontrolle über den Golf von Oman und regelte die Unterstützung in Fragen der Ausbildung und Gesundheit in den Emiraten. Dies war u.a. eine der Grundlagen für den späteren Reichtum Dubais.
Die Trucial States setzen sich aus den Emiraten Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Adschman, Umm al-Qaiwain, Fudschaira und Ra’s al-Chaima zusammen.
Die sieben Trucial States versuchten 1968 bis 1971, die Föderation Arabischer Emirate mit Bahrain und Katar zu gründen. Dies schlug jedoch fehl, schließlich wurden Bahrain und Katar als separate Staaten unabhängig. Am 2. Dezember 1971 gründeten Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Adschman, Umm al-Qaiwain und Fudschaira die Vereinigten Arabischen Emirate, wobei dem Emirat Abu Dhabi die Führungsrolle zukam. Am 10. Februar 1972 trat dann auch Ra’s al-Chaima als siebter und letzter ehemaliger Trucial State der Föderation bei.
Trucial Oman Scouts
Die Trucial Oman Scouts (TOS) entstanden 1956 aus den 1951 gegründeten Trucial Oman Levies (T.O.L.). Es war ein paramilitärischer Verband bestehend aus britischen und einigen arabischen Offizieren. Die Soldaten kamen aus der Region, Transjordanien und vom Indischen Subkontinent. Von anfangs etwa 500 Personen wuchs die Einheit bis 1971 auf 2500 Personen an. Das Hauptquartier war in Schardscha-Stadt, Stützpunkte gab es zuletzt in der Buraimi-Oase und in den meisten Küstenstädten.[1]
Trucial States Council
Das Trucial States Council war ein Gremium der Emire der Trucial States. Es entstand 1951 in Dubai und stand unter dem Vorsitz des British Political Agent.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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