- Tränen
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Die Träne ist eine salzige Körperflüssigkeit, die die Tränendrüsen von Menschen und Säugetieren ständig absondern. Das Tränensekret besteht aus einer wässrigen Phase und einer Lipidphase. Störungen in der Zusammensetzung führen zum trockenen Auge. Eine menschliche Träne wiegt ca. 15 Milligramm.
Beim Menschen werden die Tränen von den Tränendrüsen, die beidseitig in der oberen äußeren Ecke der Augenhöhle liegen, produziert. Die Tränenflüssigkeit enthält keimtötende Stoffe wie Human-Lysozym und schützt die Augenoberfläche vor kleinen Fremdkörpern, indem sie durch Lidschlag weggewischt werden können.
Der Tränenfilm hält ständig die vordere Augapfelfläche feucht und schützt das Auge somit vor Austrocknung.
Wenn die Augen stärker gereizt sind, beispielsweise durch Fremdkörper, starken Wind oder die beim Schneiden von Zwiebeln ausgesetzten Reizstoffe, wird im Gehirn der Reflex, die Tränendrüsen zu aktivieren und mehr Tränenflüssigkeit als für den Tränenfilm auszuscheiden, ausgelöst. Es bildet sich eine richtige Träne. Diese wird dann aus dem Auge herausgespült.
Tränen können aber auch hervorgerufen werden, ohne dass eine Notwendigkeit der Augenreinigung besteht, beispielsweise beim Weinen.
Eine krankhafte Vermehrung der Tränenflüssigkeit bezeichnet man als „Tränenträufeln“.
Inhaltsverzeichnis
Gebrochene Augen
Nach dem Tod spricht man von „gebrochenen Augen“. Dieser Eindruck entsteht, wenn mit dem Erlöschen des Lebens auch die Tätigkeit der Tränendrüsen aufhört, so dass die Austrocknung der Augenoberfläche schnell einsetzt.
Die Träne in der Mineralogie und Edelsteinverarbeitung
Träne ist auch eine spezielle Formgebung im Edelsteinschliff.
Die Träne als Symbol in der Kunst
Literatur
Im Erzählgut haben Tränen gelegentlich symbolische Bedeutung, die mit ihrem Salzgehalt und vermuteter Heilkraft zusammenhängt (Grimms Märchen: Rapunzel, Das Mädchen ohne Hände, Die Gänsehirtin am Brunnen).
Des Weiteren besitzen die Tränen eines Phoenix heilende Wirkung, mit der sie in vielen Geschichten, beispielsweise bei Joanne K. Rowlings Harry Potter, Wunden bis zum völligen Verschwinden heilen können.
Musik
Bekannt sind auch die Schlager „Tränen lügen nicht“ von Michael Holm, welcher auch in einer Technoversion von Marc Oh erfolgreich war, und „Es geht eine Träne auf Reisen“ von Salvatore Adamo. Weitere bekannte Tränensongs sind „Boys Don't Cry“ von The Cure und „No Woman No Cry“ von Bob Marley. Der wohl bekanntester Tränensong ist „Tears in Heaven“ von Eric Clapton.
Bildende Kunst und Malerei
Der Schrei von Edvard Munch zeigt nicht direkt Tränen, auch wenn die schreiende Figur tränenartig ist. Der Film Tränen der Sonne ließ die Träne ins Kino einziehen.
Forschungsliteratur
- Heinz Gerd Weinand: Tränen. Untersuchungen über das Weinen in der deutschen Sprache und Literatur des Mittelalters, Bouvier Verlag, Bonn 1958
- Meinolf Schumacher: Reinigen mit Tränen. In: ders.: Sündenschmutz und Herzensreinheit. Studien zur Metaphorik der Sünde in lateinischer und deutscher Literatur des Mittelalters, Wilhelm Fink Verlag, München 1996, S. 514-551 ISBN 3-7705-3127-2
Siehe auch
- Tränenapparat
- Tränenwege
- Tränenstreifen sind Streifen, die sich von den inneren Augenwinkeln bis zu den Mundwinkeln von Säugetieren ziehen (keine Tränen als solche)
Weblinks
- „Warum schmecken Tränen salzig?“, Tagesspiegel, 20. September 2006
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