Tussaud

Tussaud
Madame Tussauds Museum & Planetarium in London
Das Madame Tussauds in Amsterdam

Madame Tussauds ist ein Museum in London. Es ist ein Wachsfigurenkabinett mit weiteren Niederlassungen in Amsterdam, Hongkong (Victoria Peak), Las Vegas (Hotel Venetian), Shanghai, New York City, Washington D.C. und Berlin. Ausgestellt werden lebensnah nachempfundene Wachsfiguren von historischen Gestalten und Personen der aktuellen Zeitgeschichte, wie Sportler, Filmstars, Politiker, Modeschöpfer und viele Models.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründerin des Museums war Marie Tussaud. Die Ausstellung in London wurde von ihr 1835 an der Baker Street aufgebaut und sie führte das Wachsfigurenkabinett bis zu ihrem Tod im Jahre 1850. Im Jahr 1884 beschlossen ihre Enkel, die Ausstellung an ihren jetzigen Ort an der Marylebone Road zu verlegen.

Ihr Handwerk erlernte Marie Tussaud in Frankreich während der Revolution. Die Köpfe der Hingerichteten, aufgespießt auf Lanzen, verdarben recht schnell, bevor sie alle gesehen hatten. Deshalb wurden sie durch Wachsköpfe, gegossen in Totenmasken, ersetzt. Dieses Wissen und die Vorlagen der Französischen Revolution bildeten den Grundstock der ersten Sammlung, die Madame Tussaud in London ausstellte.

Im Lauf der Jahre kam es zu verschiedenen Katastrophen, die die Ausstellung jedoch nicht vollständig vernichteten. Die erste war ein Brand im Jahre 1925, der durch einen elektrischen Kurzschluss verursacht wurde. Dabei gingen viele der Porträtfiguren verloren und auch wichtige Stücke der napoleonischen Zeit, so z. B. die Kutsche Napoleons. Die meisten Formen konnten jedoch gerettet werden, so dass die Figuren nachgegossen werden konnten. Es lagen auch noch sehr viele Gipsfiguren in einem Lagerraum, die alle nicht beschädigt waren. Das zweite Desaster kam in Form eines deutschen Luftangriffs während des Zweiten Weltkrieges. In der ersten Nacht der deutschen Luftangriffe 1940 wurden 5000 Kopf-Gussformen unwiederbringlich beschädigt und das angrenzende Kino zerstört.

Seitdem hat Madame Tussauds kontinuierlich an der Erweiterung der Ausstellung gearbeitet und daneben Niederlassungen auf der ganzen Welt eröffnet. Heute sind die neusten Attraktionen die Zeitreise „Spirit of London“, die die Geschichte der britischen Hauptstadt von der Zeit Elisabeths I. bis in die Gegenwart umspannt, sowie das neue Gruselkabinett. Einige der neueren Figuren sind Daniel Radcliffe, Justin Timberlake und Kate Moss, und nach zehn Jahren wurde mit Angela Merkel auch wieder ein Politiker aufgenommen.

Das Unternehmen

Die Gesellschaft Tussauds Group betreibt neben ihren Wachsfigurenkabinetten weltweit zahlreiche weitere Freizeiteinrichtungen, u.a. auch das London Eye und den Heide-Park bei Soltau. Im Jahr 2007 erwarb die Merlin Entertainments Group die Mehrheit der Unternehmensanteile und forcierte eine Expansion der Wachsfigurenmuseen an weiteren internationalen Standorten. Eine Filiale in Hollywood ist für 2009 geplant.[1]

Anstelle des ursprünglich geplanten Sea Life Centre beabsichtigt Merlin Entertainments nun derzeit ein Madame Tussauds in Wien zu bauen. Geplant ist auch der Betrieb des dortigen Riesenrades, wobei dieses nur gemietet und auf den angrenzenden Flächen ein Wachsfigurenkabinett errichtet werden soll.[2]

Madame Tussauds in Berlin

Madame Tussauds in Berlin

Am 5. Juli 2008 wurde in der Straße Unter den Linden in Berlin die siebte Niederlassung außerhalb Londons von Madame Tussauds mit 75 Wachs-Exponaten eröffnet.[3] Kurz nach der Eröffnung wurde der rund 200.000 Euro teuren Hitler-Wachsfigur durch einen Besucher der Kopf abgerissen.

Einzelnachweise

  1. Merlin Entertainments.biz
  2. Madame Tussauds zieht es nach Wien - vienna.at
  3. Bei Madame Tussauds ist Hitler bestens aufgehoben - weltonline.de vom 5. Juli 2008

Weblinks

51.522777777778-0.155277777777777Koordinaten: 51° 31′ 22″ N, 0° 9′ 19″ W


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  • Tussaud —   [ty so], Marie, geborene Grosholtz, bekannt als Madame Tussaud, französische Wachsbildnerin vermutlich schweizerischer Herkunft, * Straßburg (?) 7. 12. 1761, ✝ London 16. 4. 1850; stellte in Paris Wachsfiguren von Anführern und Opfern der… …   Universal-Lexikon

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  • Tussaud — (izg. tisȏ), Marie (1761 1850) DEFINICIJA francuska kiparica, osnovala čuveni muzej voštanih figura u Londonu …   Hrvatski jezični portal

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  • Tussaud — noun French modeler (resident in England after 1802) who made wax death masks of prominent victims of the French Revolution and toured Britain with her wax models; in 1835 she opened a permanent waxworks exhibition in London (1761 1850) • Syn:… …   Useful english dictionary

  • Tussaud — /tooh soh , teuh /; Fr. /tyuu soh /, n. Marie Grosholtz /grohs hohlts/, ( Madame Tussaud ), 1760 1850, Swiss wax modeler in France and England: wax museum founder. * * * …   Universalium

  • Tussaud — Tus|saud, Madame (1760 1850) a Swiss woman who made ↑models of people in ↑wax, including famous people who were killed by the ↑guillotine in the French Revolution. In 1802 she established her waxworks, called ↑Madame Tussaud s, in London …   Dictionary of contemporary English

  • Tussaud — /tyˈsoʊ/ (say tooh soh) noun Marie, 1760–1850, Swiss modeller in wax; founder of Madame Tussaud s /təˈsoʊdz/ (say tuh sohdz), waxworks exhibition in London …  

  • Tussaud, Marie — orig. Marie Grosholtz born Dec. 1, 1761, Strasbourg, France died April 16, 1850, London, Eng. French British founder of Madame Tussaud s museum of wax figures in London. From 1780 until the French Revolution, she served as art tutor to Louis XVI… …   Universalium

  • Tussaud, Marie — ► (1760 1850) Escultora suiza. Abrió en Londres el museo que lleva su nombre. * * * orig. Marie Grosholtz (1 dic. 1761, Estrasburgo, Francia–16 abr. 1850, Londres, Inglaterra). Fundadora francobritánica del museo de figuras de cera Madame Tussaud …   Enciclopedia Universal

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