- Totenmaske
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Totenmasken sind Gips- oder Wachsabdrücke vom Gesicht eines Verstorbenen.
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Früher wurde dazu eine dünne Schicht Gips auf das Gesicht der Person aufgetragen und in den frischen Gips ein Faden eingelassen, über Stirn, Nase, Mund und Kinn. Dann kam eine weitere Gipsschicht hinzu, die eine feste Kappe bildete. Vor dem vollständigen Erstarren der Masse wurde der Faden an beiden Enden gleichzeitig herausgezogen. Damit hatte man eine Naht geschaffen um die Larve problemlos, zweigeteilt, vom Gesicht zu entfernen. Die Hälften wurden dann wieder zusammengefügt und kleine Abplatzer in dem Negativ repariert. Anschließend wurde diese wieder mit Gips ausgegossen und die Kappe (das Negativ) vorsichtig heruntergeschlagen. Daher redet man bei diesem Verfahren von einer sogenannten verlorenen Form. Vom Positiv wurde dann eine Stückform erstellt, die zur Herstellung weiterer Kopien herangezogen werden konnte - wie man es an einigen älteren Maskenkopien schön sehen kann, dass sich ein grobes Netz von Gußnähten über die Maske zieht - Indiz für eine Kopie. Sogenannte Totenmasken wie die Goldmaske Agamemnons oder Tut-Anch-Amuns sind jedoch bei weitem keine, da sie zwar das Gesicht eines Toten bedeckten, aber eben nur eine freie Plastik darstellen.
Heutzutage werden Silikonmischungen oder ein spezielles Alginat zum Abgießen benutzt, da sie sich in der Abbildung kleinster Hautfeinheiten besser bewährt haben.
Geschichte
Seit dem Altertum kennt man Totenmasken, die sich insbesondere während der Klassik großer Beliebtheit erfreuten, um sich an die Verstorbenen besser erinnern zu können.
Viele Totenmasken bestanden in der Antike und im alten Ägypten aus Gold, wobei die ägyptischen Masken keine Totenmasken im engeren Sinne sind, da sie frei gestaltet und nicht wie oben beschrieben auf dem Gesicht des Toten gearbeitet wurden. Zu den bekanntesten ägyptischen Masken zählt die Totenmaske des Tutanchamun. Eine weitere bekannte Maske eines Verstorbenen ist die Goldmaske des Agamemnon.
Unbearbeitete Totenmasken können auf den unvorbereiteten Betrachter durch den Anblick des eingefallenen Gesichts (wie z. B. bei der Totenmaske Friedrichs des Großen) abschreckend wirken. Deshalb wurden in der Renaissance viele Totenmasken nachträglich bearbeitet, so dass sie keine unverfälschten Aufschlüsse über das tatsächliche Aussehen des Verstorbenen geben können. Hauptsächlich dienten sie in allen Zeiten dazu, aus den Masken Bildnisse oder Büsten herzustellen.
Erst im 19. Jahrhundert erkannte man ihren Eigenwert und ihre Bedeutung für die Kunst. Deshalb wurden von vielen bedeutenden Persönlichkeiten Totenmasken abgenommen. Bei manchen Personen wurde die Maske bereits zu Lebzeiten angefertigt.
Besonderheiten
- Die Totenmaske Max Liebermanns von 1935 gehört zu den ungewöhnlichsten Abformungen. Auf Wunsch der Witwe hatte der Bildhauer Arno Breker den gesamten Kopf in höchster Perfektion abgeformt. Ein Bronzeabguss gehörte nach 1945 zur Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Er wird zeitweise im Jüdischen Museum Berlin ausgestellt. Ein Exemplar befindet sich im Museum Arno Breker[1].
- Beispiele für Totenmasken
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Die sogenannte Goldmaske des Agamemnon aus Mykene
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Totenmaske Oliver Cromwells im Museum of London
Weblinks
Commons: Death masks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Größte private Sammlung Historischer Toten- & Lebendmasken - mit Schwerpunkt Musiker
- Virtual Museum of Death Mask (englisch)
- Laurence Hutton Collection of Life and Death Masks (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.museum-arno-breker.org/galerien/gal-4/gal-4-03.html Foto der Totenmaske Liebermanns von Arno Breker
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