Twilight Zone

Twilight Zone
Seriendaten
Deutscher Titel Unglaubliche Geschichten/
Unwahrscheinliche Geschichten /
Geschichten, die nicht zu erklären sind
Originaltitel Twilight Zone
Thetwilightzone-logo.svg
Produktionsland USA
Originalsprache englisch
Produktionsjahr(e) 1959 bis 1964; 1985 bis 1987; 2002
Episoden 156 in 5 Staffeln
Genre Mystery, Science-Fiction
Idee Rod Serling
Erstausstrahlung 2. Oktober 1959
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
25. Oktober 1961
Besetzung

Rod Serling: Erzähler

Twilight Zone ist der Name einer amerikanischen Fernsehserie der 1950er- und 1960er-Jahre mit Mystery- und Science-Fiction-Elementen sowie damals innovativem und wegweisendem Konzept. Die Pointen waren oft psychologisch doppelbödig, sarkastisch, bisweilen makaber. Charakteristisch für Twilight Zone war auch die Kürze, in der die Geschichten erzählt wurden: Die durchschnittliche Episodenlänge betrug 25 Minuten.

Kreativer Kopf hinter der Serie war der Fernsehproduzent und sechsfache Emmy-Preisträger Rod Serling. Serling schrieb über die Hälfte der Drehbücher für die Originalserie selbst. Von 1959 bis 1965 wurden insgesamt 156 Episoden produziert. Die erste Folge gelangte bereits 1961 ins deutsche Fernsehen, wo die Serie unter den Titeln Unwahrscheinliche Geschichten und Geschichten, die nicht zu erklären sind lief.

Die thematische Bandbreite bei Twilight Zone war ebenso weit gesteckt wie die Schauplätze, Orte und Zeiten.

Regie führte unter anderen Richard Donner. Unter den Darstellern finden sich auch einige bekannte Namen wie Robert Redford, Dennis Hopper, Charles Bronson, Peter Falk, William Shatner und Lee Marvin. Für einige war Twilight Zone das Sprungbrett in eine Hollywood-Karriere.

Twilight Zone genießt heute Kultstatus und inspirierte viele spätere Mystery- und Science-Fiction-Serien wie z. B. Tales from the Darkside, The Outer Limits, Alcoa Presents: One Step Beyond, Akte X, X-Factor und viele weitere. Nachfolgeprojekt von Serling war Night Gallery, welches ein ähnliches Konzept verfolgte.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Im Vorspann der Serie spricht Rod Serling folgende Einleitung zur einprägsamen Titelmusik von Marius Constant:

Es gibt eine fünfte Dimension jenseits der menschlichen Erfahrung – eine Dimension, so gewaltig wie der Weltraum und so zeitlos wie die Ewigkeit. Es ist das Zwischenreich, wo Licht in Schatten übergeht, Wissenschaft auf Aberglaube trifft. Sie liegt zwischen den Fallgruben unserer Furcht und den lichten Gipfeln unseres Wissens. Dies ist die Dimension der Fantasie, das Reich der Dämmerung – die Twilight Zone.

Anschließend bzw. nach einem zwei bis drei Minuten langen Prolog führt Rod Serling mit einer charismatischen Moderation in die jeweilige Geschichte ein.

Einige Episoden-Beispiele

Alle Zeit der Welt (Time Enough at Last)

Henry Bemis ist ein Büchernarr, doch seine Frau und sein Chef halten Lesen für Zeitverschwendung. Er liest daher immer während der Mittagspause im Tresorraum der Bank, für die er arbeitet. Eines Tages vernichtet ein Nuklearschlag die gesamte Menschheit – nur Bemis im Tresorraum überlebt. Als er alle Hoffnung verliert und sich das Leben nehmen möchte, kommt er an einer Bibliothek vorbei. Endlich, nun hat er alle Zeit der Welt für sämtliche Bücher, die er schon immer lesen wollte. Er greift nach einem Buch – dabei fällt seine Brille zu Boden und zerspringt.

In Episode EABF04 der Simpsons (Die starken Arme der Marge) wird auf diese Episode angespielt: Darin wird der Postbote von einem Wagen angefahren. Als man ihm Hilfe verspricht, meint er, man müsse sich nicht beeilen, er habe ja genug zu lesen dabei. Als er das Twilight Zone Magazin lesen will, stellt er fest, dass seine Brille zu Bruch gegangen ist. In einer anderen Simpsonsfolge besucht Homer einen Atomschutzbunker um ihn sich zu kaufen. Genau in dem Moment sterben alle Bewohner Nordamerikas durch einen Atombombenabwurf Frankreichs.

Das Buch der Kanamiter (To Serve Man)

Drei Meter große Außerirdische landen auf der Erde. Sie erklären, in guter Absicht gekommen zu sein. Dann gelangt ein in deren fremder Schrift verfasstes Buch in den Besitz des Geheimdienstes. Der Titel ist schnell entschlüsselt: Dem Menschen dienen. Längere Zeit nimmt dagegen die Entschlüsselung des Buchinhalts in Anspruch. Inzwischen vertrauen die Menschen den Aliens soweit, dass gar Urlaubsreisen zu deren Heimatplaneten organisiert werden. Schließlich erkennt der Geheimdienst die schreckliche Wahrheit und versucht, eine Reisegruppe im letzten Moment aufzuhalten. Im Englischen hat „to serve man“ auch die Bedeutung „Menschen servieren“.

Einer der Außerirdischen wurde von Richard Kiel gespielt, dem späteren „Beißer“ aus den James-Bond-Filmen Der Spion, der mich liebte und Moonraker.

Diese Episode wird beispielsweise in der ersten Treehouse-of-Horror-Episode der Simpsons („Hungrig sind die Verdammten“) parodiert.

Der Mann, der Gott sein wollte (The Little People)

Zwei Astronauten müssen auf einem fremden Planeten notlanden. Einer von ihnen entdeckt, dass der Planet von winzigen Menschen in der Größe von Ameisen bewohnt wird. Er genießt das Gefühl der Überlegenheit und lässt sich von den Kleinen wie ein Gott verehren.

In der Treehouse-of-Horror-Folge Hugo, kleine Wesen und Kang der Zeichentrickserie Die Simpsons wird das Thema dieser Geschichte aufgegriffen – ebenso in der South-Park-Folge Das gab's doch schon bei den Simpsons! sowie in der Futurama-Folge Der göttliche Bender.

Portrait eines ängstlichen Mannes (Nightmare at 20,000 Feet)

Ein Mann befindet sich auf dem Heimflug, nachdem er gerade einen sechsmonatigen Sanatoriumsaufenthalt wegen eines Nervenzusammenbruchs hinter sich hat. Auf einer Tragfläche bemerkt er ein Monster, das sich an der Verkleidung eines der Motoren zu schaffen macht. Er versucht die anderen Passagiere zu warnen, aber niemand glaubt ihm. Außer ihm scheint niemand das Monster zu sehen.

Die Hauptrolle spielte William Shatner, das Monster wurde von Nick Cravat dargestellt. Auch diese Episode fand Aufnahme in eine Simpsons-Folge.

Im Auge des Betrachters (The Eye of the Beholder)

Eine junge Frau ist mit einem komplett von Bandagen bedecktem Gesicht in einem Krankenhaus; man erfährt, dass sie schrecklich entstellt sei und mit einer Operation versucht worden sei, ihr Gesicht so aussehen zu lassen wie das aller anderen. Als die Bandagen abgenommen werden, kommt eine wunderschöne junge Frau zum Vorschein. Dennoch wird die Operation als Misserfolg gewertet, denn erst jetzt erfährt man, dass in dieser Welt alle anderen Menschen ein schweineartiges Gesicht haben und die nach unseren Maßstäben schöne Frau für entstellt halten. Schönheit liegt eben im Auge des Betrachters.

Auch diese Episode ist relativ berühmt geworden, und auf sie wird in vielen anderen Serien angespielt.

Nur ein Knopfdruck (Button, Button)

Ein Paar erhält per Paket eine Holzbox, auf der oben ein scheinbar funktionsloser Knopf angebracht ist. Ein Fremder erklärt dem Paar, dass beim Drücken des Knopfes „jemand, den sie nicht kennen“ sterben wird und sie dafür 200.000 US-Dollar erhalten. Nach langem Überlegen drückt die Frau auf den Knopf. Am nächsten Morgen überreicht der Fremde ihnen das Geld. Auf die Frage, was nun mit der Box geschehe, antwortet er, er würde „jemandem, den sie nicht kennen“ dasselbe Angebot machen.

Die Episode basiert auf einer Kurzgeschichte von Richard Matheson, hat aber eine andere Schlusspointe als diese. Deshalb verwendete Matheson für das Drehbuch sein Pseudonym Logan Swanson. Dem Film The Box – Du bist das Experiment diente die Episode als Vorlage. In der Verfilmung spielte auch Basil Hoffman mit, welcher in der Twilight-Zone-Episode den Fremden Mr. Stewart gab.

Neuauflagen

Twilight Zone im Kino: „Unheimliche Schattenlichter“

1983 kam ein Spielfilm unter dem Titel Unheimliche Schattenlichter in die Kinos, in dem das Episodenkonzept beibehalten wurde. Es wurden vier etwa halbstündige Geschichten gezeigt. Die Ideen zu drei dieser Geschichten entstammten, leicht abgeändert, der Originalserie. Regie führten John Landis, Steven Spielberg, Joe Dante und George Miller. Es spielten in den Hauptrollen unter anderem Dan Aykroyd, Albert Brooks und Vic Morrow, der bei den Dreharbeiten für die von Landis inszenierte Episode zusammen mit zwei Kinderdarstellern ums Leben kam.

Neue Serie in den 1980er-Jahren

Im Jahr 1985, zehn Jahre nach Rod Serlings Tod, wurde die Serie neu aufgelegt. Als Drehbuchautoren waren diesmal etwa Stephen King, Ray Bradbury, Sidney Sheldon und Joseph Michael Straczynski mit dabei. Am Regiepult standen Hollywoodgrößen wie Wes Craven (Scream), William Friedkin (Der Exorzist) oder John Milius (Conan der Barbar). Bis 1987 entstanden ca. 64 neue Folgen, je nach Schnittzusammenstellung. Die Titelmusik der Neuauflage stammt von Merl Saunders und The Grateful Dead.

Weitere Neuauflage 2002

Hauptartikel: Twilight Zone (2002)

Ein weiterer Versuch, das Konzept wiederzubeleben, wurde im US-Fernsehen im Jahre 2002 gestartet. Das Motivspektrum kam der Originalserie sehr nahe – im Vorspann bezog man sich explizit auf Rod Serling. Als Gastgeber fungierte der renommierte Schauspieler Forest Whitaker. Allerdings kam hier auch nur insgesamt eine Staffel zustande. Ab Mai 2005 waren die Episoden auf RTL 2 zu sehen.

Die originale Schwarzweißserie von 1959 erlebte in den 1990er Jahren eine Renaissance in vielen Programmkinos und auf Fantasy-Filmfestivals.

Comics

Von 1961 bis 1982 erschien in den USA unter den Labels Dell, Gold Key und Whitman die Comicserie The Twilight Zone bis zur Ausgabe Nr. 92. Einige sehr erfolgreiche Künstler arbeiteten für die Serie, z. B. Frank Bolle (Zeichner von Doktor Solar), Crandall, Orlando, Torres, Williamson McWilliams sowie George Wilson, der viele der Covers schuf.

Von 1990 bis 1992 erschienen im Verlag NOW Comics neue Geschichten in den Ausgaben 1 bis 11. 1992 erschienen weitere Hefte mit den Nummern 1 bis 4 sowie ein Anniversary Special. 1993 folgte Annual sowie Science Fiction Special.

In Deutschland wurde 1967 unter dem Titel Zwielichtzone beim Bildschriftenverlag ein einziges Heft veröffentlicht.

Sonstiges

Kommissar 00-Schneider stammt nach eigenen Angaben aus der Zeit der Twilight Zone.

Flipperautomat Twilight Zone (Ausschnitt). Oben befindet sich der bekannte Roboter Robby, der 1956 zuerst im Film Alarm im Weltall auftrat.

Die Firma Bally stellte Anfang der 1990er Jahre einen Flipperautomaten mit dem Namen Twilight Zone her, der thematisch an der Originalserie aufgehängt ist.

Die Freifall-Attraktion Tower of Terror in den Disney’s Hollywood Studios des Walt Disney World Resorts in Florida, in den Walt-Disney-Studios im Disneyland Resort Paris sowie im Disney’s California Adventure Park des kalifornischen Disneyland Resorts lehnt sich an die Fernsehserie an.

In der Science-Fiction-Zeichentrickserie Futurama sehen sich die Figuren in mehreren Episoden eine TV-Serie mit dem Namen The Scary Door an, die eine direkte Parodie auf Twilight Zone darstellt. Die Mysteriösität der Serie wird dabei oft bis hin zur Lächerlichkeit überstrapaziert, so verliert der letzte Mann auf Erden nicht nur seine Brille, sondern auch seine Augen und seine Hände (da er Blindenschrift lesen konnte) und schließlich fällt sein gesamter Körper auseinander. Des Weiteren werden in einer Episode Elemente verschiedener Episoden kombiniert, so glaubt dem Mann im Flugzeug keiner, da ihn alle anderen als Adolf Hitler sehen, die neben ihm sitzende Eva Braun ist eigentlich eine übergroße Fliege etc. pp. Auch einer der Futurama-Comics (Band #30) verwendet diverse Motive der Originalserie, darunter auch Alle Zeit der Welt (Time Enough at Last).

In der TV-Serie Die Simpsons werden zahlreiche Episoden in den Treehouse-of-Horror-Folgen parodiert. Zahlreiche Elemente aus allen vier oben genannten Beispielen kommen in den etwa sieben Minuten dauernden Geschichten vor.

In der TV-Serie Star Trek: Enterprise wird Twilight Zone als alte Fernsehserie in der Episode Carbon Creek erwähnt.

Entstehungsgeschichte

Der Heizer Frank Tower, der mit Cpt. E. J. Smith und Thomas Andrews die Schäden der RMS Titanic begutachtet und deren Untergang überlebt haben soll, heuerte zwei Jahre nach der Katastrophe auf der Empress of Ireland an, die ebenfalls unterging. Er soll diesen Untergang praktisch als einziger überlebt haben. Nachdem er auf der Lusitania einen Torpedoangriff überlebte, erzählte man sich, dass er sich von nun an geschworen habe, Farmer zu werden.

Aufgrund dieser Geschichte entstand das Drehbuch zum Fernsehspiel Lone Survivor, dessen Erfolg Rod Serling zur Twilight Zone inspirierte.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Charles Pellegrino: Die letzte Fahrt der Titanic – Eine Legende gibt ihr Geheimnis preis. Knaur, München 1998, ISBN 3-426-61130-9, S. 55

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