Tüchersfeld

Tüchersfeld
Tüchersfeld, typisches Ortsbild: Häuser zwischen Felsen
Die Kirche von Tüchersfeld
Die Püttlach bei Tüchersfeld. Dort beginnt der etwa fünf Kilometer lange Wanderweg nach Gößweinstein
Einfahrt nach Tüchersfeld auf der Burgenstraße (B470) aus Richtung Pottenstein

Tüchersfeld ist ein Kirchdorf im Püttlachtal in der Fränkischen Schweiz und gehört zur Stadt Pottenstein. Auf Grund seiner markanten Felsen (Schwammriffe in Kegelkarstformen) eines Umlaufberges, entstanden durch eine Hebung der Frankenalb im Jungtertiär und der Abtragung der mächtigen Sanddecke aus der Oberkreide,[1] und der Lage der Fachwerkhäuser, die teilweise an die Felsen geklebt zu sein scheinen, gilt Tüchersfeld als ein Symbol für die Fränkische Schweiz und ist auf einer Briefmarke der Deutschen Post abgebildet. Dort existierten bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein zwei Burgen, die Obere und die Untere Burg, letztere 1269 erstmals als schon länger bestehende Festung erwähnt.[2]

Im ehemaligen Judenhof, einer Gebäudegruppe des 17. und 18. Jahrhunderts, errichtet von Juden auf dem Gelände der Unteren Burg, von 18 jüdischen Familien bis 1860 bewohnt[3] und 1978 bis 1982 instandgesetzt,[4] ist das Fränkische-Schweiz-Museum untergebracht. Bemerkenswert ist die Synagoge aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (um 1763) mit ihrem schlichten spätbarocken Stuckrahmen an der Decke; von der einstigen Ausgestaltung ist nach jahrzehntelanger Zweckentfremdung nur noch wenig zu erkennen.[5]

Die Katholische Filialkirche Herz Jesu wurde 1950/51 aufgrund einer Stiftung errichtet; mit dem Turm ist sie an ein Gebäude angebaut. Hinter dem Hochaltar zeigt ein Gemälde von Otelia Kraszewska (Gößweinstein) Christus in einem weißen Gewand, wie er sich zu Menschen unterschiedlichen Alters zuwendet. Am Nebenaltar zeigt ein Gemälde von Anna Maria Freiin von Oer (Gößweinstein) eine Madonna mit Jesuskind. Die Deckenbilder (unter anderem das Lamm Gottes und die vier Evangelisten), die Bilder an der Empore und der Kreuzweg stammen von Giovanni Bruno (Gößweinstein).[6]

Literatur

  • Gerhard Philipp Wolff, Walter Tausendpfand: Tüchersfeld und der Judenhof. In: Jüdisches Leben in der Fränkischen Schweiz. Schriftenreihe des Fränkische Schweiz Vereins. Bd. 11, Erlangen/Jena 1997, S. 191–220.
  • Franz X. Bogner: Die Fränkische Schweiz. Ein Luftbildportrait. Ellwanger Verlag, Bayreuth 2007, S.78-82, ISBN 978-3-925361-62-3.

Weblinks

 Commons: Tüchersfeld (Pottenstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

  1. "Wie entstand das Relief der Fränkischen Schweiz? Oberkreide bis heute." Hinweistafel des Geotopweges Pottenstein in Tüchersfeld
  2. "Fränkische Schweiz-Museum." Informationstafel vor dem Museum
  3. "Fränkische Schweiz-Museum." Informationstafel vor dem Museum
  4. Georg Dehio: Handbuch der Dt. Kunstdenkmäler, Bayern I: Franken, 1999, S. 1035
  5. Erklärungstafel Nr. 29 im Museum.
  6. Peter Poscharchsky: Die Kirchen der Fränkischen Schweiz, Erlangen, 4. Auflage 2001, S. 375

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