Fränkische-Schweiz-Museum

Fränkische-Schweiz-Museum
Judenhof Tüchersfeld

Das Fränkische-Schweiz-Museum (Abkürzung: FSMT) in Tüchersfeld ist ein regionales Landschaftsmuseum, das auf ca. 800 m² Ausstellungsfläche, verteilt auf 43 Räume, einen umfassenden Überblick über die Fränkische Schweiz vermittelt. Das Museum ist in landschaftlich reizvoller Lage unterhalb hoch ragender Kalksteinfelsen im so genannten Judenhof, einem anstelle der im Dreißigjährigen Krieg vernichteten Unteren Burg Tüchersfeld errichteten Gebäudeensemble, untergebracht.

Einen Schwerpunkt bildet zum einen die Geologie der Fränkischen Schweiz. Ausführlich wird die Entstehung der Schichten des Jura erläutert. Ein großes Aquarium vermittelt eindrucksvoll die Lebenswelt der Schwammriffe des Weißen Jura (Malm). Die archäologische Abteilung zeigt Werkzeuge des Neandertalers und erläutert die Jungsteinzeit sowie die Metallzeiten, also Bronzezeit, Urnenfelderzeit, Hallstattzeit und Latènezeit, ausführlich. Neuere Grabungsfunde sowie ein Modell der Burg Neideck (dieses zeigt deren Erscheinungsbild um 1400) verdeutlichen das Alltagsleben im Mittelalter.

In der historischen Ausstellung werden die nur aufgrund der Kleinräumigkeit erklärbaren Sonderabläufe der geschichtlichen Entwicklung in der Region näher gebracht. Besonders die religiöse Struktur der Fränkischen Schweiz und die daraus ablesbare herrschaftliche Situation in diesem Raum wird vermittelt. Höhepunkte sind hier das Wappenkalenderium der fränkischen Reichsritterschaft sowie eine großformatige Karte aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges, in der detailgenau der Einfall des Prinzen Heinrich nach Franken mit zahlreichen Ortskarten dargestellt ist.

Einen Eindruck von früheren Lebensverhältnissen gewinnt man in den Abteilungen „Wohnen“ und „Arbeitsweisen“. Handwerksgeräte sowie eine Einführung in die Zunftorganisation machen den zweiten Haupterwerbszweig der Bevölkerung – das Handwerk – deutlich. Trachten, Zeugnisse von Brauchtum und Volksfrömmigkeit helfen, das Bild abzurunden. Die im Museum gesondert zugängliche originale Synagoge aus dem 18. Jahrhundert und die im Frauenbetraum ausgestellten und gut erläuterten Kultgeräte geben einen Einblick in religiöses Leben und Tradition jüdischer Landgemeinden in der Fränkischen Schweiz.

Zahlreiche Sonderveranstaltungen (Vorträge, Seminare, Volksmusikveranstaltungen, Handwerksdemonstrationen, Sonderausstellungen, Theater, Konzerte, Historischer Handwerkermarkt etc.) ergänzen die ständige Ausstellung. Das Programm ist jederzeit über die Webseite des Museums abrufbar.

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