UB Kassel

UB Kassel

Die Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel, abgekürzt UB/LMB (Kassel), ist ein Verbund mehrerer sog. Bereichsbibliotheken der Universität Kassel.

Blick nach O auf den Haupteingang der Universitätsbibliothek am Standort Holländischer Platz, 13. Okt. 2004
Blick von Südosten auf das Bibliotheksgebäude. Seit 2007 sind auf den nach Süden geneigten Dachflächen Photovoltaik-Anlagen montiert.

Inhaltsverzeichnis

Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek

Neben den universitären Bereichsbibliotheken (BB) ist aus historischen Gründen die Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek hervorzuheben, die als BB 6 in den Verbund eingegliedert ist.

Landgraf Wilhelm IV. gründete 1580 die Landesbibliothek. Die fortschrittlichen Gelehrten Friedrich Wilhelm August Murhard (* 1778; † 1853) und sein Bruder Johann Karl Adam (* 1781; † 1863) gelten als intellektuelle Wegbereiter des Liberalismus in Deutschland; sie stifteten im 19. Jahrhundert die Murhardsche Bibliothek, die 1873 eröffnete und 1905 in das nach Plänen des Architekten Emil Hagberg am Brüder-Grimm-Platz neu errichtete Gebäude umziehen konnte: Über einem unsymmetrischen Grundriss erhoben sich über einem hohen Sockelgeschoss zwei Geschosse eines Quaderbaus, den ein steiles Dach abschloss. Gegliedert war der Bau in den Formen der Neurenaissance mit einem von Säulen flankierten Portal, Ziererker und Schweifgiebeln. Hinter den großen Thermenfenstern im Obergeschoss liegt der Lesesaal.

Blick nach SW auf den Eingang der Landes- und Murhardschen Bibliothek, 13. Okt. 2004

In diesem nach dem Zweiten Weltkrieg in reduzierter Gestalt wiederhergestellten Gebäude wurden 1957 Landes- und Murhardsche Bibliothek zusammengelegt; bei der Wiederherstellung wurde auf eine Rekonstruktion der Giebel verzichtet und als Abschluss des Hauptbaus wurde ein flaches Walmdach gewählt). Seit 1. Januar 1976 ist diese kombinierte Bibliothek der Bibliothek der Universität (ehemals der Gesamthochschule) eingegliedert.

Herausragende Stücke

Zu den Beständen zählt u.a. die Hessische Abteilung und die Handschriftenabteilung. Hier wird das Hildebrandslied aufbewahrt. Es ist eines der frühesten poetischen Textzeugnisse in deutscher Sprache. Gemeinsam mit weiteren herausragenden Stücken ist es in einer Dauerausstellung stundenweise zu besichtigen.

Seit 1932 befindet sich das Grimmsche Handexemplar der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm im Besitz der Bibliothek. Es wurde 2005 von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen.

Literatur

  • Hans-Jürgen Kahlfuß (Hrsg.): 125 Jahre Murhardsche Stiftung der Stadt Kassel und ihrer Bibliothek 1863-1988. Kassel: Verein für Hess. Geschichte u. Landeskunde c/o GhK-Bibliothek 1988. ISBN 3-925333-14-2
  • Søren Drews: 100 Jahre Murhardsche Bibliothek. Vortrag anlässlich der Kasseler Museumsnacht am 3. September 2005 im Eulensaal der Murhardschen Bibliothek Kassel. Kassel 2005, urn:nbn:de:hebis:34-200603177712
  • Axel Halle (Hrsg.): Die Brüder Murhard: Leben für Menschenrechte und Bürgerfreiheit; Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Kassel in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Kassel, 30. November 2003 bis 18. April 2004. Kassel: University Press 2003. ISBN 3-89958-037-0

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