UKM Münster

UKM Münster
Das Wahrzeichen der Universitätsklinik: Die Türme des Zentralklinikums, genannt die Bettentürme
Alt und Neu: Im Vordergrund das ehemalige Heizkraftwerk und jetzt Sitz des Sozialdienstes, im Hintergrund der Ostturm des Zentralklinikums

Das Universitätsklinikum Münster (UKM) ist ein großes deutsches Krankenhaus der Maximalversorgung im westfälischen Münster, gelegen im Stadtteil Sentrup. Mit über 7.500 Beschäftigten und 1.377 Betten werden im UKM jährlich etwa 50.000 stationäre und über 400.000 ambulante Patienten behandelt, die teilweise auch aus dem Ausland nach Münster kommen.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht

Die Bibliothek des medizinischen Fakultät

Das Universitätsklinikum besteht aus über 30 einzelnen Kliniken und Polikliniken, die eng mit der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zusammenarbeiten. Dadurch genießt das UKM auch als Ausbildungsstätte für Ärzte und Wissenschaftler einen internationalen Ruf.

Die bekannteste Klinik ist das Zentralklinikum mit seinen beiden Türmen. In allen Kliniken zusammen arbeiten mehr als 7.500 Beschäftigte, davon etwa 100 Professoren, über 1.300 weitere Ärzte und Wissenschaftler, mehr als 2.000 Pflegende und etwa 2.100 medizinisch-technische Angestellte.

Im medizinisch-therapeutischen Bereich besitzt das UKM einen weltweiten Ruf insbesondere bei der Entzündungs- und Transplantationsmedizin, Herz- und Gefäßmedizin, Prä-, Perinatal- und Reproduktionsmedizin, Neuromedizin und Tumormedizin.

Forschung

Ostturm des Zentralklinikums

Aufgrund der engen Verzahnung mit der Medizinischen Fakultät der Universität Münster fließen ständig neue Erkenntnisse aus den 32 universitären Forschungsinstituten und den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Sonderforschungsbereichen in die Behandlung ein.

Folgende Sonderforschungsbereiche (SFB) existieren am Universitätsklinikum Münster:

  • SFB 293: „Mechanismen der Entzündung: Interaktionen von Endothel, Epithel und Leukozyten“
  • SFB 492: „Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen“
  • SFB 629: „Molekulare Zelldynamik: Intrazelluläre und zelluläre Bewegungen“
  • SFB 656: „Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung (Mobil) – von der Maus zum Menschen“

Besondere Kooperationen bestehen mit der Max-Planck-Gesellschaft, die im Jahre 2001 in Münster ein Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin angesiedelt hat, sowie das als An-Institut der Universität angegliederte Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung (LIFA).

Geschichte

Fassade des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (erbaut 1980), in der sich der Westturm spiegelt
Zentrale gelegene Verbindungsallee zwischen den einzelnen Kliniken

Die Geschichte des Universitätsklinikums lässt sich bis in das Jahr 1774 zurückverfolgen, als die erste Medizinische Fakultät der Universität Münster eröffnet wurde. Sie bestand aus nur einem einzigen Hochschullehrer, der Vorlesungen in Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe abhielt.

Aufgrund der Herabstufung der Universität zu einer akademischen Lehranstalt im Jahre 1818 im Zuge der Neugründung der Universität in Bonn wurde die Fakultät jedoch wieder geschlossen. Übrig blieb ab 1821 eine Chirurgenschule, die jedoch 1849 wie alle anderen Chirurgenschulen geschlossen wurde, da Ärzte nun ein Universitätsstudium absolvieren sollten.

Erst mit der Neugründung der Universität im Jahre 1902 wurde 1905 wieder eine medizinisch-propädeutische Abteilung eingerichtet. 1907 eröffnete dann das Zahnmedizinische Institut. Im Zuge der Erweiterung der Universität im Jahre 1914 sollte auch die Medizinische Fakultät neu eröffnet werden. Der Bau der dafür notwendigen Kliniken verzögerte sich jedoch aufgrund des Ersten Weltkriegs erheblich, so dass sie erst am 15. Mai 1925 übergeben werden konnten. An diesem Tag wurde gleichzeitig die Medizinische Fakultät offiziell eröffnet.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Universitätsklinikum stark zerstört, insbesondere durch circa 120 schwere Sprengbombentreffer der ab dem Spätherbst 1944 pausenlosen Luftangriffe. Als Folge wurde die Medizinische Fakultät der Universität Münster nach Bad Salzuflen verlegt. Die Neueröffnung des Universitätsklinikums nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte im November 1945, dem zahlreiche Neubauten folgten. Die zahlreichen Neugründungen von Instituten in den 1970er-Jahren machten einen weiteren Ausbau des Klinikums notwendig. Nach jahrelanger Planungszeit begann gegen Ende der 1970er-Jahre der Bau des Zentralklinikums mit seinen beiden jeweils 62 m hohen, weithin sichtbaren Türmen, das im Jahre 1983 fertiggestellt wurde. Die Kosten für diesen Neubau beliefen sich auf gut eine Milliarde Mark. Gegen Ende der 1990er-Jahre wurde 1998 das Zentrum für Knochenmarktransplantation (KMT) eröffnet und Gebäude eines ehemaligen Britischen Militärhospitals als neue Forschungsflächen in das Universitätsklinikum eingegliedert. 2001 wurde das Universitätsklinikum Münster als Anstalt Öffentlichen Rechts selbstständig. Bis zum Ende des Jahres 2008 soll das Zentralklinikum saniert und modernisiert werden, bei der auch das Parkhaus durch eine Tiefgarage ersetzt werden soll, um an dessen Stelle unter anderem viele der bislang auf dem Gelände verteilten Kliniken in einem neuen Anbau zusammenzufassen.

Weblinks

51.9611111111117.59861111111117Koordinaten: 51° 57′ 40″ N, 7° 35′ 55″ O


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