- Uerdinger Linie
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Die Uerdinger Linie oder ik-ich-Linie bezeichnet in der Germanistik die ik/ich-Isoglosse. Nebenformen sind ek bzw. ech.
Nördlich dieser Isoglosse sagt man zum Beispiel: „Ik goh noh Hus“ und südlich davon ist das hochdeutsche „ich“ bzw. das mundartliche „ech“, „esch“ oder „isch“ Bestandteil des Dialektes, dort spricht man: „Isch jon noh Huus“ für „Ich gehe nach Hause“.
Verlauf
Die Uerdinger Linie spannt sich vom belgischen Löwen über das niederländische Roermond, Venlo und Viersen, überquert zwischen Krefeld-Uerdingen und Duisburg-Mündelheim den Rhein, verläuft nördlich von Mintard an der Ruhr entlang, weiter durch das Bergische Land und trifft bei Wuppertal wieder auf die Benrather Linie oder „maken-/machen-Linie“. Im Wesentlichen beschreibt sie unter anderem den Verlauf der Grenze zwischen Sieger- und Sauerland, wobei sie einen Teil der Gemeinde Wenden dem südlicheren Sprachraum zuordnet und sich hier kurz wieder von der Benrather Linie (man sagt dort also: „ech make“) trennt. Weiter östlich in Brandenburg trennt sie sich wieder von der Benrather Linie und läuft hier südlich an Berlin vorbei. Dort sagt man: „i(c)k mache“.
Die Uerdinger Linie stellt lediglich eine Übergangslinie zwischen den ik-Mundarten im niederdeutschen Sprachraum und den ich-Mundarten im oberdeutschen Sprachraum dar. Ob nun der niederdeutsche Sprachraum mit seinen Niederfränkischen und Niedersächsischen Mundarten hier beginnt oder etwas südlicher an der so genannten Benrather Linie, lässt sich in diesem Übergangsbereich vom Nieder- zum Hochdeutschen hin, der vom Dialektkontinuum bestimmt ist, nicht an einer Grenzlinie festmachen.
Im ersten Fall lassen sich die Mundarten südlich der Uerdinger Linie auch den Mitteldeutschen Mundarten des Hochdeutschen zuordnen, im letzten Fall den niederdeutschen Mundarten des Niederfränkischen (siehe auch Panninger Linie).
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