Ulrike Hessler

Ulrike Hessler
Ulrike Hessler 2010

Ulrike Hessler (* 7. Februar 1955 in Kassel) ist eine deutsche Autorin, Journalistin und Intendantin der Semperoper in Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Ulrike Hessler studierte nach dem Abitur Germanistik, Romanistik (Französisch, Spanisch und Italienisch) und Neuere Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach dem Staatsexamen war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur an der Katholischen Universität Eichstätt tätig. Ihr Arbeitsschwerpunkt war dabei das Forschungsprojekt „Theatre and Drama in Education“. Im Jahr 1984 wurde sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Dr. phil. promoviert: Ihre Arbeit bei Doktorvater Wolfgang Frühwald trug den Titel Bernard von Brentano - Ein deutscher Schriftsteller ohne Deutschland. Tendenzen des Romans zwischen Weimarer Republik und Exil. Daneben war Hessler als freie Mitarbeiterin des Bayerischen Rundfunks und des Sender Freies Berlin tätig. Es folgten zahlreiche Sendungen in den Redaktionen Kulturkritik, Ernste Musik und Unterhaltungsmusik. Zudem schrieb sie als freie Journalistin für Magazine wie Vogue und Männer-Vogue.

Mit Beginn der Spielzeit 1984/85 wurde sie als Assistentin des Pressesprechers und Leiterin des Pressebüros an die Bayerische Staatsoper berufen. Ab 1988 war sie Pressesprecherin und Leiterin des Bereichs Presse und Öffentlichkeitsarbeit unter Staatsoperndirektor Wolfgang Sawallisch. Daneben hatte sie übergreifende organisatorische Aufgaben, wie die Vorbereitung und Durchführung zweier Japan-Gesamtgastspiele 1988 und 1992 inne. Mit Beginn der Spielzeit 1993/94 wurde sie Leiterin der erweiterten Public Relations Abteilung und Mitglied des Direktoriums der Bayerischen Staatsoper unter Staatsintendant Sir Peter Jonas. In dieser Eigenschaft hatte sie ein Mitspracherecht bei allen konzeptionellen künstlerischen Fragen. Sie erarbeitete ein umfassendes Marketing- und PR-Konzept und baute den Bereich Marketing aus. Ab 1993 führte sie gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk, Redaktion Kultur aktuell, die Diskussionsreihe „Kultur live aus der Bayerischen Staatsoper“ mit Themen aus allen Bereichen der Kultur durch. Bis 2003 fanden so insgesamt rund 50 Veranstaltungen und Sendungen statt. Seit 1997 hatte sie die Konzeption und Organisation von „Oper für alle“ im Rahmen der Münchner Opern-Festspiele inne. Im Jahr 1997 bewarb sie sich um das Amt des Kulturreferenten der Landeshauptstadt München. Sie unterlag jedoch mit nur einer Stimme knapp Julian Nida-Rümelin. Ab 1998 war Hessler für die Programmkonzeption und Organisation von Festspiel+ im Rahmen der Münchner Opern-Festspiele zuständig.

Mit Beginn der Spielzeit 2001/2002 wurde sie Direktorin für Public Relations und Programmkonzeption an der Bayerischen Staatsoper. Im Jahr 2003 war sie Initiatorin und später im Auftrag des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Projektleiterin der Veranstaltungsreihe „Macht der Gefühle. 350 Jahre Oper in München“ unter Beteiligung folgender Institutionen: Haus der Kunst, Deutsches Theatermuseum, Ludwig-Maximilians-Universität, Architektursammlung in der Pinakothek der Moderne, Staatstheater am Gärtnerplatz, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Münchner Stadtmuseum und Bayerische Staatsoper.

Ab 2006 war sie Mitglied der dreiköpfigen, ab Januar 2008 der zweiköpfigen Interimsdirektion der Bayerischen Staatsoper. In dieser Eigenschaft übernahm sie die Funktion des Intendanten mit sämtlichen operativen Leitungsaufgaben einschließlich der internen Führung und Steuerung des Betriebes. Im Jahr 2010 wurde sie Intendantin der Semperoper Dresden.[1]

Nebenberufliche Tätigkeiten

  • 1990: Mitglied des Kuratoriums „Finnland in München“. Ausstellungen, Musik-, Film- und Literaturveranstaltungen an staatlichen und städtischen Institutionen in Zusammenarbeit mit dem finnischen Außenministerium
  • 1992: Konzeption, Organisation und Durchführung von „Japan in München“ – im Zusammenhang mit dem dritten Gastspiel der Bayerischen Staatsoper in Japan wurden in München in vier repräsentativen Ausstellungen der Einfluss der japanischen Kunst auf die europäische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts gezeigt
  • 2002: Gastdozentin an der Staatlichen Hochschule für Musik und Bildende Künste (Gedai), Tokyo
  • 2003: Berufung ins Kuratorium der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München
  • 2004: Berufung in den künstlerischen Beirat der Kaske-Stiftung (Vorsitz: Wolfgang Sawallisch)
  • 2007: Gastdozentin an der Showa University of Music, Tokyo

Ehrenämter

  • 1988: Mitbegründerin und seither Mitglied des Bayerischen Förderkreises der Freunde der Universität Tel Aviv. In dieser Eigenschaft Konzeption, Organisation und Durchführung zahlreicher Benefizveranstaltungen in München zur Errichtung eines Bayerischen Stiftungslehrstuhls für Gast- Professoren (eingeweiht 1991) und zur Errichtung eines Fonds zur Antisemitismusforschung an der Universität Tel Aviv
  • Seit 1990: Overseas Member of the Board of Governors der Tel Aviv University (1993, 1996, 1999, 2002, 2005 und 2008 für jeweils drei Jahre wiedergewählt)
  • 1990 bis zur Auflösung des Vereins 1997: Vorstandsmitglied des Fördervereins Freunde der Polnischen Kammerphilharmonie e.V.
  • 1990: Mitglied im Kuratorium ”Wartburgfest” Deutsch-deutsches Jugend- und Studententreffen und Treffen der Hochschullehrer in Eisenach. Seither korrespondierendes Mitglied des Collegium Euraopaeum Jenense
  • Seit 1991: Vorstandsmitglied der Jean Sibelius-Gesellschaft Deutschland e.V.
  • Seit 1992: Vorstandsmitglied von Yehudi Menuhin Live Music Now München e.V.
  • Seit 1999: Vorstandsmitglied der Richard-Strauss-Gesellschaft München e.V.
  • Seit 2003: Mitglied im Kuratorium der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, im künstlerischen Beirat der Kaske-Stiftung und des Europäischen Forums Alpbach

Auszeichnungen

2009: Verleihung der Auszeichnung Pro meritis scientiae et litterarum vom Freistaat Bayern für Verdienste in Wissenschaft und Kunst

Privates

Hessler ist mit Michael Meurer, dem Direktor der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ Dresden, verheiratet.

Buchpublikationen (Auswahl)

  • Bernard von Brentano. Ein deutscher Schriftsteller ohne Deutschland. Tendenzen des Romans zwischen Weimarer Republik und Exil. Frankfurt, Bern, New York, Nancy 1984
  • Bernard von Brentano. Ein deutscher Schriftsteller ohne Deutschland, in: Bernd Heidenreich (Hg.): Geist und Macht. Die Brentanos. Wiesbaden 2000
  • Kraftwerk der Leidenschaft. Die Bayerische Staatsoper. München, London, New York 2001, ISBN 3-7913-2628-7
  • Macht der Gefühle. 350 Jahre Oper in München. Berlin 2003, ISBN 3-89487-455-4
  • Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter. München 2006, ISBN 3-8296-0232-4

Einzelnachweise

  1. http://www.mdr.de/sachsen/5775002.html

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