Ulrike M. Dierkes

Ulrike M. Dierkes
Dierkes 2008

Ulrike M. Dierkes (* 9. Oktober 1957 in Münster) ist eine deutsche Journalistin und Autorin, die mit – teilweise autobiographischen – Veröffentlichungen zum Thema Inzest bekannt wurde.

Dierkes ist Gründerin und Vorsitzende des 1996 gegründeten, eingetragenen und gemeinnützig anerkannten Vereins M.E.L.I.N.A. Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e. V., für dessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sie als Journalistin zuständig ist.

Biografie

Ulrike M. Dierkes wurde in Münster geboren, verbrachte ihre Kindheit in Ostbevern und besuchte später in Telgte die Realschule. Mit 14 Jahren begann sie für Jugendmagazine und Schülerzeitungen zu schreiben. Nach der Mittleren Reife absolvierte sie von 1979 bis 1981 ihre journalistische Ausbildung in einer Lokalredaktion der Rhein-Zeitung (RZ) und gleichzeitig 1980 ein Schriftstellerseminar mit Unterricht in Lyrik und Shortstory sowie Verlagskunde. Anschließend arbeitete sie als freie Lokaljournalistin für die Westerwälder Zeitung in Montabaur.

Erste Ehe 1975-1981. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor, von denen das erste starb.

Im Anschluss an ihre journalistische Tätigkeit, zuletzt für den Bad Kreuznacher Wochenspiegel, ging Dierkes 1983 aus beruflichen Gründen nach Stuttgart. Dort lernte sie ihren zukünftigen Mann kennen, den sie im Dezember heiratete. Von 1984 bis 1988 arbeitete sie festangestellt beim Stuttgarter Wochenblatt für das Ressort „Handwerk/Innungen“. Nach der Geburt ihrer Kinder setzte sie diese Arbeit zunächst frei und gelegentlich für die Standortpresse Bonn, einem Dienstleister für Presseorgane fort, erstellte für eine Agentur Buchbeschreibungen für Bücherkataloge und arbeitete in einem Stuttgarter Marktforschungsinstitut an Studien mit.

1990 absolvierte sie ein Werbetexterseminar, das sie mit einem Werbetexterdiplom (Note 2,5) abschloss. Bis zum Erscheinen ihres ersten Buches Melinas Magie 1995 arbeitete sie in der Redaktion des Stuttgarter Schlaumeier Verlags GmbH (heute Riva-Medien, Stuttgart) und schrieb Texte für TOP 100.

Von 1999 bis 2000 arbeitete sie in einem Redaktionsbüro und erstellte Texte für eine „virtuelle Akademie“ im Rahmen des Stuttgarter PUSH!-Projektes für ExistenzgründerInnen. Im Jahr 2000 produzierte der SWR eine dreiviertelstündige Filmdokumentation Blutschande - Auswirkungen eines Verbrechens, in der Dierkes als Protagonistin für Inzestkinder mitwirkte.

Sie arbeitete bis 2003 festangestellt im Verwaltungsbereich des Medien-Selbstständigenberatungs-und Forschungsprojektes mediafon, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstütztes Projekt von ver.di. Seit 2004 arbeitet sie als freie Autorin/Journalistin im kulturellen Bereich, schreibt Buch- und Filmrezensionen, und übernimmt auf Anfrage die Informationsarbeit über Künstler und ihre Werke.

Insbesondere seit Veröffentlichung ihrer drei Bücher und zuletzt ihrer Autobiografie Schwestermutter - Ich bin ein Inzestkind im Jahr 2004 trat sie mehrfach in Talkshows auf, u. a. im SWR Nachtcafé, bei Stern TV, bei B. trifft… mit Bettina Böttinger, bei jbk - johannes b. kerner und beim VOX-Spiegel TV. Dierkes liest aus ihren Werken in kulturellen und literarischen Einrichtungen. Über ihre Arbeit erschienen zahlreiche Artikel in Frauenzeitschriften und Tageszeitungen.

2007 Teilnahme am Projekt der AnStifter Stuttgart „Gegen Gewalt und Vergessen“ für die Opfer der Nazidiktatur. Schullesung in der Eichendorff-Schule Böblingen mit eigenen und fremden Texten.

Viele ihrer lyrischen Werke erschienen in der "Bibliothek deutscher Gedichte" und in der "Frankfurter Bibliothek" der Frankfurter Verlagsgruppe.

2007 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz (Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland) durch den Bundespräsidenten Horst Köhler verliehen.

Veröffentlichungen

Bücher:

  • Melinas Magie. Georg Bitter Verlag, Recklinghausen, 1995, ISBN 3-7903-0538-3 (Roman)
  • Meine Schwester ist meine Mutter - Inzestkinder im Schatten der Gesellschaft. Patmos-Verlag, Düsseldorf, 1997, ISBN 3-491-72363-9 (Sachbuch)
  • Schwestermutter - Ich bin ein Inzestkind. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach, 2004, ISBN 3-404-61553-0 (Autobiografie, Bestsellerliste Taschenbuch Sachbücher)

Werke in Sammelveröffentlichungen:

  • Hasenliebe. (Kurzgeschichte, satirische Fabel) In: Anna Rheinsberg, Barbara Seifert (Hg.): Unbeschreiblich weiblich – Texte an junge Frauen. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1981, ISBN 3-499-14881-1
  • Café Satz. (Lyrik) In: Den Mond umarmen, die Sterne küssen – Die besten Beiträge zum Jokers Lyrik-Preis. (Anthologie) Jokers Restseller, Books on Demand, Norderstedt, 2005.
  • Inzests Kinder (Lyrik). In: exempla – eine Tübinger Literaturzeitschrift. Möglingen, 2007. ISSN 0343-9208
  • „11. September“ Bibliothek deutscher Gedichte, Frankfurter Bibliothek.
  • „Still ist der Abend geworden“ In: „Für Dich“, Edition Leserunde, ISBN 978-3-940387-03-5
  • „Frieden“ In:„Begegnungen“, edition leselust, Anthologie 2007, ISBN 978-3-86675-900-8

Weblinks


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