Basilika St. Margareta

Basilika St. Margareta
Basilika St. Margareta

Die Basilika St. Margareta ist eine katholische Pfarrkirche in Düsseldorf-Gerresheim.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Westfassade
Innenansicht
Altarmensa
Grundriss 1894

Die Pfeilerbasilika wurde als Stiftskirche des Kanonissenstifts Gerresheim errichtet und vermutlich im Jahre 1236 geweiht. Die Kirche war wie das Stift dem Heiligen Hippolyt geweiht und trug den Namen Monasterium Santi Hippolyti. Sie befindet sich an der Stelle eines ebenfalls staufischen Vorgängerbaus.[1]

Das Stift war im 13. und 14. Jahrhundert durch zahlreiche Besitzungen und Einkünfte aus dem gesamten Rheinland sehr wohlhabend und machtvoll. Der Bedeutung des Stifts entsprechend wurde die Basilika unter der Äbtissin Guda von Berg (1214–1231) errichtet.

Seit 1598 findet alljährlich die Blutprozession zur Verehrung einer Blutreliquie, die die mit Christi Blut vermischte Erde vom Berg Golgatha enthalten soll, statt.

Erst im 18. Jahrhundert wurde die zuvor ausschließlich den Stiftsdamen vorbehaltene Basilika als Pfarrkirche genutzt. Die Gemeinde feierte ihre Gottesdienste bis dahin in einer kleinen, südlich gelegenen Kirche Sankt Margareta, in der die Gebeine des selig genannten Gerrich, dem Namensgeber von Gerresheim, aufbewahrt wurden. Ab 1790 fanden die Pfarrgottesdienste in der Stiftskirche statt, die 1810 der Gemeinde endgültig übereignet wurde; die alte Pfarrkirche musste 1892 abgerissen werden. Das Stift war 1803 aufgehoben worden.

Restaurierungen erfolgten 1873 durch Heinrich Wiethase und 1894 durch Heinrich Renard. Weitere Restaurierungen und statische Sicherungen fanden ab 1932 und 1950 statt. Seit 1975 werden Sicherungsmaßnahmen wegen des unsicheren Baugrunds durchgeführt.[1]

Die Kirche wurde 1982 durch Papst Johannes Paul II. zur päpstlichen Basilica minor erhoben.

Aus dem selben Jahr stammt auch die Orgel. Sie wurde von der österreichischen Orgelbaufirma Rieger (Schwarzach, Vorarlberg) erbaut. Das Instrument hat 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind elektrisch. Die Orgel ist mit umfassender Digitaltechnik ausgestattet, und ermöglicht das Speichern ganzer Orgelstücke.[2]

I Rückpositiv C–g3
Holzgedackt 8′
Principal 4′
Koppel 4′
Gemshorn 2′
Quintlein 11/3
Scharff IV 1′
Rankett 16′
Krummhorn 8′
Tremolo
II Hauptwerk C–g3
Pommer 16′
Principal 8′
Spitzflöte 8′
Octave 4′
Nachthorn 4′
Superoctave 2′
Mixtur V 11/3
Zimbel III 1/2
Cornet V 8′
Trompete 8′
III Schwellwerk C–g3
Bourdon 8
Salicional 8′
Voix céleste 8′
Prestant 4′
Rohrflöte 4′
Nazard 22/3
Flöte 2′
Tierce 13/5
Sifflet 1′
Plein Jeu V 2′
Basson 16′
Hautbois 8′
Clairon 4′
Tremolo
Winddrossel
Pedal C–f1
Principal 16′
Subbaß 16′
Octave 8′
Gedackt 8′
Choralbaß 4′
Rohrschelle 2′
Rauschpfeife IV 22/3
Posaune 16′
Trompete 8′

Architektur

Kreuzgang des Stifts

Die Außenansicht der Kirche ist geprägt durch die Einheitlichkeit ihrer Architektur und die gleichmäßige Formgebung. Die basilikale Formensprache zeigt sich an der Westfassade mit dem erhöhten Mittelschiff und den niedrigen Seitenschiffen, dazu kommt der zweigeschossige, achteckige Kirchturm mit seinem spitzen Faltdach. Die Innenansicht ist hingegen durch den ganzen Formen- und Farbreichtum der rheinischen Spätromanik gekennzeichnet. Am Wandaufbau sind schon frühgotische Einflüsse im Sinne einer gewissen Leichtigkeit im Vergleich zur Romanik zu erkennen.[1] Von den Stiftsgebäuden aus dem 13. Jahrhundert ist noch der Kreuzgang teilweise erhalten.

Kunstwerke

Die kunsthistorisch sehr bedeutsame Ausmalung der Apsis stammt aus der Zeit der Erbauung. Im Gewölbezentrum ist die Dreifaltigkeit Gottes in Form des Gnadenstuhls zu sehen: Der thronende Gottvater hält vor sich den gekreuzigten Christus, zwischen beiden die Taube als Symbol des Heiligen Geistes, gerahmt von den vier Evangelisten. Der Gerresheimer Gnadenstuhl gilt als der früheste in der deutschen Monumentalmalerei.

Noch aus dem Vorgängerbau stammt das überlebensgroße Kruzifix über dem Altar. Das über zwei Meter hohe Bildwerk dürfte um 970 gefertigt worden sein und zeigt noch heute Reste der ursprünglichen Bemalung. Auffallend sind in der Christusdarstellung die geringe Ausformung des Körpers und die weichen Züge des Antlitzes. Es wurde vermutlich vom Kölner Erzbischof geschenkt. Es ist neben dem Kölner Gerokreuz wohl das älteste erhaltene Hochkreuz Europas nördlich der Alpen.

Weiterhin besitzt die Basilika bedeutende Glasfenster.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Manfred Becker-Huberti (Hrsg.): Düsseldorfer Kirchen. Die katholischen Kirchen im Stadtdekanat Düsseldorf. J. P. Bachem Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-7616-2219-3, S. 77ff.
  2. Nähere Informationen zur Orgel der Basilika
51.237134666.8629574775

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