- Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
-
Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ Dresden Trägerschaft Anstalt des öffentlichen Rechts Ort Dresden-Johannstadt Leitung Detlev Michael Albrecht (Medizinischer Vorstand) Versorgungsstufe Maximalversorgung Betten 1300 (2007) Mitarbeiter 3655 davon Ärzte 700 Zugehörigkeit Technische Universität Dresden Gründung 1815 Website www.uniklinikum-dresden.de Das Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ an der Technischen Universität Dresden ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts des Freistaates Sachsen und das größte Krankenhaus der Landeshauptstadt Dresden. Bis zum 1. Oktober 1993 bildete das Klinikum zusammen mit der medizinischen Fakultät der TU Dresden gleichen Namens die Medizinische Akademie Dresden. Die Kurzform MedAk ist immer noch im verbreiteten Sprachgebrauch erhalten. Neben dem Universitätsklinikum Leipzig ist das Klinikum eines der beiden Krankenhäuser mit Maximalversorgung in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge der medizinischen Ausbildungsstätten in Dresden gehen auf das Collegium medico-chirurgicum zurück, das als militärische Ausbildungsstätte 1748 gegründet wurde. Die als Vorläufer der Medizinischen Akademie angesehene Königlich Chirurgisch-Medicinische Akademie wurde 1815 gegründet und rief den später namensgebenden Mediziner Carl Gustav Carus als Professor. Die Gründung erfolgte 13 Jahre vor der Gründung der Königlich-Technischen Bildungsanstalt, dem historischen Kern der Technischen Universität Dresden und drei Jahre nach Gründung der Fachrichtung Forstwissenschaften, dem ältesten Teil der TU Dresden.
Ursprünglich und bis 1864 war die Akademie im Kurländer Palais gegenüber dem heutigen Albertinum in unmittelbarer Innenstadtlage am Rand der Viertel um den Neumarkt untergebracht. Die Technische Bildungsanstalt befand sich zu der Zeit in einem Pavillon auf der Brühlschen Terrasse, nur wenige Gehminuten entfernt.
Im Dezember 1901 konnte das Klinikum die weitläufigen Anlagen des Stadtskrankenhauses Johannstadt beziehen. Der Komplex wurde in den folgenden Jahren weiter ergänzt, so zum Beispiel durch die Frauenklinik 1903. Weite Teile des Klinikcampuses, in dem die Gebäude U-förmig um einen zentralen Park arrangiert sind, stehen nunmehr unter Denkmalschutz.
Bei den Luftangriffen auf Dresden wurden einige Klinikgebäude zerstört oder beschädigt. Der Lehrbetrieb wurde 1954 in der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden wieder aufgenommen.
Anfang der 1990er Jahre wurde die Medizinische Akademie im Zuge der Reform der sächsischen Hochschullandschaft aufgelöst. Sie wurde aufgeteilt in das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und die medizinische Fakultät, die seit dem Wintersemester 1993 Teil der Technischen Universität Dresden ist. Am 1. Juli 1999 wurde das Universitätsklinikum auch rechtlich von der Universität getrennt. Es dient der Universität aber weiterhin zur Forschung und Lehre. Einzig das Klinikum rechts der Isar in München und das Universitätsklinikum Aachen sind in Deutschland neben dem Dresdner Universitätsklinikum an Technische Universitäten angegliedert.
Der Campus des Klinikums wird seit 1990 stetig erweitert. Seit dem entstand zum Beispiel die chirurgische Notaufnahme und das Kinder- und Frauenzentrum. Im Jahr 2009 soll das neue Diagnostisch-Internistisch-Neurologische Zentrum mit 411 angeschlossenen Plätzen und das durch einen Neubau erweiterte Versorgungszentrum eröffnet werden.
Daten und Fakten
Im Jahr 2005 hatte das Klinikum 1246 Betten bereitgestellt, die zu 82 % ausgelastet waren. Es wurden insgesamt etwa 53000 Patienten stationär behandelte, davon etwa knapp die Hälfte aus Dresden und etwa 84 % aus dem Regierungsbezirk Dresden. Außerdem wurden etwa 130.000 Patienten ambulant behandelt. Es ist das einzige Krankenhaus in Ostsachsen mit Maximalversorgung. Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten war 7,88 Tage.
Die Anstalt öffentlichen Rechts stellt einen Jahresabschluss auf. Demnach hatte sie im Jahr 2005 250.964.000 Euro Erträge und ein Gesamtergebnis von 2,1 Mio Euro. Am Klinikum arbeiten etwa 700 Ärzte und 1600 Krankenpfleger und -schwestern. Daneben sind noch etwa 2100 Studenten am Klinikum tätig. Das Universitätsklinikum verfügt über eine eigene Medizinische Berufsfachschule mit etwa 500 Schülern.
Die Anstalt hat einen medizinischen und kaufmännischen Vorstand. Medizinischer Vorstand ist Michael Albrecht, der Dekan der medizinischen Fakultät. Im Aufsichtsrat sind unter anderem Vertreter der sächsischen Staatsregierung und der Technischen Universität Mitglieder.
Daten basierend auf dem Jahresbericht 2007[1]:
- ca. 1300 Betten
- ca. 50.000 stationär behandelte Patienten
- ca. 241.100 ambulant behandelte Patienten
- ca. 6900 tagesklinisch behandelte Patienten
- ca. 7,5 Tage durchschnittliche Verweildauer
- ca. 3655 Voll- und Teilzeitbeschäftigte
- ca. 2160 Studenten
- Erträge 2007: 278.844 T€
- Aufwand 2007: 271.718 T€
- Überschuss 2007: +5.341 T€
- Bilanz 31. Dezember 2007: 582.994T€
Lage und Anbindung
Das Klinikum liegt in der Johannstadt einem östlich der Dresdner Altstadt gelegenen Stadtteil des Vorstadtgürtels. Das Klinikumsgebiet liegt auf Höhe des Großen Gartens nicht weit von der Elbe entfernt und hat den Charakter eines geschlossenen parkartigen Campus' mit zahlreichen Gebäuden. Die Einrichtungen der TU Dresden und des Studentenwerks Dresden für die medizinische Fakultät grenzen unmittelbar an den Klinikumsbereich an bzw. reichen in diesen hinein. Im Osten ragt das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in den Klinikcampus.
Im Westen läuft die Fetscherstraße am Klinikum vorbei. Diese gehört zum geplanten Verkehrszug Waldschlößchenbrücke. Im Norden verlaufen Pfotenhauerstraße und das Käthe-Kollwitz-Ufer in Richtung Innenstadt und in Richtung Blasewitz. Im Süden tangiert die Blasewitzer Straße das Universitätsklinikum von West nach Ost.
Auf der Blasewitzer Straße verkehren die Straßenbahnlinien 12 und 6. Teilweise im Klinikumsareal verlaufen die Buslinien 82 und 74.
Gliederung der Kliniken und Institute
- Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde
- Klinik und Poliklinik für Dermatologie
- Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
- Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
- Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
- Klinik und Poliklinik für Neurologie
-
- Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum (DUSC)
- Klinik und Poliklinik für Orthopädie
-
- Abteilung Klinische Epidemiologie, Rehabilitations- und Sportmedizin
- Klinik und Poliklinik für Urologie
Zentrum für Innere Medizin
- Medizinische Klinik und Poliklinik I
- Medizinische Klinik und Poliklinik III
Chirurgisches Zentrum
- Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie
- Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
- Klinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
- Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
- Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
- Abteilung Chirurgische Forschung
Universitäts Kinder-Frauenzentrum
- Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie
- Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
-
- Abteilung Neuropädiatrie
- Institut für Klinische Genetik
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
- Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- Poliklinik für Kieferorthopädie
-
- Abteilung für Kinderzahnheilkunde
- Poliklinik für Zahnerhaltung
- Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik
Zentrum für seelische Gesundheit
- Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
- Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie u. -psychotherapie
- Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik
-
- Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Interdisziplinäre Kompetenzzentren
- Universitäts KrebsCentrum (University Cancer Center UCC)
-
- Regionales Brustzentrum Dresden
- Prostatakarzinomzentrum
- Universitäts GefäßCentrum (UGC)
- Universitäts SchmerzCentrum (USC)
- Universitäts Physiotherapiezentrum (UPZ)
- Universitäts PalliativCentrum (UPC)
- Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ)
- Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrum (DUSC)
Institute:
- Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik
-
- Abteilung Neuroradiologie
- Institut für Pathologie
- Institut für Klinische Chemie und Laborationsmedizin
im Bau befindlich: Diagnostisch-Internistisch-Neurologisches Zentrum (DINZ)kooperierende Einrichtungen am Standort des Universitätsklinikums:
- Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V. (KfH)
- Herzzentrum Dresden GmbH
- Tumorzentrum Dresden e. V.
Medizinische Fakultät
An der Medizinischen Fakultät „Carl Gustav Carus“ der Technischen Universität Dresden studieren etwa 2200 Studenten Medizin oder Zahnmedizin. Sie gliedert sich in 13 Institute und verfügt noch über angeschlossene Kliniken und Polikliniken. Neben den Institute bestehen zwei Zentren und ein Arbeitsbereich. Erst seit der Errichtung der Fakultät kann in Dresden auch das vorklinische Studium absolviert werden. Seit dem ist die TU Dresden eine von drei Technischen Universitäten mit der Möglichkeit des Medizinstudiums in Deutschland.
Die Fakultät ist geförderte Reformfakultät des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft und erstellt eine jährliche Leistungsbilanz der Forschung und Lehre, nach der sie ihre Mittel aufteilt. Sie ist Mitglied im Verbund der Harvard Medical International Associated Institution.
Institute und Arbeitsbereiche der Medizinischen Fakultät
- Institut für Anatomie
- Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin
- Institut für Geschichte der Medizin
- Institut für Immunologie
- Institut für Klinische Genetik
- Institut für Klinische Pharmakologie
- Institut für Medizinische Informatik und Biometrie
- Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
- Institut für Pharmakologie und Toxikologie
- Institut für Physiologie
- Institut für Physiologische Chemie
- Institut für Rechtsmedizin
- Institut für Virologie
- Lehrstuhl Gesundheitswissenschaften
- Experimentelles Zentrum
- Arbeitsbereich Medizinische Physik und Biomedizinische Technik
- Zentrum für Innovationskompetenz OncoRay
Weblinks
Einzelnachweise
51.05681388888913.780108333333Koordinaten: 51° 3′ 24,5″ N, 13° 46′ 48,4″ O
Wikimedia Foundation.