- Dresdner Vorstädte
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Die Dresdner Vorstädte bilden einen geschlossenen Ring um die historische Innenstadt Dresdens. Sie umschließen sowohl die Innere Altstadt auf südlicher als auch die Innere Neustadt auf nördlicher Elbseite. In der Stadtentwicklung stellen sie die letzten Stadtteile Dresdens dar, die nicht als Dorf oder Stadt eingemeindet wurden, sondern über Wachstum der Stadt selbst entstanden. Die bebauten Gebiete gehörten bereits im Mittelalter zur Dresdner Flur oder gingen vor allem im 19. Jahrhundert als unbebautes Gebiet an die Stadt, weshalb sie bis heute fast ausschließlich in den Gemarkungen Altstadt I, II oder Neustadt liegen. Teile der Flächen befinden sich auch auf den geschleiften Dresdner Befestigungsanlagen. Ausnahme davon ist die Albertstadt, die als autarke Militärstadt bis 1945 selbstständig blieb, aber bei der Eingemeindung keine Gemeinde im normalen Sinne darstellte und schon vorher statistisch zu Dresden gerechnet wurde.
Es gab allerdings auch vor der Gründung der Vorstädte auf diesen Gebieten außerhalb der Dresdner Stadtmauern bereits kleinere unselbstständige Siedlungen. Die Friedrichstadt entwickelte sich aus einem Vorwerk Dresdens, für dessen Gründung um 1560 ein Dorf (Ostra) geräumt worden war und neu gegründet wurde (Neu-Ostra im Stadtteil Leubnitz-Neuostra).
Die Vorstädte haben sich aber in ihrer Struktur und Bebauung sehr unterschiedlich entwickelt. Teilweise werden sie schon seit Jahrzehnten als Teil des Stadtzentrums wahrgenommen oder sie sind Wohnvororte geblieben.
Übersicht der Stadtteile
Insgesamt gibt es zehn Vorstädte, die administrativ drei Ortsamtsbereichen zugeordnet werden. Die Namen der Stadtteile wurden von sächsischen Herrschern übernommen oder (analog zur Benennung von Straßen) nach Städten, in deren Richtung sie ausfallen. Nur die Südvorstadt ist nach der Himmelsrichtung benannt, in der sie vorgelagert ist.
Stadtteil Einwohner Ortsamtsbereich Gründungsjahr Albertstadt 1.727 Neustadt 1873 Äußere Neustadt (früher Antonstadt) 12.826 Neustadt 1744 Friedrichstadt 5.259 Altstadt 1730 Johannstadt 22.474 Altstadt 1858 Leipziger Vorstadt 8.771 Neustadt 19. Jahrhundert Pirnaische Vorstadt 5.288 Altstadt 1835 Radeberger Vorstadt 7.256 Neustadt 1860 Seevorstadt 5.913 Altstadt 18. Jahrhundert Südvorstadt 16.239 Plauen 1851 Wilsdruffer Vorstadt 7.366 Altstadt 14. Jahrhundert Gesamt 93.119 Infrastruktur
Die Vorstädte besitzen auf Grund ihrer zentralen Lage in der Innenstadt eine wichtige Rolle für die Infrastruktur des gesamten Stadtgebiets. Die beiden Fernbahnhöfe Dresden Hauptbahnhof und Dresden-Neustadt befinden sich in der Seevorstadt und in der Leipziger Vorstadt. Zwischen Friedrichstadt und Wilsdruffer Vorstadt befindet sich der Regionalbahnhof Mitte. In der Friedrichstadt und in der Leipziger Vorstadt befinden sich zwei Güterbahnhöfe. Mit dem ehemaligen Heizkraftwerk Mitte wurden umliegende Stadtteile mit Warmwasser versorgt.
Auch die wichtigen Dresdner Krankenhäuser befinden sich in den Vorstädten auf beiden Elbseiten, so vor allem das aus der 1954 gegründeten Medizinischen Akademie Dresden entstandene Universitätsklinikum in der Johannstadt und das Krankenhaus Friedrichstadt.
Ebenfalls in diesem Vorstadtgürtel befinden sich die großen Sportanlagen wie das Rudolf-Harbig-Stadion und das Heinz-Steyer-Stadion. Auch Naherholungsflächen und Grünanlagen befinden sich in den Vorstädten, so der Große Garten, das Ostragehege und der Alaunpark.
Siehe auch
- Entwicklung des Stadtgebiets
- Vorstadt – Vorstadt im heutigen Sinn
Kategorien:- Stadtgliederung (Dresden)
- Stadtbaugeschichte
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