- Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ist eine konzeptionell arbeitende Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, strukturelle Probleme im Wissenschafts- und Hochschulbereich zu erkennen und zu lösen. Seine Programme und Initiativen sollen zur Lösung der Probleme beitragen. In diesem Prozess übernimmt der Stifterverband vor allem die Rolle des Ideengebers und unterstützt entsprechende Lösungsansätze. Wirtschaft und Wissenschaft treffen beim Stifterverband zusammen. Der Stifterverband vermittelt und steuert die Verbindung dieser beiden Bereiche. Darüber hinaus ist der Stifterverband Treuhänder für zurzeit rund 400 zumeist wissenschaftsfördernde Stiftungen.
Der Stifterverband wurde 1920 gegründet und hat seinen Sitz in Essen und Berlin. Präsident ist seit 1998 der Berliner Unternehmer Dr. Arend Oetker. Seit Februar 2005 amtiert Prof. Dr. jur. Andreas Schlüter als Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Der Stifterverband ist ein gemeinnütziger Verein, der sich aus den Spenden seiner rund 3.000 Mitglieder finanziert; zu seinen Hauptförderern gehören eine Reihe großer Konzerne wie die Deutsche Bank, Daimler und Bosch, aber auch Mittelständler und Privatpersonen. 2006 investierte der Stifterverband 20 Millionen Euro in seine Förderprogramme, davon allein 9,7 Millionen Euro in Stiftungsprofessuren an Universitäten und Fachhochschulen. Die von ihm betreuten Stiftungen unterstützten insbesondere die Wissenschaft mit insgesamt 104 Millionen Euro.
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsschwerpunkte
- Die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Wissenschaftssystems
- Die Förderung der Hochschulen
- Die Verbesserung der nationalen und internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Wissenschaften
- Die Förderung akademischen Nachwuchses
- Die Verbesserung der Kooperation zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
- Die Förderung der allgemeinen Verständlichkeit der Wissenschaften.
Partner
Die Partner des Stifterverbandes sind vor allem die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Alexander von Humboldt-Stiftung sowie die Studienstiftung des Deutschen Volkes.
Träger
Des weiteren ist der Stifterverband Träger:
- der Wissenschaftsstatistik gGmbH (Geschäftsführer: Dr. Gero Stenke, Dr. Andreas Kladroba)
- des Wissenschaftszentrums Bonn
- des DSZ – Deutschen Stiftungszentrums, als Beratungs-, Forschungs- und Dokumentationszentrum zu Stiftungsfragen
Im Rahmen ihrer jeweiligen Zwecke bewilligen die vom Verband verwalteten Stiftungen u.a. Projektmittel, Stipendien, Druck- und Reisebeihilfen.
Preise
In enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen deutschen Forschungsorganistationen vergibt der Stifterverband Preisgelder für besonders förderungswürdig erachtete, erfolgreiche Forschungsarbeiten. Gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft vergibt der Stifterverband den Communicator-Preis für die beste Darstellung von Wissenschaft in der Öffentlichkeit. Mit der Helmholtz-Gemeinschaft wird der Erwin-Schrödinger-Preis für interdisziplinäre Forschung seit 1999 jährlich vergeben. Auch die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, die Max-Planck-Gesellschaft sowie die Leibniz-Gemeinschaft haben je einen eigenen entsprechenden "Preis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft", über dessen Preisträger-Auswahl die internen Gremien der Wissenschaftsgesellschaften eigenständig entscheiden. Für Außenstehende, die von der stattfindenden Vergabe nur aus den Medien erfahren haben, ist es mitunter schwierig zu unterscheiden, welche Wissenschaftler-Gemeinschaft gerade gemeint ist, da die Journalisten dies nicht immer mit angeben. Gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz wird seit 2006 der Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre vergeben. 2009 wurde unter anderem die Universität Potsdam mit diesem Preis ausgezeichnet, während ungefähr zur selben Zeit einer der Potsdamer Professoren ein Lehrbuch herausgibt, für das kurze Zeit später Plagiatsvorwürfe erhoben werden. Bis im Februar 2011 hat weder die Universität, noch der Stifterverband auf die Vorwürfe reagiert.[1][2][3]
Auszeichnung „Stadt der Wissenschaft“
Um Städte und Stadtregionen zu mehr Leistung und Förderung im Bereich Wissenschaft zu motivieren, ruft der Stifterverband seit 2004 den Preis Stadt der Wissenschaft aus. Hervorgehoben werden dabei insbesondere Regionen, in denen Wissenschaft an Wirtschaft und Kultur angebunden ist. Eine wesentliche Rolle dabei spielt auch, dass Wissenschaft in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
Die Auszeichnung erhielten bislang:
- Bremen und Bremerhaven (2005)
- Dresden (2006)
- Braunschweig (2007)
- Jena (2008)
- Oldenburg (Oldenburg) (2009)
- Mainz (2011)
- Lübeck (2012)
Siehe auch
- Deutsches Museum (Bonn)
- Bildung und Begabung e. V.
- Bundeswettbewerb Mathematik
- DSZ - Deutsches Stiftungszentrum
Literatur
- ↑ Wettbewerb exzellente Lehre
- ↑ Abrechnung im Netz, Die Zeit, 14. Mai 2010.
- ↑ Plagiarism or „naturally given“ ? Decide for yourself …
- Winfried Schulze: Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft: 1920-1995. ISBN 3-05-002900-5.
Weblinks
Wikinews: Stadt der Wissenschaft – in den Nachrichten- Wissenschaftsstatistik gGmbH
- Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
- DSZ - Deutsches Stiftungszentrum
- Auszeichnung „Stadt der Wissenschaft“
- Aktionsprogramm „Akademisches Personalmanagement“
- Aktionsprogramm „Deregulierte Hochschule“
- Austauschprozesse.de Website für die Aktivitäten rund um das Thema „Austauschprozesse“, u.a. mit Informationen zum „Innovationsfaktor Kooperation“, dem Bericht des Stifterverbandes zur Zusammenarbeit von Unternehmen und Wirtschaft
- Seite über den Wissenschaftspreis gemeinsam mit der Leibniz-Gesellschaft
Kategorien:- Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen
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