- Untere Einhüllende
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In der Mathematik bezeichnet Enveloppe (nach franz. enveloppe, Umhüllung, auch Hüllkurve oder Einhüllende) eine Kurve, die eine Kurvenschar einhüllt. Das heißt, die Enveloppe berührt jede Scharkurve einmal. Hüllkurven entstehen unter anderem bei bewegten Objekten, z. B. beim Öffnen und Schließen eines Garagentores. Jede ebene Kurve ist Hüllkurve ihrer Tangenten.
Die Evolute E einer ebenen Kurve C ist Hüllkurve ihrer Normalen. C ist dann die Evolvente von E. [1]
Inhaltsverzeichnis
Definition
Eine Kurve H ist Enveloppe einer Kurvenschar Kt, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Die Kurve H wird in jedem ihrer Punkte von einer der Kurven Kt berührt.
- Die Kurve H berührt jedes Element der Kurvenschar Kt an einer Stelle xh.
Berechnung von Hüllfunktionen
- Man leitet die Funktion f(x,t) nach t ab und bestimmt die Nullstellen t0 in Abhängigkeit von x dieser Ableitung.
- In f(x,t) setzt man t0 für t ein und erhält einen Kandidaten h(x) für die Hüllfunktion.
- Man ermittelt alle xh, für die H ein Element von Kt berührt.
- Man weist nach, dass alle Elemente von Kt die Kurve H an mindestens einer Stelle berühren.
Beispiele
Dreidimensionale Hüllkurve
Gegeben sei die durch t parametrisierte und die Gleichung
- y = f(x,t): = tx − t2
definierte Geradenschar.
Wie oben dargestellt wurde, ist die Enveloppe dieser Geradenschar durch die Gleichungen
gegeben. Elimination von t liefert die parameterfreie Darstellung der Enveloppe:
Wurfparabeln
Datei:Hüllkurve parabel.pngEin weiteres Beispiel ist die Hüllkurve von Wurfparabeln. Details sind unter Einhüllende Wurfparabel angegeben.
Anwendung
Hüllkurven eignen sich gut, um den benötigten Platz für bewegte Gegenstände zu beschreiben. Man kann also mit Hüllkurven feststellen, ob man einen Schrank um eine Ecke im Flur bekommt [2], oder wie schmal eine Straße in einer Kurve sein darf, und wie diese aussehen muss, damit ein LKW sicher auf ihr fahren kann. Für die meisten technischen Anwendungen eignen sich numerische Verfahren am besten.
In den Wirtschaftswissenschaften wird bei sich über die Zeit ändernden Kostenfunktionen auch von oberer und unterer Einhüllender gesprochen. D.h. zwischen diesen beiden liegt das gesamte Spektrum der Kostenverlaufskurven, oder anders: zu jedem beliebigen Zeitpunkt realisiert sich innerhalb der oberen und unteren Einhüllenden die wahre Kostenfunktion.
Einzelnachweise
- ↑ Vergleiche hierzu: [1] (pdf) oder als Kaustik in einer Kaffeetasse.
- ↑ Vergleiche hierzu: http://jan.orend.lg-bs.de/~jan.orend/Presentation/html/slide_15.html
Literatur
- Richard Courant, Fritz John: "Introduction to Calculus and Analysis II/1", Reprint of the 1989 Edition, Springer-Verlag Berlin, 1991, ISBN 3-540-66569-2.
- Michael Spivak: "A Comprehensive Introduction to Differential Geomatry". Vol. 3, 2. ed., Publish or Perish, Inc. Houston, Texas 1979, ISBN 0-914098-82-9.
- W. I. Smirnow: "Lehrgang der höheren Mathematik", Teil II. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1990, ISBN 3-326-00029-4.
Siehe auch
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