- Unternehmen Sizilien
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Unternehmen Sizilien auch Unternehmen Zitronella war der Deckname einer Militäroperation der Kriegsmarine auf alliierte Stützpunkte auf Spitzbergen.[1] Vorausgegangen war diesem deutschen Unternehmen im August 1941 die alliierte integrierte Operation Gauntlet deutsch Fehdehandschuh aus britischen, kanadischen und Frei Norwegischen Truppen. Dieses hatte den Auftrag die Kohleminen und Kohlevorräte zu zerstören sowie die norwegischen und russischen Bergleute zu evakuieren.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf des Angriffes
Am 6. September 1943 bereitete sich im Altafjord am Nordkap in Norwegen eine aus den Schlachtschiffen Tirpitz und Scharnhorst sowie neun Zerstörern bestehende deutsche Kampfgruppe darauf vor, alliierte Stützpunkte auf Spitzbergen anzugreifen. Zwei Tage später, etwa um 07:00 Uhr morgens, erreichte die Kampfgruppe den Grönfjord und die Adventsbucht. Ein Bataillon des Grenadierregiments 349 landete auf Spitzbergen, um Funk- und Wetterstationen sowie das örtliche Kohlebergwerk zu sprengen. Durch die schweren Schiffsgeschütze der Tirpitz und der Scharnhorst wurden die Bergwerksiedlungen in Barentsburg und in Longyearbyen beschossen. Das Unternehmen wurde ohne große Verluste abgeschlossen. Die alliierten Stützpunkte wurden dabei zerstört.
Folgen
„Sizilien“ war eine der letzten Operationen deutscher Schlachtschiffe im Zweiten Weltkrieg. Als Gegenmaßnahme begannen die Briten bald nach dem deutschen Angriff mit der Planung der Operation Source. Diese hatte die Ausschaltung der beiden in Nordnorwegen stationierten deutschen Schlachtschiffe zum Ziel. „Source“ wurde innerhalb des folgenden Monats teilweise erfolgreich durchgeführt. Die Scharnhorst wurde am 26. Dezember 1943 in der Schlacht vor dem Nordkap von einer britischen Task Force um das Schlachtschiff HMS Duke of York gestellt und versenkt. Die Tirpitz lag nach dem Unternehmen im Altafjord, wo sie immer wieder zum Ziel britischer Angriffe mit Bombern wurde. Nach einem Angriff zweier Kleinst-U-Boote X-6 und X-7 am 22.September 1943 war die Tirpitz schon kurz nach der Heimkehr für ein halbes Jahr nicht mehr fahrbereit, wurde jedoch erst am 12. November 1944 im Tromsøfjord endgültig versenkt.
Nachspiel
2006 berichtete die Svalbardposten, dass an der Küstenlinie zwischen Barentsburg und Longyearbyen ein Stapel 10,5-cm-Granaten gefunden wurde. Sie mussten durch einen eigens verschifften Kampfmittelbeseitigungstrupp der norwegischen Armee entschärft werden. Vermutlich handelte es sich dabei um Munition für eine während des Unternehmens „Sizilien“ angelandete deutsche Batterie.
Einzelnachweise
Kategorien:- Militärische Operation im Zweiten Weltkrieg
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