Tirpitz (Schlachtschiff)

Tirpitz (Schlachtschiff)
Tirpitz
Tirpitz-2.jpg
p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge) Deutsches Reich
Schiffstyp Schlachtschiff
Klasse Bismarck-Klasse
Bauwerft Kriegsmarinewerft, Wilhelmshaven
Baunummer 128
Baukosten 181.600.000 Mark
Stapellauf 1. April 1939
Indienststellung 25. Februar 1941
Verbleib Am 12. November 1944 gekentert
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
251,0 m (Lüa)
241,6 m (KWL)
Breite 36,0 m
Tiefgang max. 9,9 m
Verdrängung Standard: 41.700 ts
Konstruktion: 42.900 t
Maximal: 52.600dep1
 
Besatzung 2.500 Mann
Maschine
Maschine 12 Dampfkessel
3 Satz BBC-Getriebeturbinen
2 Ruder
Maschinen-
leistung
163.026 PS (119.905 kW)
Geschwindigkeit max. 30,8 kn (57 km/h)
Propeller 3 dreiflügelig ∅ 4,7 m
Bewaffnung
  • 8 × 38 cm L/47 Sk (960 Schuss)
  • 12 × 15 cm L/55 Sk (1.800 Schuss)
  • 16 × 10,5 cm L/65 Flak (6.720 Schuss)
  • 16 × 3,7 cm L/83 Flak (32.000 Schuss)
  • 12–58 × 2 cm L/65 Flak (90.000 Schuss)
  • 8 Torpedorohre ∅ 53,3 cm (an Deck, zwei Vierersätze, 24 Schuss)
Panzerung
  • Gürtel: 170–320 mm
  • Zitadelle: 145 mm auf 50 mm Teak
  • Panzerdeck: 60–120 mm
  • Oberdeck: 50 mm
  • Torpedoschott: 45 mm
  • vorderer Kommandoturm: 200–350 mm
  • achterer Kommandoturm: 50–150 mm
  • 38-cm-Türme: 130–360 mm
  • 15-cm-Türme: 35–100 mm
  • 10,5-cm-Schilde: 20 mm
  • Mars: 20–60 mm

Die Tirpitz war ein im Zweiten Weltkrieg eingesetztes Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine. Sie gehörte der Bismarck-Klasse an und war nach dem deutschen Marinestaatssekretär und Großadmiral Alfred von Tirpitz benannt. Sie war nicht nur das größte jemals in Deutschland gebaute Schlachtschiff, sondern ist zudem bis heute das größte jemals in Europa vollendete Kriegsschiff.

Für den größten Teil ihrer Dienstzeit war die Tirpitz nach dem sogenannten Fleet-in-being-Konzept in Norwegen stationiert und bedrohte durch ihre Position alliierte Konvois. Gegebenenfalls sollte sie eine alliierte Invasion in diesem Gebiet abwehren. Nach mehreren Angriffen auf die Tirpitz wurde sie am 12. November 1944 bei einem Luftangriff der Royal Air Force im Sandnessund (eine Meerenge südwestlich der Insel Tromsøya) zum Kentern gebracht. Das Wrack wurde in den 1950er Jahren von einem norwegischen Bergungsunternehmen am Ort seines Untergangs verschrottet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau und Indienststellung

Am 2. November 1936 wurde auf der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven der Kiel des Schlachtschiffs G, der späteren Tirpitz, gelegt. Einige Monate zuvor hatten die Arbeiten an ihrem Schwesterschiff Bismarck bei Blohm & Voss in Hamburg begonnen. Beide Schiffsbauten entsprachen dem gleichen Entwurf, dem eine Gegnerschaft der französischen, nicht der britischen Marine zugrunde lag. Das französische Schlachtschiff Dunkerque war dabei besonders maßgeblich für die Spezifikationen der beiden Schiffe.

Stapellauf in Wilhelmshaven
Die Tirpitz 1941
Datenblatt

Am 1. April 1939 wurde die Tirpitz durch Ilse von Hassell, der Tochter des Namensgebers, in Anwesenheit Hitlers getauft und vom Stapel gelassen. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurde der Weiterbau beschleunigt, trotzdem konnte die Tirpitz erst am 25. Februar 1941 in Dienst gestellt werden; auch aufgrund von immer wiederkehrenden britischen Luftangriffen auf die Werft in Wilhelmshaven im Laufe des Jahres 1940.

Zwischen der Tirpitz und der Bismarck bestanden geringe bautechnische Unterschiede. Der auffälligste davon war der bei der Tirpitz bis an den Rand des Oberdecks vorgezogene Aufbau zwischen den beiden hinteren Türmen der Mittelartillerie. Deshalb konnten die Hauptkräne der Tirpitz anders als auf der Bismarck nicht auf dem Oberdeck, sondern auf dem so entstandenen darübergelegenen Deck aufgestellt werden. Hinter diesem Vorsprung wurden dann im Herbst 1941 noch zusätzlich Torpedo-Vierlingssätze installiert, eine Bewaffnung, die auf der Bismarck nicht vorhanden war. Im Gegensatz zur "Bismarck" erhielt die "Tirpitz" Abdeckhauben auf den achteren Entfernungsmessgeräten der Artillerie sowie u. a. einen markanten, auf dem Schwesterschiff ebenfalls nicht vorhandenen 2cm-Flak-Vierling auf dem überhöhten 38 cm- Turm "Bruno". Das zusätzliche Gewicht erhöhte die Verdrängung der Tirpitz und ihren Tiefgang, so dass sie um knapp 1000 ts schwerer war als ihr Schwesterschiff. Damit war die Tirpitz das größte je fertiggestellte deutsche Kriegsschiff ("Bismarck" 41700 ts, "Tirpitz" 42900 ts). Im Unterschied zur Bismarck erhielt die Tirpitz einen Satz Marschturbinen, die den Brennstoffverbrauch bei Teillast (Marschfahrt) optimierten.

Nach Beginn der Bauarbeiten am Schwesterschiff Bismarck wurden noch Änderungen vorgenommen, die in die Konstruktion der später begonnenen Tirpitz einfließen konnten. Diese Verbesserungen betrafen vor allem die Bunkerzellen im Schiffsrumpf, welche anders aufgeteilt waren. Dadurch konnte die Tirpitz mehr Treibstoff mitführen als die Bismarck. Bei der Bismarck konnten diese Änderungen nicht mehr berücksichtigt werden, da ihr Bau bereits zu weit fortgeschritten war.

Einsätze im Zweiten Weltkrieg

Die Tirpitz im Alta-Fjord in Norwegen

Nach Abschluss ihrer Einfahr- und Gefechtsübungen, die in der deutschen Kriegsmarine recht viel Zeit in Anspruch nahmen, konnte die am 25. Februar 1941 in Dienst gestellte Tirpitz im Sommer 1941 als einsatzbereit gelten. Zuvor hatte das Ersuchen des „Tirpitz“-Kommandanten Karl Topp, sein Schiff bereits an der Unternehmung „Rheinübung“ mit dem Schwesterschiff teilnehmen zu lassen, keinen Erfolg gehabt. Ihr erster Kriegseinsatz kam im Juli 1941, als sie als Flaggschiff der sogenannten „Baltenflotte“ eingesetzt wurde, die nach dem Überfall auf die Sowjetunion einen Ausbruch der Baltischen Rotbannerflotte aus der Ostsee nach Großbritannien verhindern sollte. Als dieser Durchbruch ausblieb, sollte die Tirpitz eigentlich in die Atlantikschlacht eingreifen. Dann wurde die Tirpitz jedoch auf Befehl Hitlers im Januar 1942 nach Norwegen verlegt, um eine erwartete britische Invasion, die den deutschen Erznachschub gefährdet hätte, zu verhindern.

Im März 1942 wurde sie erstmals gegen britische Konvois eingesetzt, die von Großbritannien aus über die Nordroute (Nordmeer) Nachschub in die bedrängte Sowjetunion transportierten. Sie verfehlte jedoch die Geleitzüge, und das Auftauchen schwerer britischer Einheiten zwang zum Abbruch des Unternehmens. Auf dem Rückmarsch überstand sie unbeschädigt einen Angriff britischer Trägerflugzeuge. Anfang Juli 1942 lief die Tirpitz, unterstützt von acht weiteren Schiffen, erneut zu einem Angriff auf den alliierten Konvoi PQ-17 aus. Britische Aufklärungsflugzeuge entdeckten sie jedoch frühzeitig, worauf der Konvoi sich auflöste, um der Bedrohung durch das deutsche Schlachtschiff zu entgehen; die sichernden Kriegsschiffe zogen sich zurück. Als Einzelfahrer waren die Schiffe dann aber leichte Beute für deutsche Flugzeuge und U-Boote: 22 Frachter mit über 140.000 BRT und das auf diesen eingeschiffte besonders wertvolle Kriegsmaterial für die Rote Armee gingen verloren. Die Tirpitz musste ihrerseits nach ihrer Entdeckung zu ihrem Liegeplatz in Trondheim zurückkehren. Dieses Unternehmen mit dem Codenamen Rösselsprung ist das klassische Beispiel für die sogenannte „Fleet-in-being“-Rolle der Tirpitz: Ihre bloße Präsenz zwang die Briten, ihren Schiffsverkehr in diesem Seegebiet durch schwere Einheiten schützen zu lassen, und ihr Auslaufen – ohne direkt Feindberührung zu haben – nahm Einfluss auf die Aktionen des Gegners. Mittelbar war die Tirpitz durch diese Operation hinsichtlich der Erfüllung des Primärauftrages, der Schädigung der alliierten Nachschublinien, viel erfolgreicher als ihr bekannteres Schwesterschiff Bismarck.

Als einziges weiteres größeres Unternehmen der Tirpitz ist das Unternehmen „Sizilien“ im September 1943 zu nennen. Zusammen mit dem Schlachtschiff Scharnhorst und neun Zerstörern beschoss sie die Wetterstation Barentsburg auf Spitzbergen, wo die Briten mehrere Treibstoff- und Versorgungsdepots eingerichtet hatten. Dem Unternehmen blieb zwar nur mäßiger Erfolg beschieden, doch wurde es trotzdem von der deutschen Propaganda als Signal der „ungebrochenen Kampfbereitschaft“ der deutschen Marine ausgeschlachtet.

Nach dem Verlust der Scharnhorst im Dezember 1943 kam die Tirpitz nicht mehr operativ zum Einsatz. Während ihrer gesamten Dienstzeit hatte sie damit nicht ein einziges Mal Feindberührung mit gegnerischen Überwassereinheiten.

Unternehmungen der Briten gegen die Tirpitz

Bereits während der Bauzeit in Wilhelmshaven versuchten britische Flugzeuge, das deutsche Schlachtschiff auszuschalten. Bis 1942/43 kam es jedoch zu keinen nennenswerten Erfolgen. Gründe dafür waren die ausgezeichnete Panzerung der Tirpitz sowie die bis in diese Zeit noch starke deutsche Luftabwehr.

Churchill, der das Schiff als „Bestie" ("beast") bezeichnete, erklärte es 1942 zur wichtigsten Aufgabe der Royal Navy, die Tirpitz zu versenken. Da Luftangriffe nicht den gewünschten Erfolg brachten, griffen die Briten auf unkonventionelle Methoden zurück. So wurde Ende 1942 ein scheinbar harmloser gesunkener Fischkutter im Eingang des Trontheimfjords, dem Liegeplatz der Tirpitz, geborgen. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass er zwei Torpedos an Außenleinen mitgeschleppt hatte. Als diese aufgrund Unwetters verlorengingen, versenkte die Besatzung, ein britisch-norwegisches Kommando, den Kutter (Operation Title).

Im September 1943 wurde die Tirpitz von X-5, X-6 und X-7, drei britischen Kleinst-U-Booten der X-Klasse angegriffen (Operation Source). Den Mannschaften von X-6 und X-7 gelang es, zwei jeweils 2 Tonnen schwere zeitgezündete Minen unter dem Schlachtschiff zu positionieren, X-5 sank im Zuge der Annäherung an die Tirpitz, wobei die Umstände, die dazu führten, nicht hinreichend geklärt sind. Obwohl die Besatzungen der beiden erfolgreichen Kleinst-U-Boote in Gefangenschaft gerieten, war die verbleibende Zeit bis zur Zündung der Seeminen zu knapp, um deutscherseits den für das Verlassen des Liegeplatzes erforderlichen Dampfdruck aufbauen zu können. Nur durch Einholen der Leinen mit Hilfe der Vorder- und Achterspills konnte die Tirpitz innerhalb ihres Liegeplatzes etwas seitwärts manövriert werden. Die folgende Detonation beschädigte nicht nur den Rumpf und die innere Struktur, sondern verschob auch die Maschinen auf ihren Fundamenten, so dass die Tirpitz bis März 1944 nicht mehr fahrbereit war. Zur Wiederherstellung der vollen Kampfkraft des Schlachtschiffes wurden über 400 Werftarbeiter vor allem aus Kiel von deutschen Werften und mehrere Arbeitsschiffe nach Norwegen beordert, wo sie die Instandsetzungsarbeiten unter Hochdruck durchführten.

Als 1944 die Landung in der Normandie bevorstand, forderte Churchill die Vernichtung der Tirpitz. Die Tirpitz und andere deutsche Kriegsschiffe sollten keine Chance erhalten, die Invasionsflotte anzugreifen. Dazu wurden fünf Flugzeugträger vor die norwegische Küste geschickt. Am Morgen des 3. April 1944 startete der erste Luftangriff (15 Bombentreffer, 135 Tote). Bis August 1944 griffen wiederholt große Verbände britischer Trägerflugzeuge an, ohne jedoch gravierende Schäden zu verursachen. Die Besatzungsverluste beliefen sich dabei jedoch auf insgesamt über 400 Tote und Verwundete.

Weil Angriffe mit herkömmlichen Bomben nicht zur Vernichtung der Tirpitz geeignet waren, wurde der Einsatz von Spezialbomben vorbereitet: Diese sogenannten „Tallboys" - offizielle Bezeichnung D.P.12000 lb (Deep Penetration, 12.000 Pfund) - mit einem Gewicht von 5,4 Tonnen, davon 2,4 t hochbrisanter Sprengstoff, waren u.a. zum Zerstören von bis zu fünf Meter starken Betondecken deutscher U-Boot-Bunker entwickelt worden.

Da sich der Liegeplatz des Schiffes im Kåfjord außerhalb der Reichweite britischer Bomberstützpunkte befand, flogen die 9. und die 617. Squadron („Dam Busters") der RAF mit Lancaster-Bombern am 15. September 1944 von Yagodnik in der Nähe von Archangelsk in Russland aus einen Angriff, bei dem 24 Tallboys abgeworfen wurden. Angesichts des massiven Flakfeuers und der sehr starken Rauchentwicklung durch die in der Nähe installierten Nebelanlagen gelang es nicht, das Schiff zu versenken. Der einzige Treffer im Vorschiff beschädigte das Schiff so schwer, dass es nicht mehr seefähig war.

Daraufhin wurde die Tirpitz 5 km vor Tromsø zwischen die Inseln Håkøya und Grindøya verlegt, um als schwimmende Geschützbatterie die von Hitler befürchtete Invasion der Alliierten abzuwehren. Dort konnte sie von britischen Stützpunkten aus erreicht werden. Die RAF startete am 29. Oktober 1944 von Lossiemouth (Schottland) aus einen weiteren Angriff, der das Schiff bewegungsunfähig machte.

Das Ende der Tirpitz

Die gekenterte Tirpitz
Das Denkmal auf Håkøya
Gedenkstein für die Gefallenen der Tirpitz auf dem Ehrenfriedhof in Wilhelmshaven

32 Lancaster-Bomber der RAF Station Lossiemouth (Schottland) griffen am 12. November 1944 die Tirpitz unter Idealbedingungen an. Es herrschte klare Sicht, in der Liegeplatzumgebung waren keine Nebelmaschinen vorhanden und die Jäger der deutschen Luftwaffe starteten nicht.

Zwei der 29 abgeworfenen „Tallboy"-Bomben durchschlugen das Panzerdeck; der zweite vordere Geschützturm „Bruno" wurde dadurch vollständig aus seiner Bettung gehoben und stürzte nach Backbord ins Wasser. Mehrere Nahtreffer beschädigten den Rumpf schwer.

Daraufhin wurde der Mannschaft, die wegen der unmittelbaren Landnähe keine Schwimmwesten angelegt hatte, der Befehl „alle Mann von Bord" erteilt. Die Tirpitz kenterte, bis die Aufbauten im seichten Wasser auf Grund lagen. 1204 Mann der Besatzung kamen dabei ums Leben, 890 konnten gerettet werden, davon mussten 84 mit großem Aufwand aus dem Rumpf herausgeschnitten werden.

Das Wrack wurde in den 1950er-Jahren von einem norwegischen Unternehmen vor Ort abgebrochen. Teile der Rumpfpanzerung wurden von dem Solinger Messerhersteller Böker zu Damast-Taschenmessern verarbeitet.[1]

Ein Museum bei Tromsø, ein Denkmal aus einer Rumpfplatte der Tirpitz und ein riesiger Bombentrichter auf der Insel Håkøya erinnern heute an die Toten des letzten deutschen Schlachtschiffs.

Das erste Kraftwerk auf der Insel Magerøy trug den Namen Tirpitz; einer der geborgenen Hilfsdiesel der Tirpitz fand hier Verwendung. Dieses Kraftwerk ist heute ein Museum.[2]

Außerdem können eine Decksplatte, eine leichte Flak und ein Teil eines Mittelartillerierohrs im Technikmuseum Sinsheim besichtigt werden.

Im Altafjord gibt es in der Nähe des alten Ankerplatzes ein Tirpitz-Museum.[3]

Technische Daten

Für ausführliche Daten siehe den Artikel zur Bismarck-Klasse (1939).

Das 251 m lange Schlachtschiff mit drei Propellern konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 30,8 Knoten erreichen. Die Marschgeschwindigkeit (Reisegeschwindigkeit) wurde jedoch, um den Treibstoffverbrauch in Grenzen zu halten, auf 19 Knoten reduziert.

Beiboote

Die Tirpitz verfügte über eine umfangreiche Ausstattung an Beibooten. Diese umfasste drei Admirals- oder Kommandantenboote („Chefboote“), eine Motorbarkasse, zwei Motorpinassen, vier Verkehrsboote (kurz: V-Boote), zwei Rettungs-Kutter für Mann-über-Bord-Manöver, zwei Jollen und zwei Dingis.

Die Pinassen und Verkehrsboote sowie die Barkasse dienten bei Liegezeiten auf Reede vornehmlich dem Personentransport zwischen dem Schiff und einer Anlegestelle.

Antrieb

Der Antrieb der Tirpitz bestand aus drei Dampfturbinensätzen, die von 12 Wagner-Hochdruck-Heißdampfkesseln, welche paarweise in sechs Kesselräumen standen, versorgt wurden. Die einzelnen Turbinensätze waren um die jeweiligen Getriebe herumgruppiert.

Bordflugzeuge

Die Tirpitz war mit vier Wasserflugzeugen vom Typ Arado Ar 196 zur Feindaufklärung und Luftüberwachung ausgestattet. Sie gehörten der 1. Staffel der Bordfliegergruppe 196 an, und die Piloten und Techniker kamen aus der Luftwaffe.

Die Ar 196 besaß seitlich anlegbare Flügel und leichte Bewaffnung. Zwei startklare Maschinen standen in den beiden Bereitschaftshangars seitlich des Schornsteins, während die beiden anderen in dem Werkstatthangar unter dem achteren Aufbau gewartet werden konnten. Mit den gegenläufig verbundenen Katapulten (Doppelkatapult), die sich in der Mitte des Schiffes befanden und von 32 m über die Bordwand auf 48 m ausgefahren werden konnten, wurden die Flugzeuge gestartet. Landen mussten sie allerdings auf dem Wasser, um anschließend von einem der zwei 12-Tonnen-Kräne auf beiden Seiten der Tirpitz an Bord gehoben zu werden.

Kommandanten

  • Kapitän zur See Karl Topp – Februar 1941 bis Februar 1943
  • Kapitän zur See Hans Meyer – Februar 1943 bis März 1944
  • Kapitän zur See Wolf Junge – März bis November 1944
  • Kapitän zur See Robert Weber – November 1944 bis zum Untergang

Filme

1955 drehte Regisseur Ralph Thomas mit X-Boote greifen an (Above Us the Waves) einen dokumentaristisch-realistischen Film über die verschiedenen britischen Kommandounternehmen, die die Vernichtung der Tirpitz zum Ziel hatten. Der starbesetzte Film (John Mills, John Gregson, Donald Sinden, James Robertson Justice, Michael Medwin) basiert zum großen Teil auf Fakten.

Hörspiele

Im Jahre 1953 produzierte der NWDR in Köln unter dem Titel Sie klopfen noch immer von Emil Gurdan ein Hörspiel, das von dem vergeblichen Versuch erzählt schnelle geeignete Bergungsmaßnahmen erwirken zu können, um die über 1000 eingeschlossenen Menschen im gesunkenen Wrack des Schiffes noch retten zu können.

Unter der Regie von Eduard Hermann sprachen u. a. Hermann Stein (Erzähler), Kurt Lieck (Vizeadmiral), Hans Lietzau (Oberstabsingenieur Frank), Hermann Schomberg (Korvettenkapitän Bruger), Richard Münch (Kapitänleutnant d.R. Röden), Heinz von Cleve (Kapitänleutnant), Horst Frank (Leutnant Wilm), Alois Garg (Leutnant Lutz), Klaus Nägelen (Oberfähnrich Karl Bruger) und Alf Marholm (Leutnant). (Abspieldauer: 75 Minuten)

Literatur

  • Jochen Brennecke: Schlachtschiff Tirpitz, Koehlers Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-7822-0827-7
  • David Brown: Die Tirpitz – Eine schwimmende Festung und ihr Schicksal, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-7637-5987-5
  • Gervis Frere-Cook: Die Tirpitz muß unter Wasser, Motorbuch Verlag, Stuttgart, 1977, ISBN 978-3-87943-496-1
  • Gröner, Erich / Dieter Jung / Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote, Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 58–59.
  • John Sweetman: Jagd auf die Tirpitz, Koehlers Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-7822-0814-5
  • Adalbert Brünner & Siegfried Breyer: Schlachtschiff „Tirpitz“ im Einsatz. Ein Seeoffizier berichtet, Podzun-Pallas Verlag, 1993, ISBN 3-7909-0474-0
  • Mike J. Whitley: Schlachtschiffe des II. Weltkriegs, Motorbuch Verlag, 2003, ISBN 3-613-02289-3
  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Die Schlachtschiffe der Bismarck-Klasse. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1990, ISBN 3-7637-5890-9
  • Léonce Peillard: Coulez le Tirpitz, Robert Laffont, 2002, ISBN 978-2-221-03438-5
  • David Woodward: The Tirpitz and the Battle for the North Atlantic, Berkley,1953, ASIN: B000L2F9HQ

Weblinks

 Commons: Tirpitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seite des Herstellers
  2. Nordkappmuseet
  3. www.tirpitz-museum.no

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