- Urobilinogen
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Strukturformel in physiologischem Medium vorliegende Struktur Allgemeines Name Urobilinogen Summenformel C33H44N4O6 CAS-Nummer 14684-37-8 PubChem 440784 Eigenschaften Molare Masse 592,73 g·mol−1 Sicherheitshinweise EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Einstufung verfügbar R- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Urobilinogen ist ein Abbauprodukt von Bilirubin und zählt damit zu den Gallenfarbstoffen (Bilane). Es wird bakteriell aus Bilirubin gebildet, das aus der Galle in den Darm abgegeben wird. Der größte Teil des Urobilinogens wird rückresorbiert, über die Pfortader der Leber zugeführt, weiter abgebaut und auch teilweise im Urin ausgeschieden. Urobilinogen ist eine Zwischenstufe bei der Bildung der Urobiline.
Die normale Urobilinogenkonzentration im Urin reicht von 0,1–1,8 mg/dl (1,7–30 µmol/l), Konzentrationen >2,0 mg/dl (34 µmol/l) gelten als pathologisch.
Urobilinogen tritt im Urin nicht auf, wenn kein Bilirubin in den Darm gelangt. Eine Urobilinogenurie kann, muss aber nicht von einer Bilirubinurie begleitet sein. Urobilinogen wird vermehrt im Urin ausgeschieden, wenn die Funktion der Leber eingeschränkt oder überlastet oder die Leber umgangen wird. Urobilinogen ist nierengängig.
Urobilinogen wird vermehrt im Urin nachgewiesen bei:
- hämolytischer Anämie (vermehrter Abbau roter Blutkörperchen)
- Verstopfung, Darmentzündung
- Infektionen der Gallenwege
- akute und chronische Leberentzündung
- toxische Leberschäden, Lebertumoren
- Stauungsleber (bei Herzinsuffizienz)
Nachweis
Urobilinogen ist durch eine Kupplung von Urobilinogen an stabilisiertes Diazonium-Salz leicht mit entsprechenden Urin-Teststreifen nachweisbar, die praktische Nachweisgrenze liegt bei 0,4 mg/dl, Werte unter 1 mg/dl gelten als normal. Dieser Test ist zwar nicht übermäßig genau, reicht für eine medizinische Bewertung aber vollkommen aus. Er kann so helfen, Leberschäden zu erkennen und verschiedene Ursachen der Gelbsucht (Bilirubin-Erhöhung) zu unterscheiden.
Quellen
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
Weblinks
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